Foto oben: Kuwait Skyline vom Meer aus gesehen
Gemütlich fuhr ich mit dem Auto nach Frankfurt zum Airport. Abflug: 13:40 Uhr.
Der Direktflug dauert etwas mehr als 5 Stunden, so dass die Ankunftszeit für 20:10 Uhr Ortszeit, also bei Dunkelheit vorgesehen war. Zeitverschiebung eine Stunde voraus. Da bot es sich an, dass ich mir den Sitzplatz beim online Check-in aussuche, um Kuwait bei Nacht aus dem Flieger zu sehen. Leider saß ich im Flieger dann doch auf der falschen Seite, so dass ich beim Landeanflug nicht auf Kuwait-City runterschaute, sondern aufs dunkle Meer, den Persischen Golf. Dabei wollte ich alles richtig machen. Ich dachte, ich nehme einen Sitz am Fenster auf der linken Seite (in Flugrichtung), da die Landebahn ebenfalls so ausgerichtet ist, dass wir bei Ankunft geradeaus landen können. Doch der Flieger machte einen Bogen um Kuwait in östlicher Richtung, und landete aus südlicher Richtung. Ich blickte also immer ins Dunkle. Mist!
Für die Beantragung eines Visums gibt es die Möglichkeit, vor Reiseantritt online das Visum kostenlos zu erhalten. Es dauert nur wenige Stunden, bis die Antwortmail mit dem Visum gesendet wird. Einfach ausdrucken, und mitnehmen.
Allerdings ist bei der Einreise der einzige Vorteil, dass man nicht warten muss, wie die anderen, die es nicht vorab schon online beantragt haben.
Nichts ahnend stellte ich mich also in die Reihe für die Passkontrolle. Endlich an der Reihe, zeigte ich meinen Pass und das Visum. Doch der Beamte schickte mich, mir unverständlicherweise, in den ersten Stock, zum Gate 2. Dort zeigte ich mein Visum vor und erhielt eine besondere Nummer und wurde auch sogleich aufgerufen. Dann sollte ich 3KD (das sind umgerechnet ca. 9 Euro) am Automaten bezahlen und mit dem Ausdruck bekam ich dann den Einreisestempel. Gleich daneben befindet sich ein ATM, wo man sich max. 30 KD auszahlen lassen kann.
Nebenan, bei der nächsten Kontrolle, werden die Fingerabdrücke gescannt und das Gesicht fotografiert. Dann wieder die Treppe nach unten und einfach zwischen den "normalen" Passkontrollstellen hindurch. Beim nächsten Beamten nur das Visum und Einreisestempel vorzeigen. Das war’s. Etwas kompliziert, aber wenn man vorher wüsste, wie’s abläuft, wäre es halt immer viel einfacher. Das Visum unbedingt sicher verwahren, da man es bei der Ausreise vorzeigen und abgeben muss!
Die Kuwait Towers wurden bereits in den 70ern gebaut, nach Plänen eines schwedischen Ingenieurs. Das Ensemble umfasst einen 185 Meter hohen Turm, der sowohl als Wasser- als auch als Aussichtsturm dient,
einem 145,80 Meter hohen Turm, der als Wasserturm dient, und einen dritten Turm, der lediglich zur Illumination dieser Türme dient.
Es war meine erste Station in Kuwait-City nach Ankunft, und sehr beeindruckend! Um das Schauspiel der Farben zu erleben, gleich hier noch ein Video dazu.
Die nächste Station war ein riesiges Gebäude, ein Einkaufszentrum (Mall). Im Erdgeschoß steht eine 5,5 m hohe Wasseruhr. Auf der linken blauen Skala liest man die Minuten ab, auf der rechten die Stunde.
Zu früheren Zeiten war das ein gewöhnlicher Basar, der sich aber in ein Kaufhaus gewandelt hat, das nie schließt.
Wie die Uhr genau funktioniert, konnte es sich mir nicht erschließen. Jedenfalls wurde pausenlos einiges an Wasser bewegt, so dass sich die Anzeige an den Skalen im richtigen Tempo bewegt, und somit die Uhrzeit angibt.
Als wir hier vorbei fuhren, dachte ich, dass ich nochmal her muss. Riesige vieleckige Gebäude, die wegen der Innenbeleuchtung erst richtig zur Wirkung kamen. Jedes Gebäude dient einem anderen Zweck. Von links nach rechts: National Theatre Building, Music Building, Conference Building und dem Historical Documents Center. Später mehr!
Kaum vorbei, bogen wir ab und fuhren in eine Tiefgarage von einer Mall. Mit dem Lift hoch, standen wir bald im Freien.
Es bot sich ein Schauspiel ganz besonderer Art. Eine große Wasserfläche, aus der zur Musik die bunten, mal kleinen, mal hohen Fontainen aus dem Wasser schossen. Umgeben von Cafés, Restaurants und Eisdielen. Im Hintergrund die Gebäude vom Sheik Jaber Al-Ahmad Cultural Center. Unglaublich! Eine kleine Kostprobe hier im Video:
Doch damit sollte mein Ausflug in meiner ersten Nacht nach Kuwait City noch nicht beendet sein! Nachdem wir uns an den Wasserspielen satt gesehen hatten, fuhren wir zur nächsten Attraktion Kuwaits.
Es war schon weit nach Mitternacht. Wir fuhren zum Souq Al-Mubarakiya, um noch eine Kleinigkeit zu essen. Viele Läden hatten bereits geschlossen.
Wir bekamen tatsächlich noch jeder Shaurma zu essen! Die meisten Läden hatten jedoch schon geschlossen. So ließen wir den Ausflug ausklingen, und waren um 2 Uhr in der Unterkunft.
Von meinem Gastgeber erfahre ich zum Thema Gastarbeiter:
Die reichen und superreichen Kuwaitis arbeiten nichts. Sie alle haben irgendein Business mit entsprechenden Managern.
Dann gibt’s die Inder, Philippinos und Pakistani u.v.a., die für 180 KD im Monat arbeiten. Und selbst die sollen noch das halbe Gehalt in ihr Heimatland überweisen. Dazwischen sind die Doktors, Ingenieure, Lehrer, die zwar auch noch gut leben können, aber sie können auf nichts Besonderes sparen.
Kuwaitis fahren niemals mit dem Stadtbus, sondern im eigenen Auto, oder bewegen sich mit Taxis fort.
Da ich kein Kuwaiti bin, fahre ich mit dem Doppeldeckerbus Nr. 15 von meiner Unterkunft im Ortsteil Salmiya am Vormittag in die City. Vor mir tauchen dann die Wolkenkratzer auf. Der Al-Hamra Tower mit 77 Stockwerken und einer Höhe von 413 m zählt zu den höchsten Bauwerken der Welt.
Leider waren die Scheiben vom Bus nicht sauber...
Jetzt wollte ich als erstes den großen Markt besuchen, den ich gestern Abends bei Nacht schon gesehen hatte. Man verliert schnell die Orientierung darin, und die Zeit...
Hier kaufen die Kuwaitis gerne ein, da Lebensmittel alle stets frisch zu bekommen sind. Für die edlen Sachen wie Kleidung und Parfums werden dann aber eher die großen Malls bevorzugt.
Ich zog durch den riesigen Basar und am anderen Ende die Golf Road am 1 km langen Palasts des Scheichs entlang.
Da der Palast aufgrund seiner Länge unterschiedliche Gebäudeteile zeigt, hier ein Ausschnitt. Natürlich ist der Palast der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Auf dem Stadtplan kann man zu beiden Enden am Küstenufer noch je einen Hubschrauber Landeplatz sehen.
Die Sehenswürdigkeiten liegen alle ca. 2 km auseinander. Das macht aber nichts. Ich will ja was von der Stadt sehen.
Auf dem Weg vom Seif Palast zu den Kuwait Towers kommt man noch an der Großen Moschee vorbei.
Dann ist da noch das Gebäude von der Bank of Kuwait, das trotz Weitwinkel nicht ganz aufs Foto passte.
Schräg gegenüber von der Bank liegen die Fischerboote dicht an der Mole. Gastarbeiter aus Asien sind mit dem Ausladen des Fangs beschäftigt. Andere Tagelöhner stehen noch bereit, vielleicht fürs nächste eintreffende Fischerboot.
Die frischen Fische werden mit Karren in den Fischmarkt gefahren. Dort wird man beim Betreten des Marktes auch wieder von Asiaten angesprochen, ob sie dir mit einem Einkaufswagen für deine Einkäufe folgen sollen, um ein kleines Trinkgeld zu bekommen. Auf einer langen Bank sitzen noch 10, die wohl später an der Reihe sind, beim Einkauf zu helfen.
Da ich ja nichts kaufen wollte, zog ich mit der Kamera allein durch die Halle.
Fischliebhaber erhalten hier eine riesige Auswahl.
Gleich neben dem Fischmarkt geht es noch einmal in den Souq Shark. Diesen hatte ich bereits in der ersten Nacht schon betreten, und die Wasseruhr bestaunt. Eine riesige Mall. Bekleidung, Düfte, Lebensmittel… um nur Einiges zu erwähnen.
Auf mehreren Stockwerken sieht man immer Kuwaitis, die ihrer scheinbaren Lieblingsbeschäftigung, dem Einkaufen, nachgehen.
Da es mir auf solchen Kurztrips genügt, nach Rückkehr in die Unterkunft Internet zu haben, kaufte ich mir hier auch keine sim-Card. Zudem verfügt Kuwait über eine hohe Dichte an McDonald’s, so dass Internet immer mal möglich wäre.
Menschenleere Strände gibt es in Kuwait immer wieder. Die Tafeln verbieten jedoch Sonnenbaden und das Baden im Meer.
Bei den Kuwait Towers angekommen! Mittlerweile zeigte das Thermometer 31 Grad an. Eine willkommene Abkühlung erwartet mich auf 120 Meter. Für 3 KD kann man im höchsten der drei Türme auf die höhere zweite Kugel fahren. Dort oben sind angenehme Temperaturen, eine kleine Bar, die Limo und Eis anbietet. Stehtische sind auf der Plattform im Inneren. Die Plattform dreht sich in einer Stunde einmal herum.
Die andere Möglichkeit, die Kuwait Towers zu besuchen, ist die Fahrt zum Restaurant in der unteren Kugel für 14KD. Dafür kann man sich vom Büfett bedienen.
Leider sind auch die Scheiben hier schon lange nicht mehr gereinigt worden.
Der Ausblick wäre so noch schöner.
Ausblicke von den Kuwait Towers von 120 m Höhe:
Von den Kuwait Towers laufe ich fast eine halbe Stunde, bis ich vor dem nächsten beeindruckenden Wolkenkratzer stehe. Unten befinden sich Cafés und Geschäfte. Nach oben kann man nicht, da sich nur Büros im Innern befinden.
Von hier kann man aber die schönsten Gebäude alle auf ein Foto bringen:
Der Al-Shaheed Park ist ein schmales, grünes Band, das sich durch Kuwait City zieht. Außerhalb, in etwa der Mitte des Parks, steht auf der anderen Straßenseite der Al-Tijaria Tower. Der Park ist sehr gepflegt und hat zu dieser Tageszeit kaum Besucher. 2 Kunstwerke sind auffallend: Die Freedom Sculpture aus Vögeln bilden das Land Kuwait ab.
Den QR-Code mit dem QR-Code Reader einlesen, dann gibt es die Infos zu diesem Kunstwerk.
Das Märtyrer Monument aus Glasziegeln ist in der Mitte des Parks zu finden.
Außerdem sind noch 2 teure Restaurants im Park.
Und noch einmal: Souq Al-Mubarakya. Dieses Mal besuche ich den Goldmarkt. Ein Geschäft neben dem anderen! Hunderte! Egal, wie das Schmuckstück gefertigt ist. Es geht nur nach Gewicht. Günstig ist es jedoch nicht, hier einzukaufen.
Dafür nehme ich die Gelegenheit wahr, einige Gewürze beim Verlassen des Souqs mitzunehmen.
Es ist schon wieder dunkel. Auf meiner nächtlichen Exkursion zu Fuß stehen wieder ein paar Punkte auf meinem Plan. Das Gebäude mit dem Kopf vom regierenden Scheich habe ich allerdings zufällig gefunden.
Mit seinen insgesamt 372 Metern Höhe ist es das zweithöchste Gebäude von Kuwait. Es beherbergt neben Büros auch noch ein Restaurant.
Meine Nachtwanderung zu diesem angeblichen Highlight Kuwaits lohnte sich nicht. Das Tor zum Springbrunnen stand zwar offen, aber die Fontänen waren nicht in Betrieb. Auf meine Frage hin, ob das die nächsten Tage funktioniert, kam nur ein Nein.
So beendete ich auch diesen Tag im großen Souq Al-Mubarakya. Auch hier beim Abendessen begegnete mir der Scheich.
Dann stieg ich auch noch in den falschen 15er Bus ein. Also erst mal bis zur Endstation mitgefahren, bevor es in die richtige Richtung ging...
Unweit meiner Unterkunft, von der Marina in Salmya aus, fährt nur 1 x pro Tag um 11 Uhr die Fähre zur Insel Failaka. Ein Touristenboot. Die Rückfahrt ist für 18 Uhr vorgesehen. Kostet 20 KD incl. Mittagessen und den dortigen Aktivitäten.
Die Insel liegt ca. 20 km östlich von Kuwait City. Die Überfahrt dauert ziemlich genau 1 Stunde.
Dort an der Rezeption der Heritage Village erhält man einen Plan von der Insel und den Zeitplan der Tagestour.
Bis zum Mittagessen hat jeder die Möglichkeit, das kleine Museum zu besuchen.
Später geht es mit der Eisenbahn über die Insel:
> Sheik Abdullah Al Salem Palace, bzw. was davon noch übrig geblieben ist, aufgrund des Irak Krieges.
> Friedhof von Kriegsgerätschaften
> Kamel Farm
Als Mahnmal an den Krieg mit dem Irak von 1990 stehengelassen. Auch viele andere Gebäude blieben nach dem Krieg zerstört, ohne sie wieder aufzubauen, oder abzureißen. Ganze Siedlungen, scheinbar ohne Zerstörungen, stehen auf der Insel jetzt leer.
Auf einer Fläche eines Fußballfeldes stehen allerlei verrostetes Kriegsgut. Ringsherum ein Zaun mit Stacheldraht, das Tor jedoch weit geöffnet. Wer will, kann hinein.
Über Hundert Kamele sind hier in mehreren Koppeln untergebracht. Das Highlight hier: ein 3 Tage altes Kamelbaby.
Der Zoo beherbergt Truthähne, Gänse und ein paar Rehe.
In der Anlage der Heritage Village gibt es die Möglichkeit, in einem Pool zu baden. Dieser Pool ist von Außen nicht einsehbar, Kaffee und Limos gibt es auch.
Dann besteht noch die Möglichkeit für einen geführten Ritt auf Pferden, sowie selber mal mit dem Jet-Ski (15KD extra) vor der Insel seine Runden zu drehen.
Bis zur Abfahrt im Café Red Bus geruht, und dem Sonnenuntergang zugeschaut.
Thema Baden:
Da Kuwait am Ende des Persischen Golfs liegt, und hier wegen den Erdöl Raffinerien das Wasser trüb, meist grünlich ist, will man hier eh nicht ins Meer. Es sind an den Stränden Verbotsschilder aufgestellt: Baden verboten.
In Kuwait City habe ich gleich hinter den Kuwait Towers einen Aqua Park gesehen, der gut besucht war. Auf der Insel Failaka gibt es einen Swimmingpool.
Was mir erzählt wurde, fahren wohl die meisten bis kurz vor die Saudische Grenze zum Baden. Hier soll auch das Wasser schön sauber sein.
Dann gibt es noch andere Wassertürme, als die bekannten Kuwait Towers. Diese stehen im Abraj Park, der so weit vom Zentrum entfernt liegt, dass ich mir nach dem Inselausflug ein Taxi gönne. Für die 10 km zahle ich 2 KD. Die Fahrt dauerte aufgrund des dichten Verkehrs eine halbe Stunde.
Mein Taxifahrer wartete auf mich, so dass ich gleich wieder einen lift ins Zentrum hatte.
In diesem Park stehen insgesamt neun dieser Wassertürme. Es soll noch zwei weitere Parks mit solchen Wassertürmen geben. Dort stehen jedoch nur 5, bzw. 7 Türme.
Thema Transport in Kuwait:
Es gibt keine Metro! Nur Busse, aber die Linien fahren nicht alles an. So was wie einen Busplan gibt es nicht. Eine Fahrt kostet, egal wie weit, 250 Fills, das sind 75 Cent. Von meiner Unterkunft fährt der Bus 15 ins Zentrum. Linie 13 zum Flughafen. Der kostet allerdings 500 Fills. Das ist schon mal von Vorteil! Da die Sehenswürdigkeiten alle ca. 2 km von einander entfernt sind, gibt’s nur 2 Möglichkeiten: laufen, was ich am ersten Tag gemacht habe und mind. 25 km gelatscht bin, oder mit dem Taxi. Die bieten sich durch Hupen ständig an, wenn man am Gehsteig läuft.
Auf Empfehlung meines Gastgebers nahm ich heute mein Abendessen im Restaurant Fryi Swylh ein.
Es ist durch die auffallende Leuchtschrift nicht zu übersehen, und befindet sich ganz in der Nähe des großen Souqs.
Aufgrund der Gestaltung wurde ich auf Green Island aufmerksam. Und zudem liegt es auf meiner Strecke von der Unterkunft ins Zentrum.
Ich bin schon früh aufgewacht und an der Haltestelle ausgestiegen. Ich war der einzige Besucher dort.
Vielleicht lag es ja auch am Wetter. Sehr windig, und viel Sand in der Luft. Baden ist auch hier nicht erlaubt. Strände gäbe es genügend!
Die Bushaltestelle ist nur 500 m entfernt, also weiter in die Stadt.
Im Souq nochmal Geld gewechselt. Vorbei am Sief Palast bis zum angeblichen Maritime Museum gegenüber Souq Shark gelaufen. War aber eine Fehlinformation aus dem Internet: hier befindet sich kein Museum.
Mit Taxi in den Stadtteil Yarmouk zum Recycled Park. Dass der so mini ist, hätte ich nicht gedacht. Außer dem Altreifenbaum und der Blechschildkröte, sind keine weiteren Objekte zu finden.
Ja doch, die 3 Eingänge zum Park mit Bögen aus Altmetall und Autoreifen.
Zum Glück hatte ich mit dem Taxifahrer vereinbart, hier auf mich zu warten. Dauerte ja nur 10 Minuten. Da sich der Park inmitten eines Wohngebietes befindet, hätte ich weit laufen müssen, um wieder ein Taxi zu finden.
Zurück in Richtung Zentrum: Yaum Al Bahhar Heritage Village macht leider erst um 16 Uhr auf.
Beim National Museum auch kein Glück: öffnet erst um 16:30 Uhr.
So, was mach ich jetzt? Ist ja erst 12 Uhr!
OK, Zeit genug, um mit dem 15er Bus zurück nach Salmiya zu fahren, und von dort weiter mit dem Taxi zum Al Hashemi Marine Museum.
Kein Taxifahrer kennt das Marine Museum! Beim vierten Taxi sollte ich dann einsteigen. Dieser Fahrer war weit mehr optimistischer, als seine Kollegen davor. Ich lotste ihn mit Maps.me durch Kuwaits Nobelviertel. Als er dann das Radisson Hotel erblickte, kannte er sich wieder aus. Er wusste nur nicht, dass das von Weitem sichtbare Schiff ein Museum ist. Wir also rein durchs Gate. Ein Security meinte, dass das Museum heute wegen einer Konferenz geschlossen ist, und ich soll doch morgen wieder kommen, da könnte ich rein. Da will ich mal ein Museum besuchen, und dann das...
Also mit Taxi wieder zurück nach Salmiya und bei COFFEE BEAN eine Pause eingelegt. Dann wieder mit dem Bus ins Zentrum. Will’s nochmal mit den 2 Museen probieren...
Auf der Fahrt ins Zentrum an dieser Moschee vorbei gekommen. Der Kontrast mit den Türmen im Hintergrund hat mir gefallen.
National Museum: pünktlich um halb 5 Einlass bekommen. War mal wieder der einzige Besucher. Eintritt kostenlos. 16 Millionen Jahre alte Knochenfunde werden ausgestellt, aber auch Münzen, Keramik, Metall von der Insel Failaka. In den zahlreichen kleinen Räumen sind Szenen mit lebensgroßen Figuren dargestellt, darunter Küche, Schneider, Weber, Schlosser und ein Raum für die Hochzeitsnacht...
Auch wieder ein Gebäude besonderer Natur: das National Assembly, der Sitz des Parlaments von Kuwait.
Nachgelesen:
In das Parlament werden 65 Abgeordnete für jeweils vier Jahre gewählt.
Der Emir von Kuwait hat das Recht, das Parlament jederzeit aufzulösen und Neuwahlen einzuberufen.
Das Gebäude wurde 1984 fertig gestellt.
Ähnlich wie Green Island, befindet sich dieses historische Dorf auf einer Ausbuchtung ins Meer. Außer einer Moschee und ein paar Souvenirläden nichts gefunden. Vor allem das historische Dorf nicht!
Da ist die Uferpromenade links und rechts davon wesentlich schöner!
Dass es in einem sehr streng muslimischen Land eine katholische Kirche gibt, hat mich sehr verwundert. Ich entdeckte diese Kirche auf meinem Spaziergang zum Sheik Jaber Al-Ahmad Cultural Center, genau gegenüber vom Eingang zum Park.
In seiner unendlichen Großzügigkeit erlaubte der Scheich dem Vatikan, hier eine Kirche zu errichten. Die meisten Besucher waren Philippinos, die hier eine große Zahl an Gastarbeitern stellen.
Beim Betreten des Innenhofes sehe ich etliche Eingänge zu verschiedenen Gebetsräumen, die mit Stapelstühlen aus Plastik versehen sind. Die Aufnahmen hier sind jedoch von der Hauptkirche.
Und genau dieser Scheich war es, nach dem auch das Sheik Jaber Al-Ahmad Cultural Center benannt ist. Die katholische Kirche ist jedoch nicht mit auf dem Gelände dabei.
Im Park sind die Wasserspiele zu finden, die man unbedingt besuchen muss, wenn man in Kuwait ist.
Auf meinem Rückweg komme ich noch am Justiz Palast vorbei. Ich nehme an, dass hier im Januar 2017 zum ersten Mal auch die Todesstrafe gegenüber eines Mitgliedes der Königsfamilie ausgesprochen wurde. Mit dem jungen Prinzen, wurden noch sechs weitere Todesurteile vollstreckt. Er hatte im Streit über Motorsport einen seiner Neffen erschossen.
Letzter Abend, mein letztes Abendessen im großen Souq vor dem Rückflug!
Nur sehr zögerlich kann ich mich von diesem Ort entfernen, in Richtung Bushaltestelle. Die Zeit ist wieder einmal um, und der Rückflug geht in ein paar Stunden. Noch ein Mal durch den Souq, ein letztes Mal mit dem Bus Nr. 15. Meinen Rucksack von der Unterkunft geholt, und mit dem Linienbus 13 zum Airport.
Thema Alkohol:
Nirgends erhältlich, da ebenfalls verboten. Mein Rucksack wurde bei Ankunft am Airport nicht durchsucht. Dies soll aber keineswegs ermutigen, Alkohol illegal ins Land zu bringen. Auf den Stress hat niemand Bock! Bier gibt es aber trotzdem: Budweiser und 3 Horses (laut Aufschrift in Deutschland gebraut), allerdings non-alcohol.
In der Karte habe ich die wichtigsten Orte, die ich besucht habe, markiert.
Am besten die Karte vergrößern, und durch klicken auf eine Markierung erhält man weitere Informationen durch Google.
Der Rückflug war um 1:50 Uhr geplant. Vorher hatte ich online den Check-in gemacht, und auf der gleichen Seite (also links) den Sitzplatz am Fenster ausgewählt, wie schon beim Hinflug. Ich dachte, sowas darf mir nicht noch einmal passieren, wie beim Hinflug! Wer weiß, ob ich jemals wieder hier her komme.
Die Grenzformalitäten erwiesen sich als einfach. Schnell war ich durch die Kontrollen durch.
Das Handy schon griffbereit für das Foto von Kuwait bei Nacht. Doch was war das? Der Flieger rollte zur Startbahn, aber in die falsche Richtung, so dass Kuwait beim Start wieder auf der rechten Seite liegt.
Doch dann bemerkte ich die Richtungsänderung während des Steigfluges: schon kurz nach dem Abheben drehte das Flugzeug im rechten Winkel nach rechts, und ich war happy! Kuwait City bei Nacht vor mir:
Anmerkung:
Ich habe in den 4 Tagen meines Aufenthaltes in Kuwait keinen einzigen Touristen getroffen. Die Menschen aus Europa, USA und Asien waren entweder geschäftlich im Land, oder arbeiteten hier.
Wer denkt, hier einen Badeurlaub verbringen zu können, der irrt gewaltig!
Es gibt nicht mal Ansichtskarten zu kaufen. Geschweige denn Hop-on-Hop-off Doppeldecker Sightseeing Busse für Stadtrundfahrten. Trotzdem ist Kuwait für einen Kurztrip interessant, da man eine arabische Welt antrifft, die sich noch sehr ursprünglich darstellt.
Die Monate Juni bis August würde ich für einen Besuch nicht empfehlen, da hier tagsüber Temperaturen von über 50 Grad Celsius vorherrschen. Letztes Jahr sollen sogar 60 Grad erreicht worden sein. Die Stadt erscheint dann menschenleer, weil niemand auf die Straße geht.
Fragen oder Kommentare? Oder war mein Bericht hilfreich für deine Entscheidung für einen Kurztrip nach Kuwait? Dann gerne hier im Gästebuch einen Eintrag hinterlassen, oder mir eine Mail schreiben.
Ludwig witzani (Samstag, 20 April 2024 17:40)
Bewundernswerte Beharrlichkeit beim Abarbeiten aller denkbaren sehe
Sehenswürdigkeiten. Danke für die infos. Wir fluegen morgen hin.
Ludwig
Deniz (Sonntag, 24 März 2024 22:59)
Danke für diesen interessanten Reisebericht. Ich bin im April für 7 Tage in Kuwait. Deine Tipps sind sehr wertvoll für mich. �
Wolfgang Biebl (Donnerstag, 09 November 2023 23:01)
Hallo Karola und Ulrich, die Kathedrale ist außerhalb des Sheik Jaber Al-Ahmad Cultural Centers! Sie befindet sich allein stehend auf der anderen Seite der Straße.
Karola und Ulrich (Freitag, 06 Oktober 2023 13:56)
Es ist uns ein Rätsel, wie du darauf kommst, die Co- Kathedrale wäre nicht auf dem Gelände.
Du hast diese sogar von innen fotografiert. Wir waren zur heiligen Messe dort. Auch Gläubige aus Indien und Sri Lanka sind dort neben wenigen Europäern wie wir zu finden. Es sind je Messe hunderte Menschen, die jeweils an eine der 10-12 Messen an jedem Freitag, Samstag oder Sonntag teilnehmen! In Kuwait, wie auch im Oman, in Dubai, in Abu Dhabi, in Quatar, in Bahrain
und in Jordanien findest du auch katholische Gemeindezentren mir teilweise großen modernen Kirchen, die wir selbst schon besucht haben.
Alex H. (Sonntag, 06 November 2022 18:25)
Lieber Wolfgang, dieser Reisebericht war wertvoller als sämtliche Reiseführer (Marco Polo, Lonely Planet etc.) je sein könnten. Er hatte mich annimiert, überhaupt erst nach Kuwait zu reisen. Ganz großes Lob für diese super Beschreibungen, Tipps und Infos, die man auf deiner Homepage erhält. Es hat mir großen Spaß gemacht, Dinge, die du hier beschreibst, selber vor Ort auszuprobieren :) Meine absoluten Favoriten waren die Wassertürme und der "Schrottreifenbaum" :) Ich werde immer wieder mal auf deine Homepage schauen und mich von weiteren deiner Reisen inspirieren lassen. Herzlichen Dank auch für die super Tipps am Tel! LG Alex
Ayhan (Freitag, 09 Oktober 2020 17:11)
Super berichtet
Mike (Donnerstag, 05 Dezember 2019 21:20)
Klasse Bericht, vielen Dank dafür! Ich möchte für zwei Tage nach Kuwait City fahren und habe mir tolle Anregungen hier holen können.
Ernsty (Sonntag, 05 Mai 2019 23:22)
guter Bericht
muva (Sonntag, 05 Mai 2019 15:10)
Hallo Wongi
Das war ein Ausflug in eine fremde Welt. Geheimnisvoll und schön.Man sieht dass es
hier nach Geld riecht.Die Wasserspiele eine Augenweide.Ich freue mich dass du das alles sehen kannst.Diese Unterschiede deiner Reisen sind schon sehr extrem.
Alles Gute bis zur nächsten Reise.Freu mich auf deine Berichte.
Muva
Elisabeth (Sonntag, 05 Mai 2019 00:22)
Ja mei, dear Wolfgang, weiß garnicht,was ich zu diesen Bericht sagen soll, unglaublich,einmalig, wunderschönes Erlebnis für Dich. Deine Videos,Bilder, dein besonderer Bericht über jede Einzelheit, vom Abflug bis zum Rückflug, das beweist mal wieder, wie sehr sich doch dieser Flug nach Kuweit erfahrungsgemäß gelohnt hat, nicht nur für Dich, auch für Alle, die, die Möglichkeit haben, Deinen wunderschönen Bericht zu lesen, bildlich mit zu erleben. Faszinierend; diese Fontain-Wasserspiele,da kommt man gewiss nicht aus dem bewunderten Staunen heraus!.& so wie ich verstehe, hast Du all diese Bilder Aufnahmen, nur mit Deinem Handy gemacht, einfach toll, wie ich schon einmal erwähnte, ein Fotograf hätte es nicht besser gekonnt. Allen Respekt und wieder mal ein ganz großes Dankeschön, Gold Job!!! Weiterhin alles Gute,viel Glück & Erfolg, & God's Blessing, u'r true friend Elisabeth