Bild oben: An der Grenze Georgien - Armenien

 

Kaukasus-Tour 2018

Beinahe ohne jegliche Planungen und Vorbereitungen für meine Kaukasus Tour bin ich nach Frankfurt zu meinem Flieger unterwegs. Wie es halt so ist, rückte auch jetzt dieser Abflug rasch immer näher. Keine Zeit mehr, mich in die Materie zu vertiefen.

Da ich mit der ukrainischen Fluggesellschaft fliege, gibt es beim Hin- und Rückflug jeweils eine kurze Zwischenlandung in Kiew. Wie ich mit maps.me feststellen konnte, geht es ab Kiew in südliche Richtung, bis auf Höhe von Georgien. Erst dann biegt der Flieger im rechten Winkel in östliche Richtung ab, so dass russisches Gebiet nicht überflogen wird. Beim Rückflug genau dasselbe, nur in umgekehrter Richtung.

 

Klar hatte ich mir Tusheti in Georgien vorgemerkt. Ebenso baden im Kaspischen Meer. Berg-Karabach erzeugte Neugierde, da das Gebiet sowohl von Armenien als auch von Aserbaidschan beansprucht wird. Schneebedeckte Berge standen auf meiner to-do-Liste. Die Schwarzmeerküste mit Batumi und evtl. mit Abstecher nach Abchasien… 

Alles zusammen ein bisschen viel für 2 Wochen. Aber da bin ich ganz entspannt! Es kommt, wie's kommt.

 

Die Reise beginnt in Georgien. Aserbaidschan, Armenien und Berg-Karabach folgen. Zur besseren Lesbarkeit des Berichts, steht hier unter Georgien der gesamte Reisebericht. Unter den anderen 3 Ländern findet man die entsprechenden Auszüge aus diesem Bericht.

 

Zahlungsmittel ist der Lari. 1 Euro = 2,88 Lari, Stand August 2018. Umtausch in Tiflis problemlos an den zahlreichen Wechselstuben im Zentrum. Ansonsten findet man überall ATMs, auch in kleineren Orten.

Zeitunterschied zu unserer Sommerzeit: + 2 Stunden.

In Tiflis unbedingt eine Plastikkarte für 2 Lari kaufen, die man aufladen kann. Die Karte braucht man für die U-Bahn, Stadtbus und Seilbahn hoch zum Wahrzeichen der Stadt: der Mutter von Karwelien.

 

Auf meiner Reise durch den Kaukasus habe ich kein einziges Mal Mückenspray gebraucht!

 

Tag 1 (11.08.2018) Bamberg - Tiflis

Problemlos in Frankfurt mit dem Auto angekommen. Das erste Mal im Flieger geschlafen. Kein Wunder! Abflug um 5 Uhr. Da blieb wenig Zeit vorher, ein Nickerchen zu machen. In Kiew kurze Zwischenlandung. Beim Einchecken dann schon mal eine positive Überraschung: Business Class bekommen! Service war super, Mittagessen war lecker, fängt ja gut an!

 

georgien

 

Am Airport in Tiflis fahren die blauen Busse vor dem Terminal für 0,50 Lari, das sind ca. 20 Eurocent ins Zentrum. Man braucht aber unbedingt die passende Münze für den Automaten im Bus. Also wer hier Schwarz fährt ist selber Schuld, denn Kontrolleure gibt es deren viele!

Mein Hotel Ms. Jackson mit maps.me gleich gefunden. Dann Bummel durch die Stadt und für morgen die erste Tagestour nach Kazbegi gebucht für 45 Lari.

Dann passiert mir etwas völlig Unnötiges! Ich werfe meine Kippe weg, was ich ja eigentlich nie mache. Scheinbar haben mich die vielen herumliegenden Kippen dazu verleitet. Da kommt doch glatt eine Polizistin zu mir, und meint, dass ich das nicht hätte tun dürfen. Sie füllt einen DIN A4 Bogen mit meinen Personalien aus und trägt ein Bußgeld in Höhe von 80 Lari ein. Den Betrag kann ich bei jeder Bank einzahlen, meint sie, Bargeld nimmt sie nicht entgegen. Ich ärgere mich über mich selber. Echt, so ein Scheiß! Wo ich doch nie eine Kippe einfach so wegwerfe...

 

Also Tiflis gefällt mir auf Anhieb! Im Zentrum viele Gassen und alte Häuser. Nur schade, dass die meisten in schlechten Zustand sind. Viele Bäume in den Straßen, darunter Cafés, Biergärten und Restaurants. Nahe Liberty Square entdecke ich Reisebüros, die Tagestouren anbieten. Ein Highlight ist die Tour nach Kazbegi, und wird auch gleich für Morgen gebucht.

 

Tag 2 (12.08.2018) Kazbegi Tour

Eine bunt zusammen gewürfelte Gruppe aus verschiedenen Ländern macht sich im Kleinbus auf dem Weg.

1. Aussichtspunkt Aragwi Stausee

Wir befanden uns noch in der Nähe von Tiflis. Also auf noch keiner spektakulären Meereshöhe. Aber schon hier alles wolkenverhangen. Dabei sahen die Fotos im Reisebüro von Kazbegi sehr beeindruckend aus. Ich bekam Zweifel, ob ich nicht an einem anderen Tag mit besseren Wetter hätte fahren sollen...

 

2. Anlaufstelle: die Festung Ananuri

Nach kurzer Fahrt schon der nächste Halt am Zusammenfluss vom weißen und schwarzen Aragwi

Zusammenfluss von Weißen und Schwarzen Aragwi. Weiß (also schlammig) geht es weiter.
Zusammenfluss von Weißen und Schwarzen Aragwi. Weiß (also schlammig) geht es weiter.

Immer noch tief hängende Wolken...

Bei einem Restaurant an der Straße zu Mittag gegessen. Das erste Mal Khinkali gegessen, das sind diese großen gefüllten Teigtaschen. Mmmhhh…. Lecker.

Man nimmt mit den Fingern die Spitze der Teigtasche, und beißt vorsichtig hinein und saugt die sich darin befindliche Soße heraus. Dann ist es einfach: essen und genießen. Überall schmecken sie anders. Es gibt sie mit den unterschiedlichsten Füllungen. Und satt machen sie auch!

Nur wenige Kilometer weiter halten wir oberhalb eines fast ausgetrockneten Flussbettes. Der holprige Weg nach unten führt zu einem orangenen Etwas, das man erst bei näherem Betrachten als einen Wasserhahn oder Brunnen identifizieren kann. Die Inhaltsstoffe färbten die Umgebung rot bis Orange. Das Wasser schmeckt nach Schwefel. Manche füllen sich leere Mineralwasserflaschen ab. Mir reicht ein kurzes Berühren mit der Zunge.

 

Am Ende des Tals schraubt sich unser Bus über zahlreiche Serpentinen den steilen Berg hoch. Wir durchfahren einen Ort mit einigen Hotels, die aber nur im Winter geöffnet haben. Wir erreichen das Monument "Friendship of the Soviet People". Vom großen Parkplatz aus, führt ein Weg eine Anhöhe hoch zu einer im Halbkreis gebauten Wand mit Gemälden.

Nur ab und zu lassen die Wolken einen Blick in die umliegenden Täler zu.

6. Pass mit Friedhof der deutschen Kriegsgefangenen

7. Wenige Kilometer vor Kobi: Kalkhaltige Sinterterrasse

8. Stepansminda: Fahrt zur Kirche. Nachdem wir der Nebelsuppe am Pass entkommen waren, schien auch wieder die Sonne bei der Talfahrt nach Stepansminda.

Vom Ort aus konnte man schön die Kirche auf dem vorgelagerten Berg des Mt. Kazbegi sehen. 

Die Serpentinen hoch zur Kirche sind unbefestigt, mit Löchern und teilweise matschige Oberfläche. Von hier aus herrlicher Ausblick ins Tal von Stepansminda. Die vielen Wolken ließen den Mt. Kazbegi nur schemenhaft erkennen. Schade, sieht aber auch so gewaltig aus.

 

Blick ins Tal auf Stepansminda
Blick ins Tal auf Stepansminda

Es dämmerte bereits, als wir wieder zurück in Stepansminda ankamen. Es folgte eine 3 1/2 stündige Rückfahrt nach Tiflis.

Blick von der Dachterrasse des Hotels Ms. Jackson auf die Samena-Kathedrale und Regierungsgebäude
Blick von der Dachterrasse des Hotels Ms. Jackson auf die Samena-Kathedrale und Regierungsgebäude

Tag 3 (13.08.2018) Upluistsikhe Tour

Im Reisebüro faszinierte mich ein Plakat von den Upluistsike Höhlen. Da stand für mich fest, dass mein Tagesziel für heute mich an diesen Ort führen wird.

Wir verlassen Tiflis in östlicher Richtung und gelangen zur Jvari Kirche, die am Zusammenfluss von Aragwi mit Kura über der früheren georgischen Hauptstadt Mzcheta thront. Die Kura durchquert übrigens weiter flussabwärts auch Tiflis.

Von hier oben kann man auch gut die große Kathedrale von Mzcheta erkennen, die wir auf dem Rückweg besichtigen werden. Doch zunächst geht es weiter nach Gori. 

Die Stadt Gori, sowie eigentlich das ganze Georgien, hat das Pech, durch Stalin bekannt geworden zu sein, da er hier geboren wurde. Die Georgier sind ganz und gar nicht stolz auf diese Persönlichkeit. Jedoch wurde in einem schönem Prachtbau das Stalin Museum untergebracht.

Selbst der Waggon, mit dem Stalin kreuz und quer durch das sowjetische Reich gefahren ist, steht hier. Hinter dem Gebäude wurde sein Geburtshaus mit Marmor umbaut.

3. Upluistsikhe (Höhlen) 

Der Ort ist eine der ältesten Siedlungen der Menschheit und war früher eine wichtige Handelsmetropole auf der berühmten Seidenstraße. Das gesamte Areal ist ca. 8 Hektar groß. Insgesamt wurden an die 700 Höhlenräume aus dem Sandstein gehauen.

 4. Mzcheta Kathedrale 

Auf dem Weg vom Parkplatz zur Kathedrale durchläuft man einen kleinen Basar. Von hier hat man einen Blick zur Jvari Kirche, die wir am Vormittag besucht hatten.

Die Swetizchoweli Kathedrale selbst ist ein mächtiger Bau umringt mit einer hohen Mauer und Innenhof. 

Tag 4 (14.08.2018) David Gareja Tour

David Gareja ist eigentlich ein großes Gebiet, auf dem sich Mönche zahlreiche Höhlen in den weichen Sandstein gehauen haben. Das Zentrum bildet ein Kloster, das in der Provinz Kachetien, unmittelbar an der aserbaidschanischen Grenze liegt. Als wir die Anlage betreten wollten, kam uns ein Mönch entgegen, stieg in einen davor abgestellten Mercedes, und brauste davon. So ganz asketisch leben die also auch nicht mehr. Das dachte sich die ganze Reisegruppe.

Kloster David Gareja
Kloster David Gareja

Auf der Rückseite des Berges, sind unterhalb des Bergkamms unzählige Höhlen hineingeschlagen worden. Leider wurden während des Krieges von aserbaidschanischer Seite aus, diese Höhlen immer wieder bombardiert. Im Tal sieht man die größeren herausgeschossenen Felsbrocken noch deutlich. Über einen schmalen Pfad gelangt man zu den meisten Höhlen, die sogar noch Malereien aufzeigen.

Ca. 20 km vor David Gareja betreiben junge Leute aus Polen ein Hotel der einfacheren Sorte. Die Mahlzeiten, die wir am Rückweg dort einnahmen, stehen denen im restlichen Georgien in nichts nach.

Auf halben Rückweg noch eine Weinverkostung.

 

Der Bahnhof in Tiflis ist nicht als solcher zu erkennen, eher als Kaufhaus. Im ersten Stock ist rechts eine kleine unscheinbare Tür als Eingang zu den Gleisen. Im 2. Stock gibt’s die Fahrkarten, man muss eine Nummer ziehen. 

Es empfiehlt sich, seine Fahrkarte mind. einen Tag vorher zu kaufen. Es gibt eine 1., eine 2. und eine 3. Klasse. Die 1. Klasse hat Abteile mit 2 Liegen. Die 2. Klasse mit 4 Liegen und bei der 3. Klasse fehlen die Wände der Abteils. Die Fahrt in der 2. Klasse einfach kostet 49 Lari. Das sind ca. 18 Euro für über 600 km. Also billiger als eine Übernachtung in Tiflis!

Gerade noch rechtzeitig um 21 Uhr am Bahnhof angekommen, um die erste Nacht meines Lebens in einem Schlafwagenzug zu verbringen, auf der Fahrt von Tiflis nach Baku.

An der georgischem Grenze über 1 Stunde Aufenthalt. Alle Pässe werden eingesammelt. 

Ach Gott! Da waren doch noch die 80 Lari zu bezahlen. Ich musste annehmen, dass der Vorgang in ihrem System gespeichert ist. Dann kann es sein, dass die mich an der Ausreise hindern? 

Später holt der Beamte alle Pässe wieder aus seinem Plastikbeutel und verteilt sie in den Abteils. Nochmal gut gegangen. Vielleicht ist das nur am Airport im System? Ne, wenn dann doch überall, oder?

Auf der aserbaidschanischen Seite setzen sich 2 Beamte in ein Abteil und jeder Passagier muss rein, zum Fotografieren. Dann erhält man den Einreisestempel in seinen Pass. Bis alle Waggons durch sind, vergeht auch eine Stunde.

 

aserbaidschan

Tag 5 (15.08.2018) Baku - Aserbaidschan

Ich konnte zwar nur 5 Stunden schlafen, dafür aber ganz gut. Es war auch das erste Mal in einem Schlafwagen. Nach 13-stündiger Fahrt erst mal die Fahrkarte im Bahnhof Baku für die Rückfahrt nach Tiflis für 33 Manats gekauft. Das sind ca. 15 Euro. Dann gleich noch eine SIM Card im Bahnhof gekauft: 6 Manats für 1,5 GB plus 11 Manats für die Nummer. Musste fast 2 Stunden auf die Aktivierung warten. Dabei sind die kleinen Parks in der Stadt, wie ich kurz darauf feststellte, alle free WiFi Zonen. Naja, jedenfalls hat dann doch noch alles gut mit dem Apartment geklappt, da es eine Privatunterkunft war, und wir noch einen Treffpunkt ausmachen mussten.

Später in die Stadt und bei einer Reiseagentur die Tagestour für Freitag den 17.08. nach Khinalig gebucht. 

Baku liegt am Kaspischen Meer und bietet eine schöne, großzügig angelegte Uferpromenade. Von hier aus gelangt man in die Fußgängerzone. Oder wenn man sich etwas weiter östlich bewegt, in die Altstadt mit ihren bunten Läden, Restaurants und Cafés.

Dann weiter über die Fußgängerzone zur Uferpromenade - der vollkommene Kontrast zur Altstadt!

Von hier aus kann man gut die Lichtshow in der Nacht beobachten. Die drei Türme sind da nicht nur in Flammen...

Wie auch in anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, fließt das meiste Geld auch hier in die Hauptstadt. Überall wird gebaut. Und mit dem Öl- und Gasvorkommen kann dann auch einiges bewerkstelligt werden:

6. Tag (16.08.2018) Baku - Kaspisches Meer

Mit dem Taxi zum Aqua Park "Dalga Beach" für 20 Manats einfach, sind immerhin fast 30 km. Und das erste Mal im Kaspischen Meer gebadet. Yeah! Eintritt für den Aqua Park immerhin 50 Manats. Am Wochenende würde es für Touristen sogar 70 Manats (ca. 35€) kosten. Die Einheimischen zahlen 20 Manats weniger. Man steckt Geldscheine in eine Maschine, und erhält einen Bon. Das Armband mit einem Chip erhält man bereits am Eingang, und kann dies dann nach dem Bezahlen an der Maschine mit dem eingezahlten Geldbetrag aufladen.

Mit dem kann man sich Speisen und Getränke abbuchen lassen. Beim Verlassen legt man das Armand an die Maschine und erhält das nicht verbrauchte Guthaben wieder zurück. Dalga Beach ist eine sehr schöne und gepflegte Anlage, wie man halt einen Aqua Park kennt mit Wellenbecken (eigentlich Quatsch, da sich nur Hundert Meter entfernt davon das Meer befindet) und mit sonst allen Annehmlichkeiten. 

Ich lag die meiste Zeit am Strand und genoss das Baden im Meer. Überraschend für mich: ich schmeckte kein Salz. Mächtige Flüsse aus dem nördlichen Russland speisen das Kaspische Meer, das eigentlich ein riesiger See ist, mit Süßwasser. Nur am anderen, südlichen  Ende, an der iranischen Küste, soll der Salzgehalt etwas zunehmen. Etwa auf 1/3 des sonstigen Meerwassers.

 

7. Tag (17.08.2018) Khinalig Tour

Es gibt viele Schreibweisen für Khinalig, wie es in Aserbaidschan geschrieben wird. Alle anderen wie z. B. Khinalug oder Chinalig sind Varianten, die das Suchen im Internet nicht unbedingt einfacher machen.

 

Um 9 Uhr morgens mit einem Kleinbus nach Khinalig losgefahren. Auf dem Weg nach ca. 80 km, der erste Stopp beim 5-Finger-Berg. 

An der Straße entlang des Kaspischen Meeres stehen alle paar Meter Ölpumpen. Das Gras, wenn welches wächst, ist ausgetrocknet.

Und alle paar Kilometer kann man frisches Obst und Gemüse kaufen:

Nach Quba geht es unaufhaltsam bergauf, durch wild zerklüftete Berge.

Landschaftlich sehr schön, das Dorf Khinalig hingegen eher nicht. Auch wenn es als Attraktion hier im Land zählt. Die rund 2000 Bewohner sprechen noch ihre eigene Sprache. Angeblich ist Khinalig schon über 5000 Jahre alt. Die älteren Häuser sind aus Flusssteinen erbaut, meist mit Flachdach. Zwischenzeitlich besteht das Dorf aber überwiegend aus Häusern, die konventionell erbaut wurden.

Das Museum muss man nicht unbedingt besucht haben. Kinder sperren die Eingangstür auf, Eintritt kostet es keinen.

Bei einer Familie zu Mittag gegessen. Das Ehebett steht im selben Raum wie der Tisch, an dem die Mahlzeiten eingenommen werden. Es gab Safranreis, Kartoffeln und gekochtes Schweinefleisch, alles sehr schmackhaft.

Die Küche befindet sich außen vor der Haustüre.

Das Dorf Khinalig befindet sich hoch im Norden Aserbaidschans. Hinter den Bergen liegt schon Russland.

 

Am Rückweg nochmal Suppe mit gekochtem Lamm am Straßenrand gegessen.

Nicht nur in Aserbaidschan, auch in den anderen Ländern, die ich im Kaukasus bereist habe, isst man am Straßenrand stets am besten! 

 

 

  

Da nach Ankunft in Baku noch genügend Zeit war, bis mein Zug abfährt, noch ein bisschen durch die Fußgängerzone geschlendert:

Pünktlich um 21:50 Uhr Abfahrt von Baku nach Tiflis, wieder mit dem Nachtzug. Mit Verspätungen bei der Ankunft am jeweils anderen Ende muss man immer rechnen. Bei meinen 2 Fahrten waren es jedes Mal ca. 2 Stunden später, als es der Plan aufzeigt.

In jedem Waggon fährt eine Zugbegleiterin mit. Bei ihr kann man sich Tee und Kaffee kaufen. Die frische Bettwäsche, eingeschweißt in Plastik, erhält man nach der Passkontrolle.

 

Ja und noch etwas Erwähnenswertes: von Baku aus fährt 1 x pro Woche ein Zug nach Moskau. Dafür werden fast 51 Stunden benötigt. Der Zug nach Kiew benötigt fast 60 Stunden!

 

 Meine zusätzlichen Infos zu Aserbaidschan stehen hier!

 

georgien

8. Tag (18.08.2018) Tiflis

An der georgischem Grenze war es möglich, nach Erhalt des Reisepasses kurz mal auszusteigen. Die Kippe, wie andere auch, aufs Gleis geschnippt. Hab als Einziger einen Strafzettel bekommen: 80 Lari. Ich soll in irgendeiner Bank bezahlen. Nicht schon wieder...

Georgien, Tiflis, Liberty Square
Tiflis, Liberty Square
Tiflis - St.-Georgs-Kirche
Tiflis - St.-Georgs-Kirche rechts oben

Mit fast 3 stündiger Verspätung in Tiflis am Bahnhof angekommen und mit Metro zum Liberty Square gefahren. Das gebuchte Hotel nicht gefunden, bin dann wieder ins Ms. Jackson.

Im Tourist Office am Liberty Square erfahren, dass vom Bahnhof aus alle 2 Stunden: also um 9, 11, 13 und 15 Uhr Shared Taxis nach Eriwan fahren. Das sind Kleinbusse, die max. 8 Personen mitnehmen können.

 

 

Mit meinem blöden Strafzettel hab ich drei Banken in Tiflis abgeklappert. Keine von den dreien konnte mir weiterhelfen. Also keine Einzahlung möglich. Ich wurde nur jedes mal vom Bankangestellten angegrinst, weil da wohl drauf vermerkt war, warum ich die Strafe zahlen muss.

Die Friedensbrücke muss man überqueren, um zur Talstation der Seilbahn zu gelangen. Von der Brücke aus gibt es viele gute Fotomotive.

Die Burganlage aus dem 11 Jahrhundert, die sich fast vom Fluss hinauf auf den Berg zieht. Sieht vor allem nachts schön aus, weil das Gemäuer dann golden erstrahlt.

Die Fahrt mit der Seilbahn vom Fluss unten hinauf auf den Berg zur Mutter Georgiens kostet in eine Richtung knapp 1 Euro. Man überfliegt das schöne Altstadtviertel mit den vielen überbauten Holzbalkonen.

Ist man dann oben angelangt, gilt es natürlich Mutter Georgia einen Besuch abzustatten. Von hier aus gelangt man zum Botanischen Garten und zur Burgfestung.

Doch erst mal den Ausblick genießen, eh man sich in den schönen teil der Altstadt hinab begibt mit den vielen bunten Holzhäusern.

Die Schwefelbäder von Tiflis, unterhalb der St.-Georgs-Kirche.

Abends noch Wein probiert, dann folgte ein heftiger Regen. Die Weine sind von unterschiedlicher Qualität. In den Restaurants verhältnismäßig teuer, jedoch unübertroffen im Geschmack. 

Der Uhrenturm bei Nacht in der Altstadt von Tbilisi, wie Tiflis hier genannt wird. Natürlich kein historisches Bauwerk, aber ein Fotomotiv für viele Touristen.

9. Tag (19.08.2018) von Tiflis nach Eriwan

Um halb 11 am Bahnhof angekommen. Leider war der Minibus der um 11 abfährt schon voll. Also um 13 Uhr losgefahren.

An der Grenze zu Armenien
An der Grenze zu Armenien

Weil eine mitreisende Armenierin mit ihrem Gepäck (Obst, Nüsse, Knoblauch usw) und an der Grenze im Duty Free Laden noch jede Menge Schnaps und Zigaretten einkaufte, gab es bei der Einreise nach Armenien Probleme. Wegen ihr verloren wir 3 Stunden und kamen nicht um 18 sondern um 21 Uhr in Eriwan an. Zu Fuß zum Hotel.

armenien

Eriwan, singende Wasserfontäne, Platz der Republik
Eriwan - Platz der Republik, nachts erklingt am ganzen Platz laute Musik - die singeneden Wasserfontänen

10. Tag (20.08.2018) Eriwan

Armenien, Eriwan, Jerwan, Yerewan, Cascade, Ararat
Eriwan - Cascade: Von oben schöner Ausblick über die ganze Stadt. Bei schönem Wetter sieht man auch den Berg Ararat im Hintergrund.

RADIO ERIWAN: jeder kennt die Witze darüber!

Radio Eriwan (auch Sender Jerewan oder Radio Jerewan) ist ein fiktiver Sender, der unter dem sozialistisch-kommunistischen Sowjetregime Zuhörerfragen beantwortet, wie z. B.: 

  • Anfrage an Radio Jerewan:

 Stimmt es, dass Iwan Iwanowitsch in der Lotterie ein rotes Auto gewonnen hat?

 Antwort: Im Prinzip ja. Aber es war nicht Iwan

  • Iwanowitsch, sondern Pjotr Petrowitsch. Und es war kein rotes Auto, sondern ein blaues Fahrrad. Und er hat es nicht gewonnen, sondern es ist ihm gestohlen worden. Alles andere stimmt.

 

Fiktiver Sender? Aber im Stadtplan war ein Gebäude als Radio Eriwan vorhanden. Also nichts wie hin. Das große blaue "R" ist das Logo vom realen Sender in Eriwan!

 

Vor Cascade, am France Square, gibt es ein kleines Tourist Office. Die schicken mich zunächst um die Ecke zum nächstgelegenen Yerani Travel Reisebüro. Die bieten aber eine Tour nach Berg-Karabach nur donnerstags an, mit Rückkehr am Freitag. Das ist für mich zu spät, da ich am Freitag zurück in Tiflis sein muss. Ich könnte aber die Tour auch alleine buchen, kostet dann aber wesentlich mehr (125000 anstatt 58000), und dazu noch ohne Reiseführer.

Bevor ich mich für eine Tour entscheide, gehe ich erst mal die Treppen von Cascade hoch. Mt. Ararat in Wolken, also heute zumindest keine Sicht. Von daher scheidet schon mal die Tour zum Khor Viral Heiligtum aus, das die beste Sicht auf den heiligen Berg bieten soll.

Ich gab nicht auf, und klapperte noch weitere Reisebüros ab. Und tatsächlich fand ich eine Agentur, die eine 3-Tages-Tour ab morgen anbietet. Nachdem geklärt war, dass ich auch noch einen Platz in einem der Hotels in Stepanakert bekommen kann, buchte ich sofort! Die Kosten für Fahrt und 2 Übernachtungen mit Frühstück betragen rund 100 Euros. Essen und Eintritt, sowie Fahrt mit der Seilbahn kommen noch extra hinzu.

 

Der Wein hier in Armenien ist genauso gut wie in Georgien. Cognac ist ja eigentlich nicht so mein Ding. Das erste Mal hatte ich armenischen Cognac in Prag probiert, und: diesen Genuss nie mehr vergessen. Also unbedingt probieren. Leider ist er bei uns nicht so leicht aufzutreiben.

 

11. Tag (21.08.2018) Stepanakert

Abfahrt nach Berg-Karabach um 8 Uhr in nördliche Richtung. Am Westufer vom Gegharkunik See entlang. Die Berge am gegenüberliegenden Ufer mit Wolkenwalze.

Die letzte Gerade. Dann geht es unaufhaltsam und in Serpentinen über einen Pass mit 2350 m ü NN nach Berg-Karabach.

berg-karabach

Erster Halt am Grenzschild für Gruppenfotos. Jeder wollte ja eins auf seinem Handy. Das dauerte...

Berg-Karabach wird im armenischen zu Artsakh (Arzach gesprochen), steht ja auch links auf dem Schild :)).

Ab und zu sieht man auch noch die Bezeichnung Nagorno-Karabach.

Auf guter Straße geht’s die Serpentinen auf der anderen Seite wieder runter zur Grenzstation. Pässe wurden eingesammelt, jedoch nicht gestempelt., und von der Reiseleitung einbehalten.

Nach kurzer Fahrt erste Besichtung: das Kloster Dadivank.

Berg-Karabach - Kloster Dadivank
Berg-Karabach - Kloster Dadivank

Danach noch ein Besuch des Klosters Gandzasar. Das Kloster wurde vor rund 800 Jahren erbaut.

Das Kloster Gandzasar
Das Kloster Gandzasar

Nahe der Ortschaft Vank einen Besuch beim Löwen abgestattet. Wer den Löwen nicht besucht hat, der war auch nicht in Karabach, heißt es. Halb künstlich, halb natürlichen Ursprungs, muss wohl hier ein sehr kreativer Geist zum Einsatz gekommen sein.

Schon auf der Zufahrt zum Löwen stehen auf 5 Meter Höhe ein russischer Jeep, 2 Pkws und ein Rolls Royce. Hundert Meter weiter, auf dem Klohäuschen auch ein russisches Modell.

Das Hotel ist geschmückt mit lustigen Ornamenten. Im Liegestuhl eine Frau aus Messing.

Ein Piratenschiff unten im viel zu kleinen Bach, der Zugang bewacht durch 2 Drachen, gebaut aus Metallschrott. Hier gibt’s free WiFi und Kleinigkeiten zum Essen. Die ganze Umgebung ein Kunstwerk.

Am späten Nachmittag kommen wir in Stepanakert an. Am Ortsanfang, auf einen kleinen Hügel, das bekannte Kunstwerk „We Are Our Mountains“. "Tatik - Papik", zu deutsch Oma und Opa, symbolisieren die armenischen Bergbewohner, die tief verwurzelt sind mit ihrem Land Karabach.

Am Ortseingang von Stepanakert: "We Are Our Mountains"
Am Ortseingang von Stepanakert: "We Are Our Mountains"

Die Innenstadt ist geschmückt im Wechsel mit armenischen Fahnen, und denen von Karabach.

Beide sehen gleich aus, nur dass die Fahne von Karabach noch eine weiße Zick-Zack Linie aufweist. Die Zusammenführung beider Regionen ist angestrebt, aber wohl noch lange nicht realisiert. Aserbaidschan erhebt ebenfalls Anspruch auf Karabach. Lässt keinen mehr ins Land, der Karabach bereist hat. Inzwischen lebt hier aber kein Aserbaidschaner mehr. Die Armenier sind der Meinung, dass Karabach schon immer zu Armenien gehört hat. Die restliche Welt hat Karabach aber nicht als souveränes Land akzeptiert.

NACHTRAG: eine Erklärung zum Karabach Konflikt wird von Sona Verdanyan in ihrem Kommentar am Ende des Berichts geschildert. Für all diejenigen, die dem Englischen nicht mächtig sind, hier die Übersetzung ins Deutsche:

 

"Der Konflikt hat seinen Ursprung im frühen 20. Jahrhundert, als das überwiegend von Armeniern bevölkerte und historisch armenische Gebiet Berg-Karabach durch die Entscheidung von Joseph Stalin zu einem autonomen Gebiet in Aserbaidschan wurde. Der gegenwärtige Konflikt begann 1988, als die armenische Bevölkerung in Karabach verlangte, dass Karabach vom sowjetischen Aserbaidschan in das sowjetische Armenien verlegt wird. Der Konflikt eskalierte Anfang der 1990er Jahre zu einem umfassenden Krieg.
1994 wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet. Eine viertägige Eskalation im April 2016 markiert die bisher schlimmsten Kämpfe seit dem Waffenstillstand.
Ab 2017 wird die öffentliche Meinung auf beiden Seiten als "zunehmend verschanzt, kriegerisch und kompromisslos" bezeichnet.
Die Sache ist, dass Aserbaidschan das Gebiet, das ihm durch sowjetische Verträge gehört, will und Armenien beweist, dass es ihr Territorium historisch und de facto war und ist."

 

In Stepanakert wurden wir auf 2 Hotels aufgeteilt. Da ich mir eine kleine Erkältung auf der zugigen Fahrt von Tiflis nach Eriwan eingefangen hatte, und an diesem Tag wohl der Höhepunkt an Nießen, Husten und Kopfdruck erreicht war, bin ich im Hotel geblieben, und habe hier ein gutes Abendessen bekommen. Das Hotel Kashtan hat angeblich erst vor 2 Monaten eröffnet.

Es war schon nach 21 Uhr, der kleine Supermarkt am Kreisverkehr hatte aber noch geöffnet. Noch etwas Proviant für morgen eingekauft.

12. Tag (22.08.2018) Stepanakert

Erster Halt beim Panzer in Askeran. Weiterfahrt zur Burg Tigranakert. Die Burg wurde komplett restauriert. In der näheren Umgebung finden noch Ausgrabungen statt, aus noch früheren Zeiten.

Auf dem Rückweg halten wir bei der Mayraberd Festung in Askeran an und erklimmen den Hügel und über Baugerüste die Außenmauer.

Eine wackelige Angelegenheit, aber tolle Aussicht.

Anschließend nach Stepanakert zurück zum Büro für Auslandsangelegenheiten. Dort Zettel ausgefüllt und Pass abgegeben. Man kann selber entscheiden, ob man sein Visum in den Pass eingeklebt haben möchte oder lose in den Pass eingelegt bekommt. Das Visa kostet 3000 Drum, also ca. 5 Euro.

Es folgte ein kurzer Besuch im Museum. Was ich außer den vielen Töpfereien, Schmuck und Teppichen in Erinnerung behalten habe: in früheren Zeiten durften die Frauen nach der Hochzeit nicht mehr sprechen. Auch nicht mit ihrem Ehemann! Die Frauen mussten auch deshalb ein Tuch vor dem Mund tragen. Mein Beitrag dazu: "it's a very good idea", erzeugte Gelächter in der Gruppe. Dies wird auch bei dem Kunstwerk "We Are Our Mountains" zum Ausdruck gebracht!

 

Wer wollte, konnte mit zum Canyon, der sich unweit von Stepanakert befindet. Beeindruckend! Die kleine Wanderung in das Tal war nicht anstrengend. Unten angekommen bieten Einheimische auf einem Grill- und Picknickplatz Tee an.

Unten angelangt, nach kurzer Rast, liefen wir noch zu einem Wasserfall.

Wasserfall - dachte ich, OK. Aber so was hab ich auch dann auch noch nicht gesehen.

Vor dieser Kulisse könnte man Märchenfilme drehen. Wie riesige Pilze, dick mit Moos bewachsen, sieht das aus. Es dauerte eine Weile, bis jeder sich davor gestellt hatte um Fotos zu machen. Wie in einem Märchen – WOW!

Auf dem Rückweg aus dem Canyon versperrte uns eine Herde Schafe den Weg.

Abends in der Hotelanlage spielte uns unsere Reiseleitung Sona armenische Lieder mit Gitarre vor. Ein Song gefiel mir besonders, verstand aber nur cigaret und samalot. Aber auf YouTube gleich gefunden.

 

13. Tag (23.08.2018) Stepanakert > Eriwan

Der Fahrer vom 2. Bus hatte zwischenzeitlich die Pässe abgeholt, jetzt mit Visum drin von Artsakh, der armenische Name von Berg-Karabach.

 

Nach dem Frühstück fuhren wir diesmal an den oberen Rand des Canyons und genossen die Aussicht.

Anschließend Besichtigung der Ghasantschzoz Kathedrale in Shushi.

Pass auf 2300 m ü NN
Pass auf 2300 m ü NN

Danach ging es auf 2300 m ü NN und in Serpentinen wieder hinunter. Im Tal die Grenzstation. Nur unser Fahrer stieg kurz aus, die Pässe der Reisegruppe wurden nicht mehr kontrolliert.

 

Auf der Seite von Berg-Karabach sind noch weitere Tipps für die Reise enthalten.

armenien

Der erste Ort Tegh auf armenischer Seite gegenüber am Berghang zeigte Unmengen an Höhlen oder Keller. Genaue Info dazu konnte ich nicht erhalten.

 

NACHTRAG: Allerdings erfährt jetzt der Leser in einem Kommentar von Sona Vardanyan am Ende des Berichts mehr über die Bedeutung dieser Höhlen.

Auf Passhöhe beim Monument kurzer Stopp um die Stadt Goris von oben betrachten zu können.

Endlos ging es durch schöne Landschaften in Serpentinen mal rauf mal runter.

Wir erreichten Tatev. Mit dem Eintrag ins Guiness Buch wegen der längsten Seilbahn, die in Wechselrichtung fährt, bekannt. Mit 5752 Metern ging es mit der „Wings of Tatev“-Seilbahn über tiefe Schluchten ans anderen Ende zum Tatev Kloster.


Tatev: Kloster, im Jahre 895 gegründet
Tatev: Kloster, im Jahre 895 gegründet

Das Besondere für mich: Mönchsgesänge. Gesehen habe ich zwar keinen, war aber schon Gänsehautfeeling. Der Gesang drang aus einem Nebenraum neben dem Altar.


Inzwischen war auch unser Bus hier angekommen und fuhr die zahlreichen ungeteerten Serpentinen hinunter zur "Satansbridge" und den Hot Springs. Ein Filmteam verwehrte uns zunächst den Zugang.

Die natürlichen Wasserbecken sollen leicht salzhaltig sein und eine heilende Wirkung haben. Die heißen Quellen erreicht man ganz unten, in dem man sich ca. 10 m abseilen müsste. Dazu war aber keine Zeit mehr, da wir solange wegen den Dreharbeiten warten mussten.

Whatchtower über der Vorotanschlucht
Whatchtower über der Vorotanschlucht

Und wenn man unten im Tal ist, geht’s auf der anderen Seite wieder hinauf. Diesmal aber war die Straße geteert, nur die Serpentinen hinauf nach Tatev waren nur im Schritttempo passierbar. Ganz oben, auf einem Felsvorsprung steht der Whatchtower. Und wieder traumhafte Aussicht ins wild zerklüftete Gebirge.

Ausblick vom whatchtower in die Vorotanschlucht
Ausblick vom whatchtower in die Vorotanschlucht

Jedem in der Reisegruppe war es 2000 Drum Wert, noch 2 weitere Abstecher zu unternehmen. Wir erreichten unweit von Sisian „Zorats Karer“, das armenische Stonehendge, angeblich schon 9000 Jahre alt. Malereien sind aber nicht mehr zu sehen, wie auf der davor stehenden Info-Tafel erwähnt wird.

 

 

 

 

Als letzter visit point, der Shaki Wasserfall. Auch wieder mit viel Moos an den Felswänden, spektakulär!

Der Zangezour Pass auf 2350 m Höhe ist durch ein auffallendes Monument zu beiden Seiten der Straße markiert. Es war aber schon zu dunkel für Aufnahmen.

100 km vor Eriwan, es war bereits Viertel nach 9 und dunkel, ein kurzer Stopp. Verkauft wird hier neben Obst und Gemüse auch Hochprozentiges sowie selbstgemachte Beerenweine. Den Vodka machen sie aus Maulbeeren. Ich aß Tomate, Dill, Petersilie und Schafskäse, eingewickelt im dünnen Fladenbrot. Ein sehr interessanter Geschmack, aber gut natürlich!

Kurz nach 23 Uhr erreichten wir Eriwan, und ich hatte echt 3 tolle Tage hinter mir.

Ins Hotel Daniel bei der Blauen Moschee zu Fuß gegangen. Brauchte unbedingt noch ein bisschen Auslauf nach der langen Fahrt.

 

Wer vor hat, Armenien und Berg-Karabach bzw. Artsakh zu besuchen, kann gerne mit Sona Vardanyan (Reiseleitung) Kontakt aufnehmen.

 

Meine zusätzlichen Infos zu Armenien sind hier zusammengefasst.

 

 

 

 

  

14. Tag (24.08.2018) Eriwan > Tiflis

Pünktlich um 8 Uhr wurde wieder ein vorzügliches Frühstück serviert. Das Hotel hat auch das Taxi gerufen, aber nicht mal der Taxifahrer wusste genau, von wo die Shared Taxis nach Tiflis abfahren. Über Umwegen erreichten wir den Hauptbahnhof. Direkt davor, vom Parkplatz aus, fahren die auch alle 2 Stunden ab. Abfahrt also um 9 Uhr.

Ich glaub ich spinn! Dieselbe Frau, die uns auf der Herfahrt 3 Stunden Zeit gekostet hat, war wieder dabei. Diesmal aber ohne Handelsware. Scheinbar lohnt sich ihr Geschäft nur in eine Richtung.

3 kurze Pausen unterwegs, auch zum Tanken. Die meisten Fahrzeuge fahren mit Propan Gas. An der Grenze nix los. 

 

 

 

 

georgien

So erreichten wir ziemlich genau nach 6-stündiger Fahrt Tiflis. Bin gleich im Zentrum, in der Nähe des Ms. Jackson Hotels, ausgestiegen.

Im Biergarten den restlichen Nachmittag mit Berichte schreiben verbracht.

 

15. Tag (25.08.2018)

Spezialität: Schimmelkäse, schon mehrere Jahre alt
Spezialität: Schimmelkäse, schon mehrere Jahre alt

Abflug von Tiflis nach Frankfurt über Kiew um 16:35, in Frankfurt um 22:30 Uhr.

Ms. Jackson Hostel ist zwar eine recht einfache Behausung. Die Dachterrasse hat aber schon was. Von hier ein kompletter Rundumblick über Tiflis.

Bin ich doch glatt auf dem Liegesack eingepennt und kurz nach 4 Uhr früh erst wieder aufgewacht. Bis 9 dann im Bett geblieben. Schließlich mein letzter Tag. Schimmelkäse, und Souvenirs gekauft. Den Schimmelkäse habe ich nur in Tiflis auf einem kleinen Markt vor der Historischen Museum gesehen. Der Markt wird nur samstags von 10 - 13 Uhr betrieben. Im Biergarten in der Kote Abkhazi Street Shaurma genossen und Postkarten dabei geschrieben. Tiflis hat Flair! Ich genieße die letzte Stunde. Dann fahre ich mit dem blauen Bus mit der Nr. 37 zum Airport…

Nachdem ich nun schon 2 Mal aus Georgien nach Erhalt des Strafzettels ausgereist bin, machte ich mir jetzt bei der Passkontrolle am Flughafen keine Sorgen mehr. Allerdings dauerte es einige Zeit, bis mir die Dame den Pass zurück gab. Sie starrte ungewöhnlich lange in ihren Monitor. Mir kam es so vor, als ob doch ein Eintrag vorläge. Vielleicht hätte dies auch viel Arbeit für sie bedeutet, mir jetzt die 80 Lari abzuverlangen. Oder auch nicht, keine Ahnung. 80 Lari hätte ich noch als Bargeld gehabt!

Der Flieger ändert erst kurz vor Istanbul seine Richtung von Ost nach Nord. Fliegt praktisch hier einen rechten Winkel, wie schon beim Hinflug.

Und noch eine Überraschung: wie bereits beim Hinflug, jetzt auch von Kiew nach Frankfurt Business Class! Sitz wurde beim Boarding von 20A auf 1A geändert. Einen Grund konnte mir niemand sagen. Lucky Boy!

Mag sein, dass es jetzt im Nachhinein einem etwas viel an Unternehmungen vorkommt. Stressig war es jedoch nie. Es hat alles wunderbar geklappt, völlig ohne Probleme. In allen 4 Ländern fühlte ich mich sehr sicher und hatte auch überall das Gefühl, willkommen zu sein. 

 

Und zum Schluss noch ein paar Schnappschüsse aus dem Kaukasus...

Kommentare: 3
  • #3

    Sona Vardanyan (Montag, 03 September 2018 10:11)

    Dear Wolfgang
    You are creative and original as always. Thank you for the detailed information. I couldn’t even imagine, that you would write about collecting the passports and the other driver, that brought them back :D but you didn’t know the reality. The driver went to the Foreign Affairs to take two passports as the Spanish guy told me he was going to take his but as he didn’t and the driver asked just 2 passports instead of 3 they didn’t give him and asked for a tour guide. So I went there and took all passports :D
    You didn’t write all the details about Nagorno-Karabakh and Azerbaijan conflict. Maybe you wanted to write only the positive things about both countries
    But it is important to mention so the people will know about the origine of the conflict and the situation of the countries now.
    The conflict has its origins in the early 20th century, when predominantly Armenian-populated and historically Armenian Nagorno-Karabakh region was made an autonomous oblast in Soviet Azerbaijan by the decision of Joseph Stalin. The present conflict began in 1988 when the Karabakh Armenians demanded that Karabakh is transferred from Soviet Azerbaijan to Soviet Armenia. The conflict escalated into a full-scale war in the early 1990s.
    A cease-fire signed in 1994. A four day escalation in April 2016 marks the worst fighting to date since the cease-fire.
    As of 2017, public opinion on both sides has been noted as "increasingly entrenched, bellicose and uncompromising’’.
    The thing is Azerbaijan wants the territory that belongs to him by Soviet contracts and Armenia proves that it was, is and will be their territory historically and de facto.
    Dear Wolfgang I want to write small information about Tegh village and the caves.
    Tegh is the last village on the Goris-Stepanakert Highway before passing the border with the Republic of Artsakh.
    In Tegh, just a few miles from the Karabagh (Artsakh) border, are the dozens of visible caves. The village is underlaid by a soft stone layer of porous rock, replete with rows of caves that were once used for human habitation, now largely for animals. In this village is our former President, then Prime-Minister Serj Sargsyan was born , who resigned during the Armenian “Velvet Revolution” . Now we have wonderful Prime-Minister called Nikol Pashinyan and all Armenians love him.
    Thank you for mentioning my name and my facebook page. It is so kind of you. Wish you more adventures, new trips and new thoughts.
    Sincere: Sona

  • #2

    Muva (Samstag, 01 September 2018 09:49)

    Hi Wongi
    Habe mit großer Freude deine Berichte gelesen. War wieder alles interessant und
    aufregend für dich. Ja rauchen kann schon teuer werden.
    Die Berichte und Bilder sind super gemacht.
    Bis zum nächsten mal.Alles Gute

  • #1

    Elisabeth (Samstag, 01 September 2018 07:42)

    Hallo dear Wolfgang; nun hast Du wieder nen neuen Bericht, diesmal über den Kaukasus, Deine Reise betrifft vier Länder, Georgien-Asabeidschan-Armenien und die Berge Karaban! Jeder Deiner Berichte ist einmalig und bewundernswert. Gewiss, machst Dir schon so manche Notizen,doch in grund genommen, erzählst alles so wunderbar auf natürlichster Art & Weise, Deone Erlebnisse, über Geschichte, einzigartige Berghöhlen-Klöster - Burgen, die alte Bauweise & auf der anderen Seite, die neueste moderne Welt, Alles, was Du mit eigenen Augen hast erfasst,bewundernswert auch Deine Gelassenheit & Fröhlichkeit zu scherzen & spontanen Antworten stets bereit.z.B.worüber ich herzhaft lachen muss, als in früherer vergangener Zeit, die Frauen nach ihrer Hochzeit mit Niemanden mehr reden durften, auch nicht mit ihren Ehemännern, I love u'r Answer, " very good Idea"! Of course, they were smiling & laughing about that kind of Humor,( typical Mr.Biebl)yes,!!! Wie auch immer, wieder zahlreiche historische Bilder aufgenommen, über menschliche Gepflogenheit berichtet, so auch über Deinen eigenen leichtsinnigen Fehler, der Dir zum Glück keine weiteren Unannehmigkeiten gebracht hat,& auch Deine 80 Kröten nicht los bekommen hast, aber doch ne Lehre daraus ggezogen, "yeah, I hope so"!�, ja, ich muss schon sagen; es war für Dich mal wieder ein sehr geistreicher-erlebnisvoller& erholsamer Urlaub. Vielen Dank für Deinen schönen wahrheitstreuen Bericht, alles Gute weiterhin & lg. Elisabeth