Spitzbergen / Svalbard

Spitzbergen, Gletscher, Svalbard 76 Grad Nord
Dieses Foto ist wirklich unbearbeitet! Spitzbergen vom Flieger aus gesehen.

Von Oslo aus kann man in etwas über 3 Stunden nach Spitzbergen fliegen. Bei meinem Hinflug gab es eine Zwischenlandung in Tromsö, es dauerte dadurch 4 Stunden. Am Flughafen in Tromsö mussten alle Passagiere aussteigen, und wurden gleich zum Gate A geschickt. Dort erfolgte die Passkontrolle, obwohl Spitzbergen zu Norwegen gehört: man verlässt das Schengengebiet. 

Spitzbergen, oder wie es von den Norwegern genannt wird Svalbard (Kühle Küste), ist durch den Spitzbergenvertrag von 1920 eine entmilitarisierte Zone. Aus den Ländern, die diesen Vertrag unterschrieben haben, kann jede Person sich dort niederlassen, und hat die gleichen Rechte, wie alle anderen auch. 

 

Auf der Teilansicht von Spitzbergen sind meine besuchten Orte gekennzeichnet:

 

BLAU: Longyearbyen

ROT: 1. Fahrt in Richtung Ny-Alesund

GELB: 2. Fahrt nach Barentsburg

GRÜN: 3. Fahrt nach Pyramiden

 

Die Karte lässt sich zoomen, auf eine Markierung klicken, dann erhält man weitere Informationen.


Tag 1 auf Spitzbergen: Ankunft in Longyearbyen

Longyearbyen

Wenn man weiß, dass es zu Anfang des 20. Jahrhunderts einen Herrn mit dem Namen John Longyear gegeben hat, der  den Kohleabbau auf Spitzbergen einleitete, lässt sich plötzlich der Name Londyearbyen einfach aussprechen. Byen kann man mit Stadt übersetzen.

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Siedlung in Longyearbyen

Die Busse nach Longyearbyen warten bereits vor dem Flughafen. Ich entledige mich meines Gepäcks in der Unterkunft, und erkunde die Stadt.

Einerseits wirkt der Ort aufgeräumt und sauber. Doch zwischen den Häusern und an der Straße verlaufen die Pipelines. Die Erde ist meist nicht mit Gras bewachsen. Das schaut dann irgendwie wie Baustelle aus - ist dort aber ganz normal.

Die Hauptstraße zieht sich im Tal nach oben. Auf beiden Seiten Geschäfte, Bars und Restaurants.


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Sonnenschein im August auf Spitzbergen
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Longyearbyen, Zentrum

Es wird hier im Sommer nicht dunkel. Die Sonne kreist über Longyearbyen. Kurz vor Mitternacht befinde ich mich am Hafen und wundere mich, dass es schon so spät ist.

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Mitternachtssonne in Longyearbyen

Schon von zuhause aus buchte ich insgesamt 3 Schiffsreisen auf Spitzbergen: Ny-Alesund, Barentsburg und Pyramiden. Ny-Alesund ist der nördlichste Ort der Welt, der über alle 12 Monate besiedelt ist. Die beiden anderen Orte sind von Russland gegründete Orte für den Kohlebergbau, wovon Pyramiden bereits vor 23 Jahren aufgegeben wurde, und so langsam verfällt. In Barentsburg leben noch ca. 200 Menschen aus Russland, die immer noch Kohle abbauen. Hier gibt es sogar ein russisches Konsulat.

 

Tag 2 auf Spitzbergen: mit dem Schiff nach Ny-Alesund

Ny-Alesund

Mein erster heißersehnter Tagesausflug hatte Ny-Alesund zum Ziel. Bereits am Tag davor erhielt ich jedoch einen Anruf des Kapitäns, dass wegen Starkwind eine Fahrt dorthin wahrscheinlich nicht möglich ist. Wir trafen uns aber, insgesamt 8 Passagiere, 1 Guide und der Kapitän wie vereinbart am Hotel, und fuhren mit dem Kleinbus zum Hafen. Es hatte zwar geschneit, aber windig war es überhaupt nicht. So fuhren wir mit dem Schiff den Fjord hinaus, jeder noch sehr optimistisch gestimmt, dass wir doch noch unser gemeinsames Ziel erreichen können.

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Im Fjord von Longyearbyen

Auf offener See, außerhalb des Fjords, wurden die Wellen immer höher und der Wind nahm an Stärke immer mehr zu. Auf dem Tisch, um den wir alle saßen, stand zwar eine Kanne mit heißen Kaffee - ein Trinken ohne etwas zu verschütten war aber inzwischen unmöglich geworden. 2 Passagiere mussten sich ständig übergeben. Der Guide erzählte über Spitzbergen, den Walfang von früher, und seine Erlebnisse auf See.

Rechts die Küste von Spitzbergen, links eine langgezogene Insel. Und wir dazwischen. Der Wind konnte so richtig aus Norden hier durchblasen. 

Das Sitzen war anstrengend. Jeder musste sich irgendwie gegen das Schaukeln abstützen. Ich versuchte es im Stehen. Das war besser, aber in regelmäßigen Abständen trafen uns höhere Wellen, und ich verlor manchmal deshalb den Halt und krachte an den Tisch oder auf den Rücken eines anderen.

Wir erreichten die Walrosskolonie. 

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Walross Kolonie auf Spitzbergen

Na, Kolonie ist wohl etwas hoch gegriffen: 3 Exemplare waren zu sehen. Sonst wären mehr Tiere hier, meinte der Guide. Der Kapitän sprach die Entscheidung aus, dass wir die Weiterfahrt nach Ny-Alesund hier abbrechen, und in den gegenüberliegenden Fjord fahren. Die Enttäuschung stand jedem im Gesicht, aber selbst wenn wir es noch geschafft hätten, in der nördlichsten Stadt anzukommen, wäre es höchst unsicher, ob wir es am selben Tag noch zurück nach Longyearbyen geschafft hätten.

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Fahrt zum Gletscher

Als wir den Fjord erreichten, verbesserte sich der Gesundheitszustand der beiden Seekranken zusehends. Kein Wind und die Meeresoberfläche glatt, fast wie ein Spiegel.

Bei langsamer Fahrt näherten wir uns dem Gletscher am Ende des Fjords.

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Gletscher in Sicht
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In zwei Gruppen wurden wir mit dem kleinen Schlauchboot übergesetzt. Unser Guide machte seine Riffle scharf. Das sind hier ganz normale Vorsichtsmassnahmen wegen den Eisbären.

Vom Gletschereis aus hatten wir einen wunderbaren Blick über den Fjord und die umliegenden Berge.

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Ausflug auf den Gletscher
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Ein Gletscher ist stets in Bewegung. Die Risse und Falten sehen bedrohlich aus. Manche Spalten sind 15 - 20 m tief. In ihnen rauscht das Schmelzwasser.

Und weil ein Gletscher immer viel Gestein und Dreck transportiert, sieht auch die Oberfläche entsprechend aus.

Große Eisberge werden hier nicht produziert. Lediglich kleine Eisklumpen mit maximal 1 m Durchmesser schwimmen in der Bucht. 

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Oberhalb des Gletschers mit Blick zum Gletschersee

Oft hört man ein Knarren und Krachen aus Richtung der Gletscherwand. Dass etwas Eis abbricht, konnte ich nicht beobachten.

Wieder zurück an Bord, hatte der Kapitän allen ein Mittagessen zubereitet. Danach gings wieder heimwärts.

Das Licht in diesen Breitengraden taucht die Landschaft in Farben, die nur hier zu sehen sind. Es hat etwas irreales an sich. Die Fotos sind aber alle unbearbeitet.

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Wolkenwalze
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das gegenüber liegende Ufer mit Sonnenschein

Die Zeit von der Ausfahrt aus dem Fjord bis zur Einfahrt in den Fjord von Longyearbyen wurde bestimmt durch die Magentätigkeiten der Seekranken, sowie deren Geräusche. 

So lasse ich erst mal 2 Stunden aus. Kurz vor Longyearbyen befanden sich scharenweise Seevögel über einer bestimmten Stelle im Fjord. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sich dort Wale aufhalten müssen.

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Whale Whatching im Islfjord

Humpback Whales - oder zu Deutsch: Buckelwale tauchten immer wieder auf, und bliesen ihre Fontaine mehrere Meter hoch. Wale vor dieser Bergkulisse - einfach grandios!

 

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Am Abend schlenderte ich wieder durch Logyearbyen. Überall stehen aufgereiht die Schneebikes. 

Beim Anblick des Schneeräumgeräts kann man erahnen, wieviel Schnee es hier in den Wintermonaten gibt.


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Anhänger für Schneemobil
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Schneepflug

Tag 3 auf Spitzbergen: mit dem Schiff nach Barentsburg

Barentsburg

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Tagesausflug nach Barentsburg

Um 9 Uhr morgens Abfahrt mit diesem Dampfer, Ziel: Barentsburg!

Auf Spitzbergen gibt es ja nicht viele Ortschaften. Barentsburg ist noch die einzige russische Siedlung, die hier noch von der Kohle lebt.

Auf Deck erhalten Interessierte während der Fahrt die ganze Geschichte von Spitzbergen.

 

Islfjord, auf dem Weg nach Barentsburg
Islfjord, auf dem Weg nach Barentsburg

Das Schiff nimmt aber zunächst Kurs auf das gegenüberliegende Fjordufer, um eine Gruppe Deutscher mit dem Zodiak aufs Festland überzusetzen. Die wollen vier Tage zelten... crazy!


Nicht weit davon entfernt, findet das Mittagessen vor einem Gletscher statt. Gegrilltes Walfleisch und Rippchen vom Holzkohlegrill sind auch schon fertig.

Danach gibt's Whiskey mit Eis vom Gletscher.

Zunächst war ich ablehnend gegenüber Walfleisch zu essen. Man erklärte mir, dass ausschließlich das Fleisch von Minky Whales für den Verzehr in Frage kommt. Also nicht die großen Buckel- oder Blauwale. Von den maximal 2 Meter langen Minky Walen gibt es eine große Population, und es dürfen jedes Jahr 300 Exemplare gejagt werden. Ich habs probiert, hab aber die Rippchen vorgezogen.

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Whiskey on the Glacier Rocks
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Gegrillter Wal

Vom nördlichen Ufer des Islfjords queren wir diesen bei Sonnenschein. um in einen Seitenarm auf der Südseite ins Schmuddelwetter einzutauchen. Links an der Küste tauchen die ersten Häuser von Barentsburg aus dem Nebel auf.

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Barentsburg am linken Berghang gelegen
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Halle am Hafen von Barentsburg
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über 260 Stufen sind zu bewältigen

Hat man dann endlich die 264 Stufen erklommen erhält man dann diese Aussichten:

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Kohleabbau in Barentsburg
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verfallenes Gebäude, Barentsburg

Gasthaus "Krasny Meved" - Roter Bär
Gasthaus "Krasny Meved" - Roter Bär
Schulgebäude
Schulgebäude

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Orthodoxe Kirche
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Zentrum von Barentsburg

Die Tür der Kirche wird durch ein einfaches Schiebeschloss verschlossen gehalten. Auf einem kleinen Schild steht aber, dass hier jeder herzlich Willkommen ist, einzutreten. Man soll aber beim Verlassen den Riegel wieder ins Schloss schieben.

Im Innern sieht es aus, als ob die Menschen hier doch des Öfteren hier her kommen.

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Blick von Barentsburg über den Islfjord

Grumant

Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts gründete Russland die erste Bergarbeitersiedlung auf Spitzbergen. Diesen Ort nannten sie in Anlehnung an Grönland: Grumant. In der Blütezeit stieg die Einwohnerzahl auf über 1100. Jedoch bereits 1965 wurde die Siedlung wieder aufgegeben. Die Kohle musste durch Tunnels an der Küste entlang transportiert werden, bis eine geeignete Wassertiefe die Anlandung für Schiffe möglich war, und ist deshalb nach relativ kurzer Zeit unrentabel geworden. Heute sieht man nur noch wenige Gebäude, die allmählich verfallen.

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Grumant - ehemalige russische Bergarbeitersiedlung

Nicht weniger spektakulär dann diese Berghänge. Scheinbar ein ewiger Kampf zwischen Wasser, Eis und Gras.

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Bergformation im Islfjord
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Pipeline durch Longyearbyen

Das nasskalte Wetter setzte sich fest. Die Berge am anderen Ufer waren kaum noch zu sehen. Das Foto habe ich um 21 Uhr aufgenommen. Das Thermometer sank auf 6° Celsius.

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Den Pflanzen hier schien das nasskalte Wetter nichts auszumachen. Verschiedene Gräser zeigten trotzdem ihre Blüten. Schließlich ist es August und die Einheimischen laufen ja auch kurzärmlig herum.


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Tag 4 auf Spitzbergen: mit dem Schiff nach Pyramiden

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Longyearbyen im August mit Schnee

Am nächsten Tag staunte ich nicht schlecht, als ich aus dem Fenster sah: die Gipfel der Berge ringsum mit Schnee bedeckt! Das Thermometer am Haus zeigte nur noch 2° Grad an, bei Nieselregen und nur noch wenig Nebel.

Ich machte mich wieder auf den Weg zur Bushaltestelle.

 

 

 

 

Pyramiden

Vom vereinbarten Treffpunkt wurde ich wieder abgeholt und zum Hafen gebracht. Dieses Schiff war wesentlich kleiner als das von gestern, kann aber trotzdem ca. 50 Passagiere aufnehmen. Der Ort Pyramiden liegt so ziemlich am Ende des Islfjords.

Nach ca. einer Stunde Fahrt an der Küste entlang, drehte das Schiff plötzlich: es wurden Wale gesichtet!

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Whale Whatching im Islfjord bei Pyramiden

Eine Viertelstunde dauerte das Schauspiel mit den Walen.

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Fluke eines Buckelwals

Wenn Wale ihre Fluke zeigen, dann tauchen sie senkrecht in die Tiefe ab und verschwinden.

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Schlafender Eisbär

Nur kurze Zeit später verlangsamte das Schiff erneut seine Fahrt und drehte in Richtung Küste. Ein winziger weißer Punkt war auszumachen. Es soll ein Eisbär sein. Ich schaute durch mein Teleobjektiv der Kamera, und tatsächlich: etwas oberhalb der Küste lag ein schlafender Eisbär!

Ja Wahnsinn, dachte ich, klappt es doch noch, dass ich einen zu Gesicht bekomme.

Alle Passagiere mit Kameras zwängten sich auf die eine Seite des Schiffes.

Leider konnte das Schiff nicht näher ans Ufer fahren, da es hier Untiefen zu geben scheint. Aber trotz der Entfernung gelang mir trotz dem Schaukeln des Schiffes doch noch ein einigermaßen passables Foto.

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"mein" Eisbär!

Wie mir der Guide und auch später dann die Gastgeberin meiner Unterkunft erzählte, ist es wirklich selten, einen Eisbären auf Spitzbergen zu sehen. Zwar soll sich ab und zu so ein Koloss nach Longyearbyen  verirren - wohl angezogen durch die Gerüche aus den Küchen - aber das passiert alle 20 Jahre mal. Die weitaus meisten Besucher hier bekommen keinen Eisbären zu Gesicht.

 

Wir steuerten erneut einen mächtigen Gletscher an. Das Wasser war klar, so konnte man vom Schiff aus Schwärme von Jellyfish, also Quallen sehen, mit ihren typischen Bewegungen.

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Fahrt zum Gletscher
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Mittagessen: gegrillter Wal

Es war bereits Mittag und das Walfleisch bruzzelte am Holzkohlegrill auf Deck des Schiffes. Es wurden auch gegrillte Schweinerippchen, Salat und Nudeln gereicht.

An der Glut konnte man sich die Hände wärmen, und so das Außenbleiben auf Deck verlängern.

Neugierig schaute eine Robbe zu uns herüber, die auf einer Eisscholle langsam vorbeizog.

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Ein Seehund lässt sich treiben auf einer Eisscholle

Um den Gletscher in seiner mächtigen Größe darzustellen, ist ein Video besser als ein Foto. Anders als in Grönland werden hier auch keine großen Eisberge produziert. Lediglich kleine Eisschollen sind gelegentlich anzutreffen. Diese werden gerne von Seehunden besetzt.

 

 

 


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Pyramiden, vom Schiff aus gesehen
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Kohleverladestelle am Hafen

Dann war es endlich soweit: wir legen in Pyramiden an. Einen trostloseren Ort kann man sich kaum vorstellen! Sicherlich hat auch das neblige, kalte Wetter auch noch seinen Teil dazu beigetragen. Aber wie muss man sich erst im Winter fühlen, wenn für mindestens 3 Monate keine Sonne scheint und alles im Dunkeln versinkt.

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Kohleabbau von einst in Pyramiden
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 Links, das bekannte Ortsschild von Pyramiden.

Rechts, vor dem Gemeindehaus, die Lenin Büste, die als die am nördlichsten gelegene gilt.


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In diesem Gebäude wurden alle Arbeiter verköstigt. Im Erdgeschoss befindet sich die Großküche, darüber so eine Art Speisesaal.

In der Küche liegen noch die Küchenwerkzeuge und -geräte, und rosten vor sich hin.


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Pyramiden, seit 1996 aufgegeben
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Sportkomplex Gagarin

Sportliche Betätigung spielt in Russland immer schon eine bedeutende Rolle. Ein Symbol mit der Aufschrift Sportkomplex Gagarin an einer Fackel weißt den Weg zur Turnhalle und zum Hallenbad. Beides eigentlich noch ganz gut in Schuß!


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 Dieser riesige Block wurde früher von Familien mit Kindern, oder von alleinerziehenden Frauen mit Kinder bewohnt. Jetzt haben Seevögel das Gebäude beschlagnahmt. 


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Arktikugol Spitzbergen

Und noch ein Denkmal: "Arktikugol Spitzbergen" in russischen Lettern. Zu Deutsch: Arktische Kohle, das Emblem der russischen Kohlebergbaugesellschaft.

Pyramiden liegt demnach auf dem 79. Breitengrad. Nur noch 1200 km bis zum geografischen Nordpol!

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Vodka aus Pyramiden
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Zum Schluss der Führung wurden wir ins Gemeindehaus geführt. Oben, im 1. Stock befindet sich ein kleiner Souvenir Shop. Hier gibt es den Stempel für den Pass. Am anderen Ende eine Bar mit russischem Bier und Vodka aus Spitzbergen.


Auch wenn der Ort Pyramiden langsam verfällt, eine Erkundung auf eigene Faust ist nicht möglich. Wir erfuhren noch, dass die derzeit 20 Bewohner von Pyramiden weder über Fernsehen, Telefon noch Internet verfügen. Gelegentlich fahren sie nach Barentsburg, um mit zuhause Kontakt zu halten. Die Lebensmittel werden ebenfalls von Barentsburg hier her gebracht.

 

Zurück in Longyearbyen, wollte ich an meinem letzten Abend noch die Kohleseilbahn aus nächster Nähre besuchen und fotografieren.

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Denkm,al in Longyearbyen: Kohlekumpel

Natürlich ist auch Longyearbyen geprägt vom Kohleabbau. Im Zentrum ein  Kumpel aus Bronze zum Gedenken an frühere Zeiten. Ebenso die alte Seilbahnzentrale: hier liefen die Seilbahnen aus den umliegenden Tälern zusammen, und transportierten die Kohle zum Hafen. Heute immer noch ein imposantes Bauwerk, hoch über der Stadt. 


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Taubanesentrale
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Kohleseilbahn

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Kirche von Longyearbyen
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Blick ins Tal von Longyearbyen

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Blick auf Longyearbyen von Taubanesentrale

Tag 5 auf Spitzbergen: mit dem Flugzeug zurück nach Oslo

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Bei Sonnenschein bin ich hier angekommen und bei Sonnenschein verlasse ich diesen kargen Ort wieder. Einerseits etwas wehmütig, da ich wohl nie mehr hier her zurück kehren werde. Aber zum anderen auch etwas froh, da in Oslo angeblich angenehme 15 Grad sein sollen.

Ich kaufe noch Rentierwurst und nehme noch ein paar Dosen Spitzbergen Bier mit, die nördlichste Brauerei der Welt! Bis vor kurzem haben noch Island und Grönland darum gestritten, die nördlichste Brauerei zu haben. Die Immiaq Brauerei aus Grönland befand sich 15 m nördlicher als die Brauerei auf Island. Die Spitsbergen Brewery ist aber jetzt nicht mehr zu toppen, und bleibt wohl auch zukünftig die nördlichste Brauerei der Welt.

 

Und hier noch eines meiner schönsten Fotos von Spitzbergen: aus dem Flugzeug mit Blick zurück auf die Landebahn und Lufthavn Svalbard...

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Winterlanschaft im August auf Spitzbergen - links der Flughafen

 

Fragen oder Kommentare? Oder war mein Bericht hilfreich für deine Entscheidung für einen Kurztrip nach Spitzbergen? Dann gerne hier im Gästebuch einen Eintrag hinterlassen, oder mir eine Mail schreiben.

 

Kommentare: 1
  • #1

    Elisabeth (Montag, 09 September 2019 22:30)

    Hallo dear Wolfgang, zu Deinen gut gekennzeichneten besuchten Orte in Spitzbergen, muss ich gleich zu Beginn erwähnen, daß für so einen Besuch in Spitzbergen, ein gesundheitlicher besonders guter Zustand wichtig & nötig ist, Weatherwise- hell od.dunkel Tag & Nacht, u.auch ziemlich strapazierfähig, z.B.die 264 Treppen zu bewältigen, erfordert schon Manches & gewisse Umstellung, Konzentration usw.für Dich war es natürlich no Biggi, U just had a great & interesting time, enjoyed every Day & Moment again, & selbstverständlich, wie gewohnt von Dir, perfekte tolle Bilder, besonders worüber Du Dich am meisten freust, Deine gelungenen Aufnahmen von Walen -Seehund & of course das einzigartige wunderschöne Bild von Deinem schlafenden "Eisbär", kann mir gut vorstellen, wie Du vom Glücksgefühl in diesem Moment überwältigt warst. Unbeschreiblich,heŕrlich, ewiges Andenken, mit diesem Glück hattest Du nicht gerechnet, nachdem Deine Gastgeberin Dir erzählte, dass es eine Seltenheit ist, in Spitzbergen überhaupt einen Eisbär zu sehen bekommt. Mit Recht, ein stolzes Gefühl, glaube, dies war der Höhepunkt Deiner Erlebnisse dort, gell? Nun auch zu den anderen Fotos, auch die sind Dir sehr gut gelungen, trotz Nebel, Regen & Schnee, wieder ein großes Dankeschön, für den tollen Bericht & Fotos; "very enjoyable" thx. God bless you, keeps U well for more enjoyable safe Trips & Flights into the big wide World, lg.u'r true friend Elisabeth