Foto oben: Leuchtturm Porer am Kap Premantura

 

Segeltörn    Kroatien    2020

Auf der Karte sind die wichtigsten Punkte eingezeichnet, die wir auf unserem Törn besucht haben, und hier im Bericht erwähnt werden. Durch Klick auf eine Markierung erhältst du noch weitere Informationen. Die Karte kann man natürlich auch vergrößern.

 

Durch Klick auf die nachfolgenden Fotos erhältst du eine Vergrößerung.


1. Tag (Samstag)

Anreise

Vormittags in Kärnten
Vormittags in Kärnten

Das Angenehme bei langen Autofahrten sind nicht nur die Pausen. Manchmal muss die Kamera schnell griffbereit sein, um dann solche Gelegenheiten wahrzunehmen, um solch tief hängende Wolken "mitzunehmen". Das Foto stammt während der Fahrt auf der Autobahn durch Kärnten.

Leider gab es vor der kroatischen Grenze einen 10 km langen Stau, der die Ankunft in Medulin um 3 Stunden verzögerte.

Unsere Segelyacht für eine Woche
Unsere Segelyacht für eine Woche

Es war aber noch ausreichend Zeit für die Anmeldung, so dass wir pünktlich um 17:00 Uhr aufs Schiff konnten.

Diesmal war es eine Dufour 410 large, Baujahr 2016. Die Länge der Segelyacht: 12,35 m. 

Taschen und Reiseproviant waren schnell an Bord und die Kabinen mit vorerst 3 Crew Mitgliedern und dem Skipper belegt. 2 weitere Matrosen konnten erst am nächsten Tag anreisen.

Da es im Juli erst spät dunkel wird, legten wir auch gleich los, und kreuzten in der Bucht von Medulin zwischen den Inseln.

die kleine Insel Otocic Ceja vor uns
die kleine Insel Otocic Ceja vor uns

Die Einfahrt, gerechnet vom offenen Meer bis zur Marina,  ist ca. 3 SM lang. Dazwischen befinden sich zahlreiche kahle Inseln, sowie Untiefen, die es zu umfahren gilt. 

Unser erster Bade Stopp!

Abends haben wir uns die kroatische Küche schmecken lassen.

Die Marina in Medulin ist neu erbaut worden. Die Anleger und Sanitärräume deshalb natürlich in Bestzustand.

Beim Tor zur Marina wurde eine Windmühle nachgebaut - ein Postkartenmotiv!

2. Tag (Sonntag)

am Kap von Premantura

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Leuchtturm Porer

Immer wieder schön: der Leuchtturm Porer an der Südspitze von Istrien. Hier tummeln sich ständig zahlreiche Yachten.

Leider gab es heute keinen Wind zum Segeln. Wir ankerten in der Bucht von Medulin und hatten Spaß beim Schwimmen und Tauchen.

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Marina von Medulin

Die Abende auf der Yacht in einer Marina sind immer ein besonderes Erlebnis. Noch nie waren Crewmitglieder zu dieser Zeit schlecht drauf.

Sandra und Franz kamen auch rechtzeitig mit dem Proviant, so fehlte es uns an nichts. Die Besatzung war somit komplett, so dass wir morgen in See stechen konnten.

3. Tag (Montag)

von Medulin nach Mali Lošinj

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erster Segeltag

Es ist sonnig und sehr warm in Medulin. Doch kaum unterwegs, werden die Temperaturen auf dem Wasser erträglich. Es scheint ein ruhiger Segeltag zu werden. Mit 4-6 Knoten. Die ersten Matrosen machten es sich schon vorne im Schatten des Vorsegels bequem.

Nach einer Stunde rollten wir aber die Segel wieder ein, da der Wind immer schwächer wurde und fuhren unter Motor. So tuckerten wir über die ruhige See.

 

An Backbord sah ich, dass sich etwas an der Wasseroberfläche bewegte. Unklare Konturen, etwas Unförmiges. Ein Kampf von irgendwelchen Meerestieren?

Das mussten wir näher untersuchen und steuerten darauf zu.

Wir wurden Zeugen von einem seltenen Schauspiel: die Paarung von Meeresschildkröten!

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Schildkröten bei der Paarung

Es soll ca. 20.000 dieser Exemplare geben. Die Eiablage erfolgt auf griechischen Inseln. Die meiste Zeit verbringen aber diese Schildkröten in der Adria. Möglicherweise waren Sie gerade auf dem Weg dorthin. Als wir näher kamen, trennten sich die beiden.

Nach ein paar Fotos nahmen wir wieder Kurs auf unser Ziel: Mali Lošinj, den Hauptort auf der gleichnamigen Insel.

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Schildkröte im Mittelmeer: die unechte Karettschildkröte

Auch Max und Tobi genossen nicht nur diesen Tag auf See. Beide halfen stets mit beim An- und Ablegen in den Marinas. Und obendrein sind beide auch noch exzellente Köche!

Leuchtturm Vnetak
Leuchtturm Vnetak

Otok ist das kroatische Wort für Insel. Otok Unije zwang uns zu einem kleinen Bogen, da es auf der geraden Verbindung zwischen Medulin und Mali Lošinj liegt. An der Nordspitze steht dieser Leuchtturm. Die Fahrt über offene See ist damit zu Ende, und fuhren nah an der Küste der Inseln entlang. Kaum hatten wir den Leuchtturm hinter uns gelassen, kam plötzlich Wind auf. Natürlich setzten wir sofort die Segel. Das passiert hier zwischen den Inseln öfter: meist sind es Fallwinde vom Festland, deren Ausläufer zwischen den Inseln ein Ventil finden - zur Freude eines jeden Seglers!

Mali Lošinj
Mali Lošinj

Auch der Ort Mali Loshinj liegt geschützt in einer langen Bucht. Ein tolles Gefühl, wenn man sich auf einer Yacht dem Hafen nähert! In der Marina warten dann die Helfer vom Hafenmeister, die einem den Liegeplatz zuweisen.

Ankunft in der Marina
Ankunft in der Marina

Immer mehr Segelyachten trafen ein. Es wurde lebhaft auf dem Steg. Nachdem die Yachten festgemacht hatten, wurde sogleich Wasser und Strom angeschlossen. Die ersten gingen zum Duschen oder Einkaufen.

Nach einiger Zeit beruhigte sich der ganze Trubel zu beiden Seiten des Stegs.

Erst nachdem die Crews vom Abendessen zurückkehren, kann es nochmal laut werden. Dann lassen die Segler den erfolgreichen Tag auf ihrer Yacht bis spät in die Nacht ausklingen.

ein Tag auf See geht zu Ende in der Marina von Mali Loshinj
ein Tag auf See geht zu Ende in der Marina von Mali Loshinj

4. Tag (Dienstag)

von Mali Lošinj nach Rab

Es ist immer von Vorteil, wenn ein Frühaufsteher an Bord ist. Tobi holte täglich das Frühstück vom Bäcker. Und mit seiner Drohne machte er noch vor Sonnenaufgang diese Aufnahmen.

Mali Lošinj
Mali Lošinj
die lange Einfahrt von Mali Lošinj
die lange Einfahrt von Mali Lošinj
die Crew beim Chillen
die Crew beim Chillen

Nach dem Frühstück an Bord ging es auch schon wieder los: Franz löste die Moorings, Max und Tobi ließen die Seile am Heck durch die Hand gleiten. Sandra und Matthias holten die Fender ein.

Der Wind war ausreichend, um mit 4-5 KN segeln zu können. Es schien, als ob es ein chilliger Tag auf See werden würde.

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Badestopp in der Bucht Krivica

Nach kurzer Fahrt erreichten wir an der Westseite der Insel Mali Loshinj die Bucht Uvala Krivica. Hier machten wir Rast für ca. 1 1/2 Stunden zum Baden und Schnorcheln, ehe es zwischen Mali Loshinj und Nebe hindurch gen Nordosten ging.

 

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Uvala Krivica

Der Wind kam aus Nord, so dass wir an der Insel Pag entlang mehrmals kreuzen mussten. Ja, kreuzen! Wir hatten wieder Wind!

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die Insel Pag im Vordergrund, dahinter das Festland
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Marina von Rab

Am späten Nachmittag erreichten wir den Ort Rab auf gleichnamiger Insel.

Mächte Burganlagen begrüßen die einfahrenden Schiffe. Auch Rab ist sehenswert und hat viele gute Restaurants.

Und wieder ging ein erlebnisreicher Segeltag zu Ende... 

5. Tag (Mittwoch)

von Rab zur Insel Goli und nach Punat

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Hafeneinfahrt von Rab

Wir umfuhren Rab im Norden. Zwischen Rab und Sveti Grgur zeigt sich als weißer Keil die kleine Insel Goli Otok.

 

Während der Tito Herrschaft wurden auf Goli Otok schätzungsweise insgesamt 18.000 politische Häftlinge gefangen gehalten. Auf Sveti Grgur waren Frauen inhaftiert. Beide Inseln waren Straflager. Früher bezeichnete man die KZ-Inseln als Titos Hawai. Erst seit 1989 sind beide Inseln verlassen, und auf dem Wasserweg erreichbar.

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Goli Otok (frühere Gefängnisinsel)
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Baden im Gafen von Goli

Die kleine Hafenanlage von Goli Otok ist noch intakt. Mit kleineren Segelyachten kann man sogar anlegen. Wir haben im Hafenbecken geankert, da an der Kaimauer die Wassertiefe nur 2,10 m beträgt.

Wie ein paar andere auch, planschten wir hier im Wasser, oder machten einen Ausflug an Land.

 

Bunker auf Sveti Grgur
Bunker auf Sveti Grgur

Wir waren auf dem Weg von Goli nach Punat. Zwischen steinigen, fast unbewachsenen Inseln vorbei, erspähten wir die alten Bunker auf der kleinen Insel Grgur. Oft ragt die Steilküste dieser Insel senkrecht über 100 m hoch. In unmittelbarer Nähe dieser Steilküsten beträgt die Wassertiefe über 50 m.

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Marina von Punat auf Krk

Die Marina befindet sich nach dem Ort Punat, so dass wir hier nur die Duschen nutzten und an Bord blieben. Keiner hatte so richtig Lust, den Fußmarsch für eine Mahlzeit in einem Restaurant auf sich zu nehmen.

Aber wir hatten ja exzellente Köche an Bord!

6. Tag (Donnerstag)

von Punat nach Cres

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die Stadt Krk auf der gleichnamiger Insel

Von Punat aus fuhren wir an der Westküste entlang und passierten den Hauptort Krk. Vom Schiff aus war die Altstadt zu erkennen und ein großer Strand mit zahlreichen Badegästen.

Nach ca. 1 Stunde unter Motor erreichten wir die Bucht Luka Torgul. Hier ankerten wir und genossen das kühle Bad im türkisfarbenen Wasser.

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Ankerplatz Luka Torkul
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Der Genießer

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Nordspitze von Krk

Nach Umfahren der Nordspitze von Krk taucht in der Ferne am Festland die Großstadt Rijeka auf.

Eine Schule von Delfinen umkreiste unser Schiff, um nach einer halben Stunde wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Ständig verfolgten wir die Meeressäuger, aber sie waren immer um Einiges schneller.

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Delfine in der Kvarner Bucht
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im Hintergrund die Großstadt Rijeka

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Segeln in der Kvarner Bucht

Kaum hatten wir die Nordspitze von Cres umfahren, kam guter Wind auf. Mit 7-8 KN mussten wir immer wieder zwischen Cres und dem Festland kreuzen. Viel Strecke machten wir aber trotzdem nicht, da der Wind aus Süden kam, also genau aus der Richtung, in die wir wollten.

Langweilig wurde es der Crew jedenfalls nicht, da häufig Wenden gefahren werden mussten.

Alle machten mit Begeisterung mit und genossen die Fahrt mit Windkraft.

Erst kurz vor der Einfahrt in die Bucht von Cres flaute der Wind ab, so dass wir wieder unter Motor fahren mussten.

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Fischerhafen von Cres
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das Zentrum von Cres

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Marina von Cres
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Happy Sailing Guys

Cres gefällt mir am besten von allen Orten auf den bisher besuchten Inseln, und gehört deshalb immer zu einem Segeltörn in Kroatien dazu.

Auch die sanitären Anlagen in der Marina sind Spitze. Der Ort hat viele gute Restaurants und Bars, vor denen oft Live Bands spielen, so auch an diesem Abend. Ein würdiger Abschluss für unseren Törn also!

7. Tag (Freitag)

von Cres nach Medullin

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der Ort Cres, vom Schiff aus gesehen

Vormittags verlassen wir Cres und fahren westlich in Richtung Trget Fjord. Auf dem Weg dorthin tauchen immer wieder Delfine in der Nähe unserer Yacht auf. Ein großer Frachter kreuzt uns, wohl auf der Fahrt nach Rijeka.

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Delfine vor Cres
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Frachtschiff kreuzt

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Einfahrt in den Trget Fjord

Die Einfahrt ist schon von Weitem leicht auszumachen, da sich in unmittelbarer Nähe an der Küste ein großes Betonwerk befindet.

Der Fjord ist fast 6 SM lang und schlängelt sich ins Landesinnere. In einer Bucht liegen kleine Motoryachten. Auch kleine Ansiedlungen sind zu sehen. Auf halber Strecke muss man Fischzuchten umfahren. 

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Trget

Der Ort Trget hat nur Anlegestellen für kleine Boote. Alle Segelyachten liegen deshalb hier vor Anker. Auch 2 Restaurants in Hafennähe sind zu erkennen. Wir fahren bis zum schiffbaren Ende des Fjords. Dort konnten wir beobachten, wie ein Frachtschiff mit Holz beladen wurde.

Am Ende des Fjords liegt die Mündung des kleinen Flusses Rasa. Trget ist ein kleines idyllisches Örtchen mit wenigen Touristen, die wohl alle mit dem Auto hierher gekommen sind.

Wir verließen den Fjord wieder und ein kurzer Regenschauer traf uns. Danach kam Wind auf, und wir konnten fast bis zum Kap segeln. Leider waren immer wieder starke, kurze Böen dabei, die das Fahren unter Segel etwas ungemütlich gestaltet haben. 

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Medulin

Bei gepflegtem Abendessen ließen wir nochmals die Reise Revue passieren und schwelgten in unseren neuen Erlebnissen. Medulin - wir kommen wieder!

8. Tag (Samstag)

Abreise

 

Allen Seeleuten wünschen wir stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

 

Fragen oder Kommentare? Oder war mein Bericht hilfreich für deine Entscheidung für einen Segeltörn in Kroatien? Dann gerne hier im Gästebuch einen Eintrag hinterlassen, oder mir eine Mail schreiben.

 

Mich kann man auch als Skipper buchen, weltweit, Motor- und Segelyacht mit vorheriger Absprache!

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