Foto oben: Abendstimmung am Kwando im Chobe Nationalpark

Fortsetzung meiner Reise durchs südliche Afrika.

Die Reise beginnt in Südafrika. Über Namibia und Sambia bin ich dann nach Botswana eingereist:

 

Botswana

Tag 17  (05.10.2014)  Livingstone – Victoria Falls – Kasane (BW)

Genau hier treffen die Grenzen von vier Ländern zusammen: Links im Bild sieht man Sambia. In Bildmitte liegt die linke Hälfte auf dem Gebiet von Zimbabwe, die rechte Hälfte gehört zu Botswana. Rechts schaut man nach Namibia.

Die Überfahrt dauerte ca. eine halbe Stunde. Ich hoffte, dass es dort an der Grenze nicht auch so turbulent und chaotisch zugeht, wie grade eben.

Ich war froh! Außer ein paar Leuten und Autos die zurück nach Sambia wollten, war sonst niemand zu sehen.

Die Einreiseformalitäten gingen sehr rasch über die Bühne, so dass ich nach wenigen Minuten weiterfahren konnte. Von hier aus eine kleine Anhöhe hoch, dann nach 2 Kilometern rechts abbiegen und schon erreicht man das Ortsschild von Kasane. Die Hauptstraße durch den Ort ist eine einzige Baustelle. Man konnte aber erahnen, dass es ein schönes Städtchen ist, mit allen Geschäften, die eine Stadt ausmacht. Hier kaufte ich mir zum Beispiel den "BW" Autoaufkleber für Botswana zum Mitnehmen für zuhause (meine Initialen... ;-)).

 

Außer mir nahm kein Mensch Notiz von den Wildschweinen, die in der Stadt nach etwas Essbaren suchten.

Von Kasane aus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Ausflug in den Chobe Nationalpark zu unternehmen. Mitten im Ort buchte ich in einem Hotel für die Nachmittagsstunden eine Fluss Safari. Nach ein paar Einkäufen klapperte ich ein paar Lodges ab, da ich ja noch einen Ort für die Nacht brauchte. Die Thebe River Lodge gefiel mir am besten, und stellte gleich im Garten mein Zelt auf. Aus den riesigen Bäumen drang ohrenbetäubender Lärm. Hunderte Vögel konnte man im Laubdach vermuten. Zu sehen war jedoch keiner.

Kurz mal unter die Dusche, und eine Erfrischung an der Bar mit Blick über den Fluss Kwando. Dann musste ich auch schon wieder langsam los zum Hotel, weil dort auch die Schiffstour startet.

Das war so ein schmales Boot, wo unten immer zwei Personen in Fahrtrichtung saßen, in der Mitte ein Gang. Die meisten sind aber gleich nach oben auf´s Deck zwecks der besseren Sicht.

Es dauerte gar nicht lange, und die ersten Elefanten und Büffelherden waren am Ufer auszumachen. Die Tiere sind die Schiffe gewöhnt und lassen sich davon nicht weiter stören.

Das Schiff stoppt immer wieder, so dass alle die vielen Tiere beobachten und fotografieren können.

Zudem erhalten wir Fahrgäste kalte Getränke und viele Informationen über Lautsprecher an Bord über den Chobe Nationalpark.

Unser Schiff fuhr weiter. Manchmal wusste ich nicht, was ich zuerst fotografieren soll. So viele verschiedene Vogelarten auf einem kleinen Areal.

Aber außer Büffeln und Elefanten war noch ein Schwergewicht zu entdecken. Meist sieht man davon nur die Nasenlöcher und Augen über der Wasseroberfläche herausragen: Flusspferde, hier auch Hippos genannt. Ein toller Schnappschuss, wie ich meine, ist mir gelungen, als ein Hippo sein Maul ganz weit aufgerissen hat.

Eine Flussbiegung weiter, dann so etwas: zuerst sehe ich ein Krokodil, dann zwei. Im Schatten unter den Bäumen noch viel mehr. Und das alles in Sichtweite menschlicher Behausungen. Ein Ausstieg vom Boot ist trotzdem nicht zu empfehlen - wird auch nicht angeboten... *grins*

Diese Dichte und Vielzahl von Tieren und Tierarten findet man sonst eigentlich nur in Zoos. Hier mit dem Unterschied, dass sich alle frei bewegen können.

Und natürlich gibt es auch noch Affen, Antilopen und viele andere Vogelarten wie Geier und Adler.

Der Tag verabschiedete sich mit einem herrlichen Sonnenuntergang. Es wurde sogar etwas frisch am Schiff, aber wir erreichten bald bei Dunkelheit die Landungsstelle.

Wieder zurück in der Thebe River Lodge gönnte ich mir auf der großen Veranda ein leckeres Abendessen. Ich genoss die Abendstimmung direkt über dem Wasser, die Veranda steht auf Stelzen im Fluss.

Es war schon fast Mitternacht, als ich mehr und mehr die Flusspferde, wie ein paar Tage schon vorher, im Wasser planschen, grölen und grunzen hörte. Auch hier mussten die Dickhäuter ganz nah sein, aber nichts von ihnen zu sehen. Zu dunkel, da der Himmel bewölkt war.

Als ich dann im Zelt lag, wurde das Spektakel immer lauter. Ich versuchte zu schlafen und stellte mir meinen Wecker auf 5 Uhr. Ich wollte unbedingt die Hippos nochmal sehen. 

 

Tag 18  (06.10.2014)  Kasane – Maun

Mir kam es vor, als ob ich nicht geschlafen hätte, klingelte schon mein Wecker. Es war noch dunkel. Jetzt schnell die Kamera umhängen und ans Ufer gehen... Von allen Seiten in unverminderter Lautstärke das Getöse der Hippos.

Mit den ersten Sonnenstrahlen wollte ich noch ein paar Bilder einfangen. Dachte ich! Aber kaum wurde es am Horizont etwas heller, waren alle Stimmen verstummt. Auch kein Planschen im Wasser war mehr zu hören. Ich ging auch nochmal auf die Veranda. Von hier aus kann man alles schön überblicken. Kein Flusspferd weit und breit - ihre Nachtschicht ist zu Ende. Die Sonne ging auf und ich legte mich wieder ins Zelt...

Nach dem Frühstück packte ich zusammen und fuhr langsam los. Schließlich hatte ich heute eine lange Strecke von 600 km vor mir. Abends wollte ich in Maun ankommen. In der Karte war zwar noch eine Straße eingezeichnet, die eine Länge von nur 350 km bis Maun angab. Hierfür braucht man aber mindestens 10 Stunden, und ist streckenweise nur für Allradantrieb zugelassen und führt auch durch Flüsse und Sumpflandschaften. Auf solch ein Abenteuer hatte ich keine Lust und entschied mich für die längere Strecke.

Die Straße A33 war auf den ersten 300 km bis Nata in sehr schlechten Zustand. Immer wieder große und auch tiefe Löcher im Asphalt. Die kurzen guten Abschnitte verleiteten mich, allmählich immer schneller zu fahren. Und jedes Mal sah ich die Löcher immer viel zu spät. Man kann dann nicht mehr ausweichen bei dem Tempo, weil so viele Löcher sehr nah und versetzt beieinander liegen. Es schepperte immer beachtlich.

Schon von Weitem sah ich die zwei Geier auf dem Baum sitzen. Das war wieder eine Einladung für eine Rast. Eine rote Paprika hatte ich noch und einen Beutel mit Tomaten. Weißbrot und eine Cola dazu. 

Nur selten kam ein Fahrzeug entgegen, meist ein riesiger LKW mit fest verschnürter Plane auf dem Anhänger.

Zwei Mal wurde die Straße breiter und auf einer Länge von vielleicht 2 km diente sie zugleich auch als Start- und Landebahn für Flugzeuge. Diese kurzen Abschnitte waren stets in sehr gutem Zustand.

Auf halben Weg nach Nata verlässt man den Regierungsbezirk Chobe und kommt in den Distrikt Central. Völlig unvorbereitet fahre ich zur Grenzstation. Eine Grenze ist es nicht direkt, jedoch haben die Diensthabenden die Befugnis, jedes Fahrzeug zu durchsuchen. Die Straße ist gesperrt, und jedes Auto muss durch diese mit Desinfektionsmittellösung befüllte Senke hindurch. Vorher muss jeder aussteigen, und ebenfalls mit seinen Schuhen in eine kleine Wanne mit Flüssigkeit steigen. Erst dann kann man weiter fahren.

Leider hatte ich noch meine Tomaten im Fußraum vor dem Beifahrersitz liegen. Diese musste ich abgeben. An den Kaktus aus Uis hatte ich dabei nicht mehr gedacht. Der war auch gut versteckt zwischen meiner Schmutzwäsche in einer Tüte und wurde nicht entdeckt. Da ich nicht gleich weiter gefahren bin, und nach der Senke mir noch die Beine vertreten hatte, bemerkte ich, dass von den Grenzposten soeben meine Tomaten verzehrt werden. Also nix in die Tonne zum Verbrennen, sondern selber vernichtet!

Nata ist ein kleiner Ort. Umsteigeplatz für Busreisende. Also ein Verkehrsknotenpunkt auf dem Weg von Kasane in die Hauptstadt nach Gaborone, oder abzweigen auf die A3 nach Maun in westlicher Richtung. Die Kreuzung bildet das Zentrum des kleinen Ortes. Viele warteten auf ihren Bus oder einer anderen Mitfahrgelegenheit. Tankstelle, Cafe und Supermarkt befinden sich ebenfalls hier. Für mich, Anlass einen Kaffee zu trinken.

Die zweite Hälfte der Tagesstrecke führte auf der A3 auf wesentlich besserer Straße nach Maun. Hohes dürres Gras auf weiten Strecken. Dazwischen immer wieder Baobab Bäume. Dieser auf dem Foto diente als Schattenspender auf dem Rastplatz und hatte einen Durchmesser von über 2 Metern.

Dann erneut eine Kontrollstation für Obst, Gemüse und andere pflanzlichen Dinge. Wieder muss man aussteigen und mit den Schuhen in eine Wanne mit Flüssigkeit steigen, danach durch die Senke mit dem Auto fahren, um die Reifen zu desinfizieren.

Jetzt hatte ich ja nichts mehr von alledem, bis auf meinen Kaktus. Es fand aber hier nur eine Befragung statt. So konnte auch mein Kaktus mit mir in den District Ngamiland weiterreisen.

Elefanten und Strauße waren immer wieder am Straßenrand zu sehen. Einen ausgesprochenen Glücksfall hatte ich etwa auf halber Strecke zwischen Nata und Maun: 2 Exemplare des Südlichen Hornschnabels überquerten langsam die Straße. Die Kamera stets griffbereit auf dem Beifahrersitz liegend, konnte ich gerade noch ein paar Fotos machen, bevor die beiden im hohen Gras verschwunden waren.

Am späten Nachmittag kam ich in Maun an. Maun ist eine sehr geschäftige Stadt, viel Verkehr und modern. So gar nicht mehr typisch afrikanisch. Das neu eröffnete Guesthouse befand sich an einem kleinen Fluss und lag etwas außerhalb der Stadt. Trotz der vielen Mücken saß ich noch bis spät in die Abendstunden im Garten und lauschte den nächtlichen Stimmen, die vom Fluss herüber drangen.

Mein Zwischenstopp hier diente zu einem ganz bestimmten Zweck!

 

Tag 19  (07.10.2014)  Maun – Okawango Delta – Tsootsha

Nach dem Frühstück fuhr ich zum Flughafen. Vor dem Flughafengebäude klapperte ich alle Häuschen ab, die einen Rundflug über das Okawango Delta anbieten. Die meisten waren geschlossen. Im Flughafengebäude fand ich auch noch im oberen Stockwerk ein Büro, das Rundflüge im Angebot hatte. Bei KavangoAir kostet wie überall ein 45 Minuten Flug in einer einmotorigen Maschine 250 US Dollar, meinten die. Da sonst kein weiterer Interessent für ein solches Erlebnis zu finden war, musste ich eben den Preis allein bezahlen. Ansonsten hätte man aufteilen können. 

Ich bin noch nie in so einem winzigen Ding geflogen. Schon allein das ist ein Erlebnis! Und dann noch hier in Afrika über dem Okawango! Die Piloten alles junge Burschen aus Australien, England und USA. Dann ging alles ganz schnell. Nur noch durch die Sicherheitskontrolle. Dann standen wir auch schon beim Flieger.

In nur wenigen Minuten erreichten wir die optimale Flughöhe von ca. 400 Metern Höhe. Die Bilder geben einen kleinen Einblick vom Delta:

Ab November setzt hier die Regenzeit ein. Dann ist das Delta viel größer, da die Zuflüsse viel mehr Wasser hier her transportieren. Der Okawango mündet nicht ins Meer, sondern verdunstet und versickert hier in der Kalahari.

Nachmittags fuhr ich weiter. Ich musste ja wieder zurück nach Namibia. In 3 Tagen geht mein Flieger nach Kapstadt und hatte noch knapp 700 km vor mir bis Windhouk.

Nach ca. 150 km ist man im District Ghanzi, aber ohne Kontrolle auf Obst und Pflanzen. Nach weiteren 150 km stößt die A3 auf die A2. Ich biege rechts ab und halte an einem Rastplatz. Auch hier fahren nur wenige Autos. Kleinbusse, die regelmäßig die Strecke hin und her abfahren und ein paar Trucks. 

Nach gemütlicher Fahrt erreichte ich das Dorf Tsootsha. Eine große Tafel mit der Aufschrift "Rihana´s Camp Site" war an der Straße aufgestellt. Die Einfahrt zum Campingplatz kam gleich danach. Es war schon halb 5 abends. Bald wird es dunkel und stellte mein Zelt auf.

Mein vorletzter Grillabend auf dieser Reise - später mit Vollmond!

 

Tag 20  (08.10.2014)  Tsootsha – Harnas (NAM)

Die Grenze zwischen Botswana und Namibia sieht auf der Karte aus, als ob die mit dem Lineal gezogen wurde. Hier auf der A2 in Richtung Grenze nach Namibia zweigen immer wieder auf beiden Seiten kleine Pisten ab, die allerdings gesperrt sind. Nur zu Campingplätzen und Lodges ist der Weg frei, so dass die Kalahari mit dem Auto befahren werden kann. Hier auf der Hauptstraße nach dem Abzweig auf die A2 waren dann keine Tiere am Straßenrand mehr zu sehen. 

Der Grenzübertritt lief sehr geordnet und übersichtlich ab. Ohne jegliche Hektik oder Schwierigkeiten. Ich war auch der einzige Grenzgänger hier zu dieser Mittagszeit. Und ein kurzer Stopp auf beiden Seiten der Grenze in kleinen roten Backsteinhäuschen für die Formalitäten ließen mich sogleich weiter fahren.

Da ich prinzipiell keine Aufnahmen von militärischen Anlagen mache, kann man über Google sich die Grenze auch anschauen.

 

Jetzt geht´s wieder nach Namibia zurück!

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