Bild oben: die Urlaubsinsel "Fafa Island"

 

tonga

(1) Tonga

Hauptstraße ins Zentrum von Nuku´alofa
Hauptstraße ins Zentrum von Nuku´alofa

Bei Ankunft in einem fremden Land, orientiere ich mich gerne erst mal am besten zu Fuß. Die Olini Lodge ist doch sehr weit vom Zentrum entfernt, was auf der Karte während der Buchung nicht so aussah. Der Hausherr ist ein netter älterer Herr, und gab mir schon mal die ersten Tipps, nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte. Sogar ein Leihwagen stand schon im Hof, wohl noch von einen früheren Gast. Den Toyota konnte ich auch gleich ab nächsten Tag anmieten. Da ich noch keine Pa´angas hatte, nahm mich der Vermieter mit ins Zentrum. ATMs gibt es hier einige. 

 

Der letzte Zyklon hat erhebliche Schäden verursacht. Es sind noch lange nicht alle Häuser wieder aufgebaut.

Am Abend habe mich noch etwas um den Königspalast herum bewegt. Danach ins "Friend´s" zum Essen. Keinen großen Hunger, nur Fischsuppe, war aber sehr gut. Irgendwann dann mit Taxi wieder zurück in die Unterkunft.

(2) Tonga

Die Hauptinsel Tongatapu ist ja nicht sehr groß. Da aber alle nur mit 30 - 40 km/h dahin zuckeln, dauert es schon eine ganze Weile, bis man alle Hotspots abgeklappert hat.

Im 17. Jahrhundert wurde vom Holländer Abel Tasman diese Insel entdeckt. Am nordwestlichen Zipfel der Insel gibt es eine Gedenkstätte, da hier die Holländer als erste Europäer zum ersten Mal an Land gingen.

Auf dem Weg dorthin ein Wegweiser, dass die Gedenkstätte 6,5 km entfernt liegt. Darunter der Hinweis auf die Flying Foxes: 13 km. Kann natürlich nicht sein, da nach 6,5 km die Insel zu Ende ist. Auf dem Weg zurück vom Abel Tasman Monument an jedem Abzweig nach rechts abgebogen und bis zum Ufer gefahren. Bei jedem Abzweig befindet sich entweder ein Hotel oder eine Lodge am Strand, die alle auch ausgeschildert sind. Alle Unterkünfte sind jedoch geschlossen. Die Strände eignen sich nicht zum Baden, höchstens zum Sonnenbaden. Das Riff, das auch Tonga komplett umgibt, liegt hier sehr nahe zum Strand. Dies bedeutet, dass das Wasser maximal knietief ist. Also auch hier kein Baden oder Schnorcheln möglich. Oft schauen auch die Korallenfelsen aus dem Wasser.

Auf dieser Seite der Insel auch wieder etwas Einmaliges: die sogenannten blowing holes. Hier habe ich dann einige Stunden verbracht, auch an verschiedenen Plätzen. Schon gewaltig, wie sich das Wasser gegen das Riff kämpft, und hier nur teilweise durchgelassen wird, um dann senkrecht, manchmal 10 Meter durch Löcher im Riff in die Höhe zu schießen.

Die Fahrt über die Insel ist sehr eintönig, da man die meiste Zeit zwischen Bananen und Kokospalmen hindurch fährt. Auffallend sind die mit bunten Plastikblumen geschmückten Friedhöfe, die es bei jeder Siedlung gibt.

Freitags gibt es auf der Insel an der Ostküste bei der Höhle Hina Cave ein besonderes Ereignis: für 40 Pa´angas (umgerechnet ca. 15 €) kann man ein Dinner am Buffet bekommen. Zudem Folklore Show. Naja, das Buffett war riesig und abwechslungsreich. Leider schmeckte alles nicht besonders, die Musiker auf der Bühne, angeführt von einem Prediger, spielten auch nur manchmal, da der Prediger viel zu viel erzählte, und essen durfte man erst, als er endlich fertig war mit seiner Predigt. Anschließend wurde noch eine Feuershow in besagter Höhle aufgeführt. Ich muss sagen, das war das Geld nicht wert. Absolute Touri-Show, aber es waren auch sehr viele Einheimische anwesend!

 

(3) Tonga

Heute steht ja der östliche Teil von Tonga auf dem Programm. Allerdings habe ich gestern noch nicht die wohl einzige dreiköpfige Palme noch nicht gefunden, und die Flying Foxes auch noch nicht. Deshalb fuhr ich doch erst nochmal in den westlichen Teil, und habe die beiden Attraktionen auch gefunden! Die 13 km zu den Flying Foxes stellten sich als 1,3 km heraus. Direkt am Friedhof von Kolovai, in den großen Laubbäumen, hingen welche. Scheinbar muss es noch weitere Plätze geben, da es wirklich nicht all zu viele Exemplare waren.

Die dreiköpfige Palme fand ich diesmal mit der maps.me App vom Handy. Diese Palme steht direkt an der Straße. Sogar ein Schild wurde für die Palme aufgestellt, und als Sehenswürdigkeit bezeichnet! Allerdings steht sie ganz allein auf einem eingezäunten Feld mit Gemüse. Alle anderen Palmen mussten wohl wegen landwirtschaftlicher Nutzung weichen. Ich nehme an, dass der Bauer dieses Fleckens den Baum von Amtswegen nicht fällen darf.

Ja, und dann natürlich noch der Tsunami-Rock. Den hatte ich gestern auch übersehen. Bei diesem Aussichtspunkt für die blowholes war ich ja gestern schon. Von hier sind es nur ein paar Meter über eine Wiese. Der Felsen, so steht geschrieben, wurde vor vielen Jahren von einem Tsunami aus dem Riff heraus gebrochen und 200 m weit auf die Insel gespült. 

Riff mit Lücke unterhalb des Tsunami Rocks
Riff mit Lücke unterhalb des Tsunami Rocks

Und tatsächlich ist unten am Riff eine Lücke, in die der Felsen passen könnte. Bei solch gewaltigen Kräften ist kaum vorstellbar, dass hier auf der Insel noch irgend etwas heil bleiben könnte.

 

Tonga ist flach, ohne nennenswerten Erhöhungen. Und trotzdem fährt man immer wieder an Schildern vorbei, die die Richtung aufzeigen, in die man bei Tsunami Warnung flüchten soll.

Im Osten der Insel führt der Weg an die Stelle, an der Captain Cook angelandet ist. Sogar die Queen mit Begleitung war 1970 hier!

 

Weiter die Straße entlang, und an der Gabelung links halten und am Meer entlang, erreicht man die Stelle der Fishing pigs! Diese werden sogar durch Hinweisschilder mit Kilometerangaben ausgeschildert. Leider sah ich keine, da zur Zeit Flut vorherrschte. Ich fragte aber trotzdem einen Mann am Straßenrand, wann und wo denn die Fishing Pigs zu sehen wären. Er meinte, dass dies nur bei Ebbe möglich wäre, also z. B. morgen am Vormittag. Aber wenn ich Schweine sehen möchte, könnte er seine vom gegenüber liegenden Stall heraus treiben. Sehr nett! :-) Ich bedankte mich herzlich und lehnte höflich ab. Ich komme morgen etwas früher, als heute...

Im Nordosten der Insel liegt das tonganische Stonehenge, das Trilithon.

Über dieses Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert ranken sich viele Mythen. Dieses Monument wird wohl nie die Geheimnisse der Erbauer preisgeben.

Nach kurzem Aufenthalt hier, noch ein paar Souvenirs gekauft, dann zur Tropfsteinhöhle Anahulu gefahren.

Eintritt zahlt man an einen Mann, der am Parkplatz in einem Auto auf Gäste wartet. Es führt ein Pfad hinab zum Strand. Hier befindet sich der Eingang zur Höhle. Es gibt zwar Lampen und Kabel in der Höhle, aber kein Schalter fürs Licht. Eigentlich der schönste Strand hier, aber zum Baden wegen dem Riff ebenfalls nicht geeignet.

 

Auf der Fahrt an Flächen mit Brandrodung und aufgeforsteten Palmenwälder vorbei. Nach links zum Strand in Richtung "Landbridge" abgebogen.

Hier ist die einzige Steilküste von Tonga.

Landbridge ist ein riesiges Loch in der Erde mit Durchbruch in der Tiefe zum Meer. Immer wieder schwappen Wellen durch den Durchbruch ins Loch. Die Landbridge überspannt den Durchbruch zwischen Meer und dem Loch. Leider kann man nichts über die Entstehung dieser Besonderheit erfahren. Ansonsten werden immer Schilder aufgestellt.

"Rain Forest" - nur noch eine winzige Fläche mit ursprünglichem Bewuchs
"Rain Forest" - nur noch eine winzige Fläche mit ursprünglichem Bewuchs

Bei der Weiterfahrt wurde ich auf ein weiteres Schild aufmerksam: "Rain Forest". Leider war von hier aus der Weg durch umgestürzte Bäume vom letzten Zyklon versperrt. Im Vergleich zur Insel, ist von der ursprünglichen Flora wirklich nur ein winziges Stück naturbelassen worden. Die Bauern hier haben alles niedergebrannt für eine landwirtschaftliche Nutzung. Man fährt also Kilometer für Kilometer zwischen Gemüsefeldern, Bananen und Palmen hindurch. Die Fahrt ist daher etwas langweilig und ohne Abwechslung, da es auch keinen Berg oder Erhebung gibt.

Das Nachtleben im Zentrum von Nuku´alofa kann sich sehen lassen! Es gibt 3 Bars mit Diskos und zwei nette Restaurants.  Alle Besucher in guter Laune. Man bleibt nicht lange allein, da man immer wieder angesprochen wird. Es sind nur Einheimische hier unterwegs. Freitag ist am meisten los. Samstag wurde ab halb 12 nachts nichts mehr ausgeschenkt, da ab Mitternacht alles schließen muss. Im Königreich Tonga ist es per Gesetz verboten, sonntags zu arbeiten.

(4) Tonga - Fafa Island

Fafa Island
Fafa Island

Ein Sonntag sieht dann so aus, als ob die Insel ausgestorben wäre. Kein Geschäft, kein Restaurant geöffnet. Taxis sehe ich auch keine, nur selten fährt ein Auto durchs Zentrum. Der Sonntag eignet sich deshalb dafür, eine der nahgelegenen Inseln zu besuchen. Die kleinen Fähren dürfen fahren. Um 11 Uhr mit der Fähre nach Fafa Island zum Schnorcheln gefahren. Das Ticket kann man im "Friends" kaufen, oder in der Lodge auf der Insel für 92 TOP (TOP = tonganische Pa´anga). Das sind knapp 40 € incl. lunch, das sehr lecker war!

Das Schnorcheln war auch hier etwas schwierig, da die Korallen fast bis zur Wasseroberfläche wachsen. Dafür waren die hier fast alle noch intakt. Fische eher weniger vorhanden. 

Leider regnete es nachmittags, aber trotzdem den Pfad auf der Insel abgelaufen. Vom letzten Zyklon auch hier noch viele umgestürzte Bäume. Dafür aber viele Vögel.

Diese Früchte habe ich hier auf Tonga zum ersten Mal gesehen. Kindskopf groß und über 2 kg schwer. Eine nahm ich mit und schenkte sie meinem Vermieter. Er meinte, dass man diese Frucht nicht essen kann. Die Frauen würden die einzelnen Teile entfernen und sich damit schmücken. Sieht irgendwie wie ein riesiger Tannenzapfen aus.

Selbstverständlich wusste mein Vermieter ein Restaurant, das auch Sonntag abends geöffnet hat. Es ist wirklich das einzige Restaurant auf der Insel, das geöffnet hat. Es ist ganz in der Nähe des Krankenhauses an der Hauptstraße, natürlich ein Chinese, was sonst!

 

(5) Tonga

Meinen letzten Tag auf Tonga nutzte ich für eine zweite Fahrt zu den Fishing Pigs. Und tatsächlich, da stehen Schweine im Meer und durchwühlen mit dem Rüssel den Untergrund nach Krabben. Witzig!

Der Versuch, den letzten Flecken Regenwald von der anderen Seite aus zu erreichen, scheiterte ebenfalls an zu dichten Bewuchs, der matschigen Straße und intensiven Schauern.

Zusammenfassung:

Die Hauptinsel ist flach mit großen Buchten. Um die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, benötigt man ein Auto. Mopeds sind auch hier vollkommen unüblich. Es sollen nur 2 Stück auf der Insel herumfahren. Ich habe 2 volle Tage gebraucht, ohne Hektik, alle Sehenswürdigkeiten zu finden und zu besuchen. Bis auf einen winzigen Flecken, vielleicht 100 Hektar groß, ist noch Regenwald übrig geblieben. Die restliche Fläche ist entweder bebaut, oder wird landwirtschaftlich genutzt.

Auch Tonga ist von einem Riff umgeben, das ein Schwimmen oder Schnorcheln unmöglich macht. Das Wasser ist bei Flut maximal knietief zwischen Strand und Riff. Die wenigen Sandstrände sind auch nicht sehr schön, obwohl meistens auch ein Ressort dabei ist. Die kleinen Inseln in der Nähe sind dagegen mehr auf 

Tourismus ausgerichtet. Hier ist auch Baden und Schnorcheln möglich. Am Strand findet man meist feinen Korallensand vor.

Auf der Hauptinsel gibt es wahrscheinlich deshalb auch nicht viele Touristen. Die Ortschaften werden alle gepflegt und sauber gehalten. Die Friedhöfe sind alle mit bunten Plastikblumen geschmückt.

Im Zentrum von Nuku´alofa erhält man den Besucher Führerschein. Dieser ist 3 Monate gültig, und kostet ca. 15 Euro.

Eine weitere Besonderheit, die nur Tonga erlaubt: Schwimmen mit Wale! Leider war ich von der Jahreszeit zu früh hier. Es gibt drei Anbieter, die ab Mitte Juli bis September, das Recht besitzen, Touristen die Wale zu zeigen und auch die Möglichkeit bieten, mit den größten Tieren der Erde zu schwimmen. Tonga, ich komme wieder...

 

Kommentare: 2
  • #2

    Muva (Samstag, 21 Juli 2018 14:41)

    Auch wieder eine interessante Reise.

  • #1

    Elisabeth (Donnerstag, 12 Juli 2018 17:55)

    Ja, das glaube ich Dir gerne Wolfgang, daß es dich wieder dahin zieht um mit den Walen zu schwimmen, versuche es mal im nächsten Jahr July, dann hast Du die Möglichkeit. Ja ansonsten ist auf dieser Insel kein so großes Paradies, jedoch auch vieles Anders, wie in jedem anderen Land -verschiedenen Inseln, so hat halt doch Jedes seine eigene Geschichte, eigene Reize und auch Nachteiliges. Aber so wie ich dich kenne, jede Menge Erfahrungen jeglicher Art u.Weise., alles Gute u.viel Glück für deine nächste Tour mit dem Wal u'r friend Elisabeth �