Foto oben: Raststation in den Bergen
Kreta ist die südlichste Insel von Griechenland, mit einer Länge von ca. 250 km und einer Breite von durchschnittlich 40 km. Die Insel ist sehr gebirgig, mit vereinzelten Stränden, die überall auf der Insel zu finden sind. Von der Größe darf man sich nicht verleiten lassen, auch größere Strecken in kurzer Zeit mit dem Auto zu bewältigen. Außer auf dem Kreta Highway im Norden, der die 3 größten Städte miteinander verbindet, kommt man im Rest der Insel nur sehr langsam mit dem Auto vorwärts. Gleich von der Küste geht es stets steil nach oben. Nach kurzer Fahrt befindet man sich bereits auf 800 - 1000 m Höhe. Die Straßen, teilweise mit sehr guter Asphaltdecke, erlauben aufgrund der Kurven und Steigungen nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h. Wegen der Schönheit der Insel schafft man aber 100 km trotzdem nicht in 3 Stunden, weil man immer wieder anhalten muss, um die bezaubernde Natur zu fotografieren, oder in einer der Tavernen einzukehren.
Vom 18.09. - 04.10.2020 bereiste ich die Insel mit einem Mietwagen, den ich mir vorher online reservierte, und direkt vor dem Ausgang am Flughafen Heraklion entgegennehmen konnte. Für den Direktflug von München nach Heraklion und zurück bezahlte ich 210,00 Euro.
Auf der Karte sind die wichtigsten Punkte eingezeichnet, die ich besucht habe, und hier im Bericht erwähnt werden. Durch Klick auf eine Markierung erhältst du noch weitere Informationen.
Durch Klick auf die nachfolgenden Fotos erhältst du eine Vergrößerung.
Ich kam abends in Heraklion an. Der erste Eindruck: enge Straßen, viel Verkehr und parkende Autos, die die Fahrbahnen noch enger machten. Und: Wärme!
Mein Hotel war etwas oberhalb des Hafens gelegen, also mitten im Zentrum, und so ging ich erst mal zum Wasser. Die Festungsanlagen sind in guten Zustand und auf der langen Kaimauer kann man schön spazieren gehen und erhält so einen schönen Blick auf die Stadt. Ein paar Segelyachten hatten im kleinen Hafenbecken auch Platz gefunden, ansonsten nur Fischerboote. Der große Fracht- und Fährhafen ist aber gleich daneben.
Der Hunger führte mich dann nach oben in die Stadt, durch die Fußgängerzone, hinauf zum Löwenbrunnen, der das Zentrum markiert. Überall Restaurants und Bars mit Musik. Nur vereinzelt sehe ich noch Gebäude aus alten Zeiten. Ich bestellte Lammrippchen, Zatziki und ein Mythos.
Der Frühstücksraum vom Hotel befindet sich im 6. Stock. Von hier aus überblickt man den Hafen mit der Festung.
Mein Reiseziel für heute: Matala. Ein Dorf an der Südküste von Kreta gelegen. Das heißt, ich muss die Insel von Nord nach Süd durchqueren. Entfernung: 50 Kilometer. Das ist auch die breiteste Stelle von Kreta in Nord-Süd Richtung.
Doch das antike Knossos wollte ich auch nicht auslassen, und machte deshalb einen kleinen Umweg. Schließlich sind die hier noch stehenden Überreste der minoischen Kultur ca. 6000 Jahre alt.
Ausgrabungen zeigen in 8 m dicken Bodenschichten, dass dieser Ort bereits 7000 Jahre vor unserer Zeitrechnung besiedelt war. Man nimmt an, dass der Palast etwa 2000 v, Chr. erbaut wurde. Schwere Erdbeben zerstörten viele antike Städte zwischen 1750 und 1700 v. Chr. Auch der gewaltige Vulkanausbruch auf der nahegelegenen Insel Santorin im Jahr 1628 v. Chr. zerstörte die Stadt. Folgende Erdbeben richteten deshalb keine größeren Schäden mehr an, weil Zedernhölzer in die Mauern mit eingefügt wurden. Die mykenischen Eroberer zerstörten in Knossos alles, was das Erdbeben von etwa 1400 v. Chr. heil gelassen hatten. Der Palast wurde bis 1370 v. Chr. genutzt. Heute kann man lediglich die Rekonstruktion aus der minoischen Zeit bewundern.
Knossos liegt auf einem Hügel inmitten von Olivenhainen.
Stolze 15 Euro kostet der Eintritt. Alabaster Fußböden und große Gefäße sind noch gut erhalten. Leider wurden die Gebäude auffällig renoviert, so dass das Neue auch als solches sofort erkennbar ist.
Auf gut ausgebauter Straße mit neuen Tunnels geht es zügig weiter in den Süden.
Nach den ersten Häusern erreicht man am Ortseingang von Matala die abgestorbene Platane, die reich mit Schnitzereien versehen wurde. Hier ist auch gleich der Strand, Supermarkt, Restaurants, Bars und natürlich die vielen Souvenirshops.
Sofort fallen die Höhlen am Strand auf. In der Jungsteinzeit wurden hier zahlreiche Höhlen in das weiche und poröse Gestein gegraben. In den 60ern siedelten sich hier Hippies an, überwiegend aus den USA, um dem Vietnam Krieg zu entkommen. Auch heute sieht man noch alte, langhaarige Männer hier herumlaufen, die aber nicht unbedingt einen freundlichen oder gar glücklichen Eindruck bei mir hinterließen.
Gegenüber, auf der anderen Seite der Bucht reihen sich Restaurants und Bars aneinander, so dass die Abende nicht langweilig werden.
Im Video erhält der Betrachter einen Blick von Matala aus der Vogelperspektive.
Der Red Beach sieht ähnlich aus, wie der Strand von Matala, nur dass der Berg an der Seite der Bucht keine Höhlen aufzeigt wie in Matala. Der Sand am Strand ist rot? Nein! Ich würde eher sagen braun ist. Der Red Beach ist nur zu Fuß zu erreichen, indem man den Bergrücken hinter Matala überquert. Auf dem Pfad kann man sich nicht verlaufen, dieser ist gut gekennzeichnet und es dauert ca. 40 Minuten. Zuerst geht es steil nach oben, dann in gleicher Weise wieder runter. Und dann ist es noch ein FKK Strand. Habe ich eigentlich immer gemieden, aber was solls...
Eine kleine Bar gibt es übrigens auch hier.
Zweigt man von der Hauptstraße ab und fährt in Richtung Kommos, kann man auf einer Anhöhe den Strand überblicken. Bei guter Sicht sieht man die riesige Bucht und kann sogar den Ort Agia Galini erkennen.
Der Strandabschnitt nördlich von Matala wurde nach der antiken Stadt Kommos benannt, die ebenfalls ca. 5000 Jahre alt ist. Die Ausgrabungsstätte ist nicht öffentlich zugänglich. Vom Zaun aus erhält man aber doch ein paar Einblicke.
Am Strand angekommen, wunderte ich mich über die Einzäunung: 4 kleine hölzerne Stöcke mit Plastikplane verspannt. Am Spätnachmittag kam eine Horde junger Leute, die unablässig auf Italienisch gaggerten. Plötzlich entfernten sie die Stöcke und Plane und fingen an zu graben: sie holten 47 Schildkröteneier aus dem Sand, aus denen die Babys bereits geschlüpft waren. Sie gehörten einer Gruppe von Volunteers an, die über die Reptilien wachen.
Am Parkplatz steht ein Imbisswagen!
In Matala blieb ich 4 Tage, und das heißt was! Ist ja ein nettes Dörfchen, und die Umgebung hat auch Einiges zu bieten. Doch jetzt war es an der Zeit, Neuland zu entdecken. Auf dem Weg nach Westen erreiche ich eine halbe Autostunde entfernt Phaistos - eine weitere altertümliche Ausgrabungsstätte. Auf dem Weg nach Plakias komme ich durch Agia Galini und zum Bergdorf Spili. Die Straße, die durch eine Schlucht mit einen großen Wasserfall führt, ist grandios. Und wer vermutet auf Kreta schon einen Palmenwald?
Ich verlasse Matala und fahre in Richtung Westen an der Küste entlang. Es ist Herbst und das Gras vertrocknet. Olivenbäume stehen in Reih und Glied.
Nächste Station ist die Ruinenstadt Phaistos, die ich auf kleinen Nebenstraßen erreiche.
Phaistos ist die zweitgrößte Ausgrabungsstätte der minoischen Zeit und war ebenfalls schon 4000 Jahre v. Chr. besiedelt. Auf einer Fläche von fast 9 ha sind alte Mauerreste zu erkennen. Die etwas höheren Gebäuderuinen sind überdacht und teilweise sieht man noch die Alabaster Fußböden mit Mosaiken.
Wenn man die antiken Orte Phaistos, Knossos und Kommos besucht, kann man ahnen, dass es hier vor 6000 Jahren schon eine Hochkultur gegeben hat. Es waren Orte mit über 100.000 Einwohnern. Den Alabaster Fußböden und den riesigen Tongefäßen konnten die Erdbeben und Kriege scheinbar nichts anhaben.
Im Café am Eingang gönne ich mir noch einen Cafe Americano, bevor es weiter geht. Es ist heiß und kein Lüftchen weht. Meine nächste Station ist Agia Galini.
Agia Galini ist ein kleiner Ferienort. Es sind nur noch wenige Touristen hier. Der Strand befindet sich gleich neben dem Hafenbecken. Man kann hier auf der langen Kaimauer weit hinaus, so dass man den Ort in seiner Gesamtansicht fotografieren kann.
Von Agia Galini geht es nun von der Küste hinauf in die Berge. Kaum Verkehr. Die nächste größere Ortschaft ist Spili. Der Großparkplatz verdeutlicht das touristische Interesse. Es spielt sich alles an der Durchgangsstraße ab. Eine große Kirche, 3 große Souvenirläden und die Hauptattraktion: der Löwenbrunnen. Aus 25 Wasserspeiern mit Löwenköpfen fließt frisches Gebirgswasser in eine Rinne und anschließend in das Bächlein. Das Wasser gilt als sehr mineralreich und sauber. Wie viele andere auch, fülle ich meine leeren Flaschen damit.
Auf dem Weg zum Auto kaufe ich noch Gewürze. Die Beutel für Zaziki wurden mir vorher schon von einigen Leuten empfohlen. Von Spili fahre ich wieder in Richtung Meer, zum nächsten Highlight: der Palmenwald bei Plakias.
Vom Parkplatz aus, läuft man noch fast eine halbe Stunde auf einem Trampelpfad an der steilen Küste hinunter. Auf Kreta ein must-do! Nicht nur, weil es ausschließlich hier einen Palmenwald gibt. Auch die Lage am Fluss und danach die kleine Lagune am Meer laden zum Baden ein. Man hat plötzlich nicht mehr das Gefühl, auf Kreta zu sein. Am Strand gibt es so gut wie keinen Schatten, Schirme kann man hier nicht ausleihen.
Bevor der Kissano Faraggi ins Meer mündet, wird er in der Schlucht die letzten Kilometer von Palmen umsäumt. Ein Pfad führt am Fluss entlang durch den Palm Forest. Hier im Fluss kann man ebenfalls ein Bad nehmen.
Allerdings muss man zuerst den langen steilen Berg hinunter steigen. Aber es gibt zur Belohnung im Restaurant/Bar am Strand kühle Getränke und auch Mahlzeiten.
Üblicherweise suchen auf solchen Plätzen immer Hunde nach etwas Essbaren. Hier sind es zur Abwechslung Gänse! Eintritt wird nicht verlangt, nur Parkgebühren 2 €.
Rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit gehe ich den steilen und schweißtreibenden Pfad wieder hoch zum Auto.
Nur noch ein kurzes Stück bis Plakias, meinem heutigen Tagesziel. Doch eine schier endlos entgegenkommende Schafsherde zwingt mich für einen 10 minütigen Stopp. Auch Plakias ist auf Touristen eingestellt. Doch etliche Hotels, genauso wie in anderen Orten, sind bereits geschlossen.
Ich finde ganz am Ende der Strandstraße eine Taverne und eine Privatunterkunft.
Landschaftlich ist es hier sehr schön, es folgen ein paar Ansichten:
Vom Süden fahre ich abermals an die Nordküste. Mein Quartier beziehe ich im kleinen Ort Nopigia. Ziel ist jedoch zur Abwechslung mal eine Lagune am äußersten nordwestlichen Zipfel von Kreta. Auf dem Weg bis Nopigia gibt es wieder einige Highlights auf meiner Reise zu bestaunen. Den ersten Stopp lege ich bei einer Festungsanlage ein. Dann ging es hoch hinauf und ich besuche 2 Schluchten, bevor ich in der zweitgrößten Stadt Chania ankomme. In Nopigia, ebenfalls an der Nordküste, bleibe ich für 2 Übernachtungen am Strand.
Eigentlich gar nicht auf meinem Plan: Frangokastello. Zufällig entdeckte ich beim zoomen meiner Landkarte eine Markierung dieser Burg. Die Festung wird zurzeit renoviert, und die Bauarbeiter versäumten, eine Absperrung vom Eingang anzubringen. Zwischen Sandhaufen und Mörtelmaschine hindurch, machte ich schnell ein Foto vom Innenhof.
Die Leute, die hier ihre Autos parken, gehen alle zum Strand runter. Es gibt aber schönere Strände...
Ach ja, auf dem Rückweg war jetzt ein Sperrband vor dem Eingang angebracht...
Für Wanderer ist das Örtchen Sfakion wohl die erste Anlaufstelle, um sich für eine oder mehrere Wanderungen zu entscheiden. Von hier kann man die Imbros Schlucht nach oben laufen, oder man stellt sein Fahrzeug am oberen Eingang der Schlucht ab und läuft die Schlucht nach unten, die 6 km lang ist. Ein Taxi ist notwendig, um wieder zu seinem Fahrzeug zurück zu kehren.
Parallel dazu verläuft eine neue Straße in zahlreichen Serpentinen mit 180 Grad Kurven hinauf auf fast 800 m Seehöhe.
An diesem Tag war es sehr windig. Vom Gebirge wurden die Wolken hinunter zum Meer gedrückt. Kälter war es aber deswegen nicht.
Die Aradena Schlucht befindet sich westlich von Sfakion. Es ist die spektakulärste der drei beschriebenen Schluchten.
Das Befahren der Brücke über die Schlucht ist schon abenteuerlich: Die Holzbalken liegen locker auf der Brücke und es klappert ungemein, wenn man drüber fährt. Von der Mitte der Brücke hat man die erste Aussicht auf die Schlucht.
Man sieht dabei aber auch die zum Teil morschen Balken, bei denen sich schon die Lücken verbreitert haben, weil das morsche Holz abgefallen ist. Und die Brücke muss man auch auf seinem Rückweg wieder überqueren, da die Straße im Gebirge endet.
Der Blick nach rechts von der Brücke zeigt eine kleine orthodoxe Kirche über dem Eingang der Schlucht.
Das nächste Foto lässt erahnen, dass es keine einfache Wanderung wird. Es sind einige Passagen dabei mit Kletterei und Popo rutschen - also nichts für Ungeübte in Flip Flops. Unterwegs liegen tote Ziegen, die von herabfallenden Steinen erschlagen wurden, oder selbst abgestürzt sind. Die Aradena Schlucht ist etwas kürzer als die Imbros Schlucht, dafür aber wesentlich anspruchsvoller!
Auf der Fahrt durch die sogenannten weißen Berge gibt es in diesem Dorf endlich wieder einen Lebensmittelladen, in dem ich meine Vorräte wieder etwas auffüllen kann.
Das Auffallendste ist mal wieder die Kirche im Ort. Wie die meisten Kirchen auf Kreta, befindet sich auch diese in sehr gepflegten Zustand. Leider war die Kirche für die Öffentlichkeit geschlossen.
Chania ist die zweitgrößte Stadt auf Kreta. Auch hier beschränke ich mich auf einen kurzen Zwischenstopp. Die großen Städte unterscheiden sich nicht viel voneinander. Enge Straßen viel Verkehr. Sind die Straßen breiter, parken auf beiden Seiten die Autos oft in zweiter Reihe. Das macht das Fahren auch nicht einfacher.
Das Schönste an diesen Städten ist immer der Bereich des Hafens. Hier spielt sich das Leben ab. Nicht umsonst gibt es hier so viele Bars, Cafés und Geschäfte. Die Gebäude aus früheren Jahrhunderten geben jedem Hafen seine ganz bestimmte Atmosphäre.
Am Abend erreiche ich den kleinen Ort Nopigia an der Nordküste. Meine Unterkunft ist gleich am Meer mit Strand und gutem Restaurant. Der Ort selbst ist nichts Besonderes.
Mit der Unterkunft hier habe ich eine gute Wahl getroffen, allein schon wegen dem Strand. Erst während des Abendessens buche ich online das Ausflugsschiff für Morgen zur Belos Lagune für 25 Euro.
Am Morgen fahre ich nach Kissamos zum Hafen. Dort wartet bereits das Ausflugsschiff für den heutigen Tagestrip. Pünktlich um 10 Uhr legt das Schiff ab.
Es gibt zwar auch einen Weg zur Belos Lagune, aber das wollte ich meiner Klapperkiste nicht antun. Von der Fähre aus, die an der Küste entlang fährt, konnte ich beobachten, dass diejenigen, die eine Autofahrt bevorzugten, nur im Schritttempo voran kamen. Zudem hält mein Dampfer vorher noch bei einer anderen Felseninsel mit einer riesigen Festungsanlage oben am Berg. Und ein altes Schiffswrack kann man auch noch aus nächster Nähe bestaunen. Diese Stationen erreicht man mit Auto natürlich nicht!
Nach etwas über 1 Stunde Fahrtzeit legte das Schiff an der Insel gegenüber der Lagune an. Fast 300 Höhenmeter, meist auf Treppen mit Geröll, waren zu überwinden, um ganz oben im Inneren der Festung anzukommen. Von der Anlage selbst ist nicht mehr viel übrig, die Außenmauer steht aber noch fast vollständig, wie man auf dem nachfolgenden Video erkennen kann. 90 Minuten Aufenthalt stehen den Passagieren hier zur Verfügung, um Festung und Schiffswrack zu entdecken. Baden kann man hier natürlich auch, Riffschuhe wären von Vorteil.
Die Belos Lagune ist etwas ganz Besonderes! Nur an einer kleinen Stelle ist das Wasser etwa 1 m tief. Ansonsten kann man nur durchs Wasser waten, knöchel- bis knietief. Wer baden will, geht also an den Strand, außerhalb der Lagune. An der hinteren Seite ist die Lagune durch Felsen zum Meer abgetrennt und befindet sich zwischen zwei Inseln eingelagert, wie man auf dem nachfolgenden Foto und Video sieht.
Die Schiffs- und Autoladungen an Menschen verlaufen sich hier schnell, so dass keine Enge entsteht.
Das Video zeigt zuerst die Festung Gramvousa, sowie die Belos Lagune aus der Vogelperspektive.
Von Nopigia aus quere ich die Insel erneut von der Nord- zur Südküste. Man muss sich das Straßennetz so vorstellen: vom Kreta Highway, der an der Nordküste entlang führt, zweigen die Straßen nach Süden ab. So, als ob an einem Stab Lamettafäden hängen würden. Aufgrund der gebirgigen Landschaft im Süden Kretas, gibt es nicht überall eine Straße, die an der Südküste entlang führt. Somit erreicht man Paleochora, ganz im Südwesten gelegen, nur vom Norden her, aber auf guter Straße.
Um sich ein Bild von der Örtlichkeit zu machen, zeige ich hier eine Luftaufnahme, die ich mit meiner Drohne aufgenommen habe. Geprägt wird diese kleine Stadt durch den langen und breiten Strand im Vordergrund, den ich zu dieser Zeit fast für mich alleine hatte.
Zudem gibt es auf der anderen Seite des Städtchen auch noch Strandabschnitte. Bei meiner Ankunft prallten aber nur hier hohe Wellen gegen das Land und die Kaimauern.
Ganze Straßenzüge mit den Restaurants sind für den Verkehr gesperrt. Am Abend werden noch weitere Straßen vom Verkehr abgeriegelt, so dass die vielen Gäste - sofern welche da wären - alle bewirtet werden können.
Die Aufnahme links machte ich an einem Nachmittag. Eifrig wurden von den Kellnern schon die Tische für den Abend vorbereitet.
Nach Sonnenuntergang war dann aber doch fast jeder Sitzplatz belegt. Ich nehme an, dass auch die Einheimischen diesen Flair ebenso genießen, wie die Touristen, da nicht mehr allzu viele Gäste aus dem Ausland hier waren.
Wie sonst auch, suchte ich mir ein Restaurant, vor dem nur Einheimische sitzen. Nicht nur günstiger im Preis, sondern meist auch schmackhafter.
Ich empfehle den Kretischen Salat. Dieser wird mit einem Schafskäse garniert, den es nur auf Kreta gibt. Der griechische ist ja mit Feta.
Ein Besuch der Festung darf natürlich auch nicht fehlen. Diese liegt nach den letzten Häusern auf einer kleinen Anhöhe, bevor man zum Hafen weiter fährt. Außer der Mauer wie auf dem Foto zu sehen, ist davon nicht mehr viel übrig. Der Ausblick über die Stadt und auf die umliegenden Berge lohnt jedoch allemal.
Zentral gelegen: die schöne orthodoxe Kirche. Auch wenn diese nachts angestrahlt wird, so nimmt doch kaum jemand Notiz von ihr. Alle widmen sich lieber den kulinarischen Angeboten.
So schön, wie der Strand auch ist, wollte ich doch noch die nähere Umgebung erkunden. Die nächsten Stationen sind das kleine Dorf Sougia, ebenfalls an der Küste gelegen, sowie noch andere Sehenswürdigkeiten.
Sougia ist noch ein kleiner Geheimtipp. Wie man sieht, sind es nur ein paar Häuser, dafür aber mit einem riesigen Sandstrand. Restaurants und Bars gibt es ebenfalls an der Strandpromenade. Man erreicht Sougia nur über sehr sehr viele Serpentinen, vom Landesinneren aus, die ans Meer hinunter führen. Von hier aus kommt man nicht mehr weiter, es gibt keine Straße am Meer entlang.
Mehr was für Leute, die es etwas ruhiger im Urlaub haben wollen.
Zu diesem Kloster bin ich nur wegen dem Namen hingefahren. Ich habe das Kloster auf meiner Karte entdeckt, und fand den Namen interessant. Allerdings umgibt eine hohe Mauer das Kloster, so dass nur an einer Stelle ein kleiner Einblick in den Innenhof gewährt wird. Grund genug, mit der Drohne hinzufliegen...
Ich denke, wenn hier wirklich 99 heilige Väter wohnen oder wohnten, dann müssen die noch im Berg weitere Behausungen haben.
Rechts im Bild, die alte Schule, die nur noch eine Ruine ist. Ich bin trotzdem hingegangen, weil es Wegweiser gab, die eigentlich mehr erwarten ließen.
Anydri will ich nicht unerwähnt lassen. An sich ein unscheinbares Bergdörfchen mit nur wenigen Häusern. Ebenso unscheinbar dieses kleine Häuschen, die frühere Schule und das jetzt ein Restaurant ist! Man erreicht Anydri, wenn man Paleochora in östlicher Richtung verlässt. Zunächst geht es durch eine enge Schlucht. Doch nach 6 Kilometern engen Kurven und Steigungen hat man es geschafft. Im ehemaligen Schulhaus befindet sich die Küche, gegessen wird im Garten. Auf vielfachen Empfehlungen sollte ich hier unbedingt Ziege bestellen. Es war wirklich eines der besten Mahlzeiten auf Kreta!
Auch hier in Paleochora hieß es nach 3 Tagen Abschied nehmen. Schließlich wollte ich noch zur längsten Schlucht Europas!
Die Wegstrecke auf der Karte von Paleochora zur Samaria Schlucht war als Nebenstraße mit vielen Kurven eingezeichnet. Für die rund 50 Kilometer brauchte ich fast 3 Stunden. Steigungen mit vielen 180 Grad Kurven lassen kein hohes Tempo zu. Von Weitem sieht man auf einem Bergkamm zahlreiche Windräder. Hier hat man einen Ausblick auf das Meer zu beiden Seiten der Insel.
Kirchen und andere Gotteshäuser sehen auf Kreta immer sehr schön und gepflegt aus. Wie man allerdings zu der Kapelle auf dem Berg gelangt, ist bei diesem Gelände nicht leicht auszumachen.
Mit Straßensperren dieser Art muss man auf Kreta immer rechnen. Die Schafe waren nur sehr schwer dazu zu bewegen, ihren schattigen Platz für meine Durchfahrt freizugeben.
Es geht weiter bergauf, bis man eine Hochebene mit Wasserspeicher überquert. Bei ca. 1000 m Höhe erreicht man dann den Eingang der Schlucht. Eintritt: 5 Euro.
Ausreichend viel Wasser sollte man zur Durchquerung der Schlucht schon dabei haben. Allerdings gibt es auch 2 Stellen, an denen man seine Flaschen wieder an einer Quelle auffüllen kann. In der Mitte der Schlucht auch eine kleine orthodoxe Kapelle und am Ende der Schlucht die Ortschaft Agia Roumeli, die nur mit dem Schiff erreichbar ist - oder zu Fuß durch die Schlucht.
Rethymno ist die drittgrößte Stadt Kretas und liegt im Norden - wie man sieht auch an der Küste. Nähert man sich der Stadt von Westen her, erhält man kurz bevor man vom Kreta-Highway abbiegt und in die Stadt fährt, einen fantastischen Blick über die Stadt. Allerdings gibt es auf dem Berg, an dem die Autobahn vorbei führt, wie am nächsten Bild zu sehen, eine noch viel bessere Aussicht über die Stadt.
Im Vergleich zu Heraklion und Chania weißt Rethymno weitaus weniger venezianische Gebäude auf. Auf mich wirkt die Stadt aber viel gemütlicher. Außerdem hat Rethymno die längste Hafenpromenade im Vergleich zu den anderen beiden Großstädten. Ich habe noch nirgends so eine große Dichte an Restaurants und Bars gesehen, wie hier, an dieser 1 Kilometer langen Hafenpromenade. Dahinter, in den engen Gassen, laden zahlreiche Geschäfte und Souvenirläden zum Bummeln ein.
Von Heraklion aus bin ich für 3 Tage nach Santorini
mit der Fähre.
Über Santorini gibt es einen gesonderten
Reisebericht, den du hier aufrufen kannst.
Bei Ankunft im Hafen von Heraklion dämmerte es bereits. Die letzten Tage wollte ich in der Nähe von Heraklion bleiben, und habe mir als letzte Station den Ort Kato Gouves, östlich von Heraklion ausgewählt. Meine Unterkunft lag direkt am Strand in Kato Gouves, so dass ich noch kurz ins Meer springen konnte.
Gleich nach dem Frühstück sitze ich wieder in meinem kleinen Gefährt und fahre die Berge hinauf. Auf der Karte sind Windmühlen eingezeichnet. Windmühlen haben auf mich einen ganz besonderen Reiz. Die Straße, oder sagen wir lieber Schotterpiste nach der letzten Ortschaft Charaso, ist nur noch im Schritttempo machbar.
Leider stehen oberhalb des Dorfes nur noch 3 Ruinen von Windmühlen. Dafür ist die Aussicht bis zum Meer um so besser!
In der Mitte des Fotos sieht man das Kloster Kera Eleousa. Ich dachte, das kann man sich mal anschauen! Die letzten 500 m der Bergstraße hoch zum Kloster war auch nicht ganz einfach für einen PKW, aber wir haben es geschafft! Der hintere Teil des Klosters wird mit Balken abgestützt und so vor dem Zusammenfall geschützt. Der vordere Teil ist renoviert und der Innenhof mit vielen Pflanzen geschmückt. Das Tor war zwar offen, aber gesehen habe ich niemand.
Ich fahre weiter ins Landesinnere zu einem See. Dieser See liegt zwischen zwei Bergrücken und wird gestaut. Wie man auf dem Video sieht, wurde beim Fluten des Sees auch ein Dorf überschwemmt.
Die Straße vom See hoch zum Pass von Ambelos bietet an mehreren Stellen eine fantastische Aussicht zum Stausee und in eine Schlucht. Auf halber Höhe zum Pass zweigt die Straße ab nach Krasion.
Krasion ist ein nettes kleines Dorf, sehr gepflegt, mit schönem Café neben der Platane. Touristen fahren wahrscheinlich nur wegen dem Baum hier her. Das Dorf liegt abseits der Hauptrouten. Kann aber mit einem besonderen Naturdenkmal aufwarten: diese Platane hat einen Umfang von ca. 15 Meter. Das Alter ist nicht bekannt, wird aber auf mehrere Hundert Jahre geschätzt.
Von Krasion fahre ich wieder zurück zur Hauptroute, die von der Küste kommend, über den Ambelos Pass hinunter zur Lasithi Hochebene führt. Oben am Pass angekommen, standen in früheren Zeiten einmal 25 Windmühlen nebeneinander auf dem Bergkamm, alle in Hauptwindrichtung ausgerichtet, gebaut. Heute sind nur noch wenige intakt. Der Grundriss ist ein Oval. Dies macht die Windmühlen zu etwas Besonderem. Während man die meisten Windmühlen in Küsten am Meer findet, stehen diese auf 900 m Seehöhe zur Energiegewinnung. Die ersten Windmühlen dieser Art stammen noch aus der byzantinischen Zeit, also um 300 n. Chr. Die Achse, an der außen die Windräder befestigt sind, ist im Inneren der Windmühle vierkantig und steckt in einem großen, vertikal angebrachten Zahnrad, das eine kleinere Welle antreibt. Um diese hohen Kräfte abzufangen, sind die Wände der Windmühlen bis zu einem Meter dick.
Nachmittags war ich wieder zurück in Kato Gouves. Das Meer hat zu dieser Jahreszeit noch eine angenehme Temperatur und an meinem letzten Tag wollte ich noch ein bisschen am Strand faulenzen.
Auf dem Rückweg, von einer Anhöhe aus, die Sicht auf Malia.
Noch ein wenig Sonne tanken, bis es wieder zurück ins graue Deutschland geht...
An dieser Taverne kam ich auf meiner heutigen Tour bereits mittags schon vorbei. Der Grill, der von der Straße aus zu sehen war, hatte es mir angetan. Die Wirtsleute meinten, dass das Lamm am Abend fertig sei. Bei so einem Anblick war klar, dass ich trotz Dunkelheit die 25 km einfach am Abend nochmal herkomme, zumal es ja mein letzter Abend auf Kreta ist.
Zusammen mit Zaziki, griechischen Salat und dem üblichen Nachtisch ließ ich mir das Lamm schmecken!
Es sind nur 20 Minuten bis zum Flughafen. Die Rückgabe des Fahrzeugs verläuft völlig unproblematisch. Wegen dem Olivenöl hatte meine Reisetasche etwas Übergewicht. Die Dame am Schalter hat sich aber daran nicht gestört.
Resümee: In den 3 größten Städten der Insel Heraklion, Chania und Rethymno hielt ich mich nicht lange auf. Ich wollte ja auch etwas von Kreta sehen. Das Schönste an den Städten sind die Häfen. Hier ist ständiges Treiben, da sich hier auch die meisten Restaurants und Geschäfte befinden.
Aber das Schönste an Kreta ist die wilde Landschaft, die im Wechsel mit schönen Sandstränden für Viele das Urlaubsparadies darstellt. Die griechische Küche liebe ich auch! Eine schöne Sitte ist, dass man gleich nach dem Bestellen einen Dip bekommt und meist ohne Aufforderung ein Dessert. Das kann mal etwas Süßes sein, aber meist ist es Rhaki mit Weintrauben. Da gibt man gerne auch 10% Trinkgeld. Und nicht zu vergessen die Freundlichkeit der Kreter. Anfangs meist etwas zurückhaltend, wegen den Sprachschwierigkeiten. Aber irgendwie kann man sich dann doch verständlich machen.
Fragen oder Kommentare? Oder war mein Bericht hilfreich für deine Entscheidung für einen Trip nach Kreta? Dann gerne hier im Gästebuch einen Eintrag hinterlassen, oder mir eine Mail schreiben.
Elisabeth (Sonntag, 15 November 2020 17:32)
Hallo dear Wolfgang, bin beeindruckt, fasziniert über deinen Kreta Bericht. Kam mir vor, als würde ich an einen Natur & Geschichts- Unterricht teilnehmen. Übrigens auch dazu hättest du die Begabung! Dieser Bericht ist für mich deshalb so bewundernswert, weil er tatsächlich ein Beweis ist, von einer so unermüdlichen Wissbegierde mit hinnehmenden Strapazen, ungewöhnlicher Ausdauer; Mut & Kraft bewältigt. Bemerkungswert auch, dass du hauptsächlich Alles meistens alleine mit Mietauto & sogar enorm steile Wege bevorzugst um dein Ziel zu erreichen & zu erkunden. Allerdings sind manche Sehenswürdigkeiten nur mit nötiger Hilfe per Bus od.Schiff erreichbar, auch das hat seine Reize, das Meer, Havenprommenaden, Strände, Landstraße usw. Dazu noch ne bedeutsame Bemerkung & Tatsache, wie bei jeden deiner Urlaubstage von Ankunft bis zur Abfahrt, dir jede Stunde & Minuten kostbar wertvoll sind allen Respekt! Ich wünsche dir von Herzen weiterhin die Möglichkeit zu haben, je nach Wunsch, Natur & Länder zu besichtigen; und der Herr über uns dich beschützt auf allen Wegen, stay safe & keep well, although many thanks for beautiful outstanding Pictures & Videos, good Luck, u'r true Friend Elusabeth
muva (Sonntag, 15 November 2020 16:15)
Hi Wongi
Kreta ist echt eine Reise wert Bei deinen Beschreibungen meint man dabei gewesen zu sein Es ist schon toll wie du alles wiedergibst. Du könntest Bücher über deine Reisen
schreiben. Die wären bestimmt ein Erfolg. hätte nicht gedacht dass Kreta soviel zu bieten hat. vielen Dank für diesen Bericht,
Jürgen (Sonntag, 15 November 2020 11:35)
Super Reisebericht mit vielen tollen Fotos. Man bekommt richtig Lust auf Urlaub ����