Weissrussland - Belarus

Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь, Lenin
Lenin Wimpel an der Saunatür

Weißrussland, oder auch bekannt unter dem Namen Belarus, ist ein abgeschottetes Land mitten in Europa, und wird mit eiserner Hand des letzten europäischen Diktators Lukaschenko regiert, und das seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion.

Abgeschottet deshalb, weil es nicht so einfach ist, ein Einreisevisum zu erhalten. Man benötigt als Tourist ein Einladungsschreiben einer Person aus Belarus. Ist diese Hürde bewältigt, ist es für weitere Einreisen einfacher, wenn bereits ein früheres Visum im Reisepass vorhanden ist.

Das erste Mal bin ich von Frankfurt nach Minsk mit dem Flugzeug ein- und ausgereist. (Hierzu am Ende eine kleine Anmerkung!) Das war 2011. Danach folgten noch sechs weitere Reisen in dieses Land, allerdings mit dem Auto. Nicht, weil es bequemer gewesen wäre. Im Gegenteil! Ist man nach einer ca. 12-stündigen Fahrt von Bamberg endlich quer durch Polen gefahren und an der weißrussischen Grenze angelangt, erwartet einen ein Martyrium von 6 - 8 Stunden. 

Und dies nicht zur Hauptreisezeit während der Schulferien. Ich fuhr deshalb mit dem Auto, da ich immer alle Hohlräume vollgestopft habe mit Präsenten für meine Gastgeber.

Die polnische Ausreise ist in kurzer Zeit geschafft. Aber dann reiht man sich in eine Schlange von Autos ein, die sich nur sehr langsam fortbewegt. Wenn 30 Autos vor der Kontrolle stehen, muss man mit ca. 4 Stunden Wartezeit rechnen, bis man selbst dran kommt. Immer 6 Autos dürfen unter ein Dach fahren. Da es den Zettel, den man ausfüllen muss, nur mit Fragen in russisch gibt, sucht man sich erst jemanden, der ihn für einen selbst ausfüllen möchte und vielleicht noch etwas deutsch kann. Ansonsten ist man aufgeschmissen. Mit dem Zettel muss man in eine Halle, aber an einen bestimmten Schalter, der für die Einreiseformalitäten zuständig ist. Der russischen Sprache nicht sehr mächtig, wird einem schnell der richtige durch Gestikulieren gezeigt, da alle wissen, wo ein Nemetskiy (Deutscher) hin will. An einen anderen Schalter dann die Formalitäten für das eigene Auto. Am nächsten Schalter sollte man gleich Euros in weißrussische Rubel wechseln, weil man die an der nächsten Stelle braucht: In einem Häuschen, das auf der anderen Seite der Einfahrt zur Kontrollstation liegt, zeigt man die grüne Versicherungskarte vor und zahlt ein paar Euros. Pro Tag Aufenthalt in Weißrussland EUR 1,50. Zurück beim Auto wartet man auf die Zollkontrolle. Ist das dann endlich überstanden, stellt man sich am Häuschen zwischen den Autos an. Hier braucht man alle Zettel. Den fürs Auto, die grüne Versichertenkarte, den Zettel auf russisch und den Pass. Ist alles komplett, erhält man den Einreisestempel und einen kleinen Zettel, der sehr wichtig ist. Geschafft - fast! Jetzt kann man weiter fahren, um den nächsten 6 Autos die Einfahrt frei zu machen. Nach 500 Metern ein weiterer Wachposten, dem man den kleinen Zettel aushändigt. Aber jetzt: geschafft! Ich bin in Belarus!

 

Bobruisk - Бабруйск

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Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь

Die Bar am Ortseingang von Bobruisk war die ganzen Jahre über, in denen ich Bobruisk besuchte, geschlossen. Aber irgendwie imposant, wohl auch wegen der kyrillischen Schrift.

Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь
Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь

Bobruisk - zu deutsch "Biberstadt", liegt Mitten in Weißrussland. Zu erreichen ab Brest durchgehend über die Autobahn wenn man den Umweg über Minsk fährt. Oder man zweigt kurz vor Baranawitschy auf die P43 ab. Eine gut ausgebaute Landstraße, vergleichbar wie eine Bundesstraße in Deutschland. Doch Vorsicht! Nicht nur Landstraßen, auch Autobahnen führen durch Ortschaften. Hier unbedingt die Geschwindigkeitsbeschränkungen einhalten. An Zebrastreifen auf Autobahnen muss man aber nicht halten, wenn Fußgänger überqueren wollen. Die Kontrollen sind sehr häufig am Straßenrand.

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So kann es passieren, dass auf freier Strecke der Autobahn eine unerklärliche Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h ausgeschildert ist. Wenn man sich nicht dran hält, bekommt man umgehend die Erklärung: von Weitem schon sieht man eine Person, die sich aus einem Versteck in Richtung Straßenrand bewegt, und mit einer Kelle zum Anhalten zwingt. Polizei, oje! Und das mir.

Die beiden Herren zeigten mir in ihrem Fahrzeug ein Video mit meinem Auto, und meinten, ich wäre 30 km/h zu schnell unterwegs gewesen. Ich sah ja meine Schuld ein, meinte aber ich wäre nur 100 gefahren. Beide Polizisten grinsten. Sie stellten mir zur Auswahl 500.000 BYR (Belarus Rubel) zu zahlen. Wenn ich allerdings keine Quittung will, dann kostet es nur 200.000 BYR. Ich entschied mich für die umgerechnet 15 EUR, da mir eine Quittung ja nirgendwo etwas nützen würde. So machte ich den beiden eine Freude, und mir in meinem Unglück auch!

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Beresina, Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь

Bobruisk liegt am Fluss Beresina. Im Sommer kann man hier baden, weiter flussabwärts gibt es Sandbänke, und man kann völlig ungestört sein. Nur selten wird die Beresina von kleinen Fischdampfern befahren. 

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In jeder größeren Stadt, so auch in Bobruisk, steht am Hauptplatz an der Puschkin Straße eine Lenin Skulptur in Übergröße. 

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Es gibt nur wenige Kaufhäuser und Hotels. Kleine Läden  hingegen verkaufen Waren aus dem Westen zu hohen Preisen. Ein paar Nike oder Adidas Schuhe kosten EUR 150,00. Ein normaler Arbeiter verdient zwischen EUR 150 und EUR 250 im Monat. Andererseits sieht man fast ausschließlich Autos aus dem Westen, vor allem deutsche Fabrikate. Man kann davon ausgehen, dass die Fahrer solcher Autos eine gute Beziehung zu Regierungsbeamten haben...

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Obwohl die Stadt rund 250.000 Einwohner hat, fühlt man sich nicht in einer Großstadt. Auf den wenigen mehrspurigen Straßen fahren wenige Autos, mal ein LKW oder Bus. Nur im Zentrum sind die Straßen asphaltiert, umgeben von einem großen Gürtel von Einfamilienhäusern aus buntbemalten Holz mit Gärten.

Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь
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Eines Morgens, als ich vom Fenster im 4. Stock rausschaute...

Nicht jeder Handwerker kann wohl von sich behaupten, im Sitzen arbeiten zu können. 

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Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь

Bei lang anhaltenden Regengüssen sind manche Straßen unpassierbar. Dennoch quälen sich die Allradfahrzeuge durch. Wenn dann alles wieder trocken ist, wird es mit normalem PKW schwierig, da die Fahrzeuge vorher tiefe Löcher in den Weg eingegraben haben, und man immer wieder mit dem Rahmen des eigenen Autos aufsetzt.

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Wenn man nicht Gelegenheit hat, bei Privat mal ein Banja aufzusuchen, dann sollte man unbedingt ein öffentliches Banja ausprobieren. Für mich, dem Sauna nicht gefällt, war jeder Besuch in einer Banja ein Erlebnis. Das Beste: sich gegenseitig mit einem Büschel von Birkenzweigen den ganzen Körper von oben nach unten abklopfen.

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Gehört in jeder Stadt hier dazu: geschmückter Panzer als Friedenssymbol!

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Warum wohl die unteren Hinweisschilder nicht in kyrillischer Schrift angefertigt wurden?

Gedenkstätte bei Bobruisk

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ничто не забыто

Nichts ist vergessen

Jalisava - Яализава

Ich fahre einfach mal aus Bobruisk raus, die P67 entlang in Richtung Norden. Plötzlich sehe ich dieses Schild! Ich denke: da muss ich hin!

Auf dem Weg komme ich immer wieder an diesen bunten Bushaltestellen vorbei, die jedes Mal meine Aufmerksamkeit wecken.

Die Fahrt ist eintönig. Die Landschaft ist eben, fast ausschließlich riesige Felder. Nur ab und zu Birkenwälder dazwischen. 

 

Verlassene und eingestürzte landwirtschaftliche Gebäude säumen den Weg.

Ein typisches Holzhaus in Weißrussland. Mit sehr viel Liebe gebaut, viele Details aber immer bunt bemalt. 

Alle zum größten Teil Selbstversorger. Das Gemüse wird in großen Gefäßen eingelagert für den Winter. Schweine und Federvieh findet man fast hinter jedem Zaun. Auch Bienenstöcke findet man an vielen Stellen, so auch bei meinen Gastgebern. 

Der Bahnhof von Jalisava. 

Nicht alle öffentlichen Gebäude sind so schön restauriert, wie hier!

Zu DDR Zeiten wurde mit ostdeutscher Hilfe tatsächlich hier eine Glasfabrik errichtet!

Dazu die Wohnblocks für die Arbeiter der Fabrik.

Im April 2016 meldete die Fabrik Konkurs an. Wovon die Menschen heute leben, ist mir schleierhaft. So mitten im Nirgendwo. Haben selbst die meisten Leute in den Städten noch einen Garten mit Gemüse, Obstbäumen und Kleinvieh, aber hier...

Dann besuche ich den Friedhof. Mitten im Wald in hohem Gras. 

 

Was mich hier am meisten beeindruckte, war die besondere Technik der Steinmetzen. Im Stein werden meist die Gesichter, Büsten oder gar der ganze Mensch in Form eines gemeißelten Bildes dargestellt. Eine ganz besondere Handwerkskunst, wie ich meine.

Dann geht es gegen Abend wieder zurück in einem Bogen nach Bobruisk.

Sehen manche Russen/Weißrussen doch zum Fürchten aus, kann man sich nicht vorstellen, dass solche harten Typen in solchen lieblichen Gemächern wohnen. Aber es sind die Frauen, die Haus und Hof beherrschen und hier den Ton angeben!

Was ich hier nicht unerwähnt lassen möchte, sind die Mücken. Ein Verdampfer, den man abends in die Steckdose im Schlafzimmer steckt, ist unerlässlich! Selbst am Amazonas habe ich so etwas noch nicht erlebt: sobald man die Hose runterzieht, um in der Natur seiner Notdurft nachzugehen, ist die freigewordene Haut sofort mit unzähligen Mücken besetzt und zerstochen. Also lieber weiterfahren, wenn´s noch irgendwie geht!

Minsk - Минск

Minsk ist eine moderne Stadt. Neue Autobahnen umfahren und durchkreuzen die Hauptstadt. Auch die Straße zum internationalen Flughafen ist ein Vorzeigeobjekt. Leider war es sehr nebelig an dem Tag.

Weißrussland, Belarus, Minsk - Минск, Беларусь

In der Mitte des Fotos die Kirche mit der Altstadt. Jedenfalls so die Beschilderung. Es sind nur noch wenige Häuschen aus dem vorangegangenen Jahrhundert vorhanden.

Überall wird gebaut, neue Hochhäuser mit 20 und mehr Stockwerken entstehen überall außerhalb des Zentrums.

Weißrussland, Belarus, Minsk - Минск, Беларусь
Weißrussland, Belarus, Minsk - Минск, Беларусь

Die russische Architektur. Selbst ohne Schriftzüge an den Häusern würde man sofort erkennen, in welchem Teil der Erde man sich grade befindet.

 

 

 

 

 

 

Die Hauptstraße Ulitsa Nemiga sieht aus wie in anderen europäischen Städten. Die wenigen Kaufhäuser sind mit eher unattraktiven Waren bestückt. Aber natürlich gibt es auch teure Boutiquen und, man glaubt es kaum: McDonalds gleich um die Ecke.

Weißrussland, Belarus, Minsk - Минск, Беларусь

Es war bereits Nachmittag, als plötzlich von allen Seiten Polizeistreifen kamen. Die Polizisten stiegen aus und riegelten alle Seitenstraßen ab. Es wurde ruhig. Kein Auto war mehr zu sehen. Und plötzlich tauchte am Ende der Straße ein Autokorso auf in Begleitung von Motorrädern und Autos der Polizei. In der Mitte eine große schwarze Limousine mit Fähnchen auf beiden Kotflügeln. Mit schnellem Tempo raste die Eskorte mit dem wohl sehr wichtigen Fahrzeug in der Mitte die Straße runter. Die Blockaden waren genauso schnell wieder aufgehoben, wie sie errichtet wurden. Und der Spuk war vorbei.

Anmerkung:

Wie bereits geschrieben, bin ich das erste Mal von Frankfurt nach Minsk geflogen, über Moskau. Zwischenaufenthalt 4 Stunden. Der Flug war halt billiger, als ein Direktflug. Ich dachte mir, na 4 Stunden geht ja. Aber was ich in den 4 Stunden am Flughafen erlebte... oje!

Nichtsahnend stieg ich nach der Landung aus, und suchte schon mal den Weg zum Flieger nach Minsk. Am Moskauer Flughafen jedoch gab es nur einen Weg, und zwar führte der schnurstracks zur Passkontrolle. Hä? Ich ging wieder zurück, aber kein Transitraum war zu finden. Also stellte ich mich mutig an, und zeigte dem Beamten meinen Pass. Der blätterte vor und zurück, und sagte mir etwas auf russisch. Ich zeigte ihm mein Visum für Weißrussland. Er aber holte noch einen anderen Beamten. Sie unterhielten sich und daraufhin holte der zweite einen dritten Beamten. Der konnte englisch. Er meinte, dass ich ja nicht weiter reisen kann, da ich kein Transitvisa für Russland habe. Ich erklärte ihm, dass ich ja nur in den nächsten Flieger will nach Minsk, und dass ich es so kenne, dass man gar nicht durch eine Passkontrolle muss, wenn man Transit fliegt, in meinem Fall nach Minsk. "Nein! Ich brauche ein Transitvisum für Russland, sonst komme ich nicht weiter", entgegnete er mir. Er führte mich schließlich quer durch das ganze Flughafengebäude zum Konsul. Über eine Sprechanlage musste ich ihm das selbe noch einmal erklären. Der Konsul meinte, ich muss meine Geschichte auf ein Blatt Papier in englisch schreiben, mit dem Zusatz, dass ich vor meinem Rückflug, der ja auch wieder eine Zwischenlandung in Moskau enthält, während meines Aufenthaltes in Belarus, nach Minsk zum russischen Konsulat fahren muss, und dort das Transitvisum besorgen muss. Also fertigte ich mein Schreiben an, klingelte wieder an der Sprechanlage, und teilte mit, dass mein Schreiben fertig ist. Ich musste eine viertel Stunde warten, bis jemand mir mein Schreiben abnahm. Der dritte, englisch sprechende Beamte, führte mich zu einem Geldautomaten. Hier brauche ich für das Transitvisum 60 Euro, sowie 20 Euro für eine Strafgebühr. Dann ging es wieder quer durch die Hallen und die Treppe runter. In einem kleinen Büro erhielt ich, nachdem mein Begleiter dem anderen Beamten meine Geschichte erzählte, endlich mein Transitvisum und zahlte. Ich schaute auf die Uhr: in einer Stunde geht mein Flieger nach Minsk! Aber ich musste erst nochmal zur Passkontrolle auf der anderen Seite des riesigen Flughafens zurück. Grade so rechtzeitig erwischte ich noch den Flug nach Minsk. Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende!

In Minsk am Flughafen angekommen, wurde ich bereits von Freunden erwartet, und wir fuhren nach Bobruisk. Ein paar Tage später, ich wollte ja beim Rückflug ein Transitvisum vorlegen können, (schließlich habe ich es schriftlich versprochen), fuhr ich extra deswegen nach Minsk, zum russischen Konsulat. Eine Schlange von Menschen stand vor dem Häuschen an der Mauer vor dem Konsulat. Es dauerte über eine Stunde, bis man mich endlich reingelassen hat. Dort im Saal standen viele Tische mit unterschiedlichen Formularen. Auch wieder alles nur in russisch. Also suchte ich mir wieder jemanden, der mit mir das richtige Formular ausfüllte. Dann stellte ich mich am Schalter an. Zwar nur 3 Leute vor mir, aber es dauerte dann nochmals eine halbe Stunde, bis ich an der Reihe war. Ich schob das Formular mit meinen Reisepass unter dem Fenster durch. Irgendetwas fehlte der Dame hinter dem Glas. Da ich sie nicht verstand, rief sie einen Kollegen, der mich in ein Büro führte. Gottseidank, hier wurde ich von netten Beamten auf englisch begrüßt. Ja, es fehlte noch etwas! Mein Rückflugticket. Ich sagte, ich habe keinen Ausdruck, da ich im Internet gebucht habe und zeigte den Herren die E-Mail mit Anhang der Flugbestätigung. Oh nein, das können wir leider nicht akzeptieren. Ich brauche ein Rückflugticket. Nichts zu machen! Ich bekam kein Transitvisum...

Wie es ausgeht, kann man sich denken! Diesmal sagte ich im Moskauer Flughafen bei der Passkontrolle gleich, dass ich kein Transitvisum habe, um die Zeit zu verkürzen. Ich wurde wieder abgeholt und zum Konsul gebracht. Über Sprechanlage war der ziemlich garstig, da ich ja ihm versprochen hatte, mir ein Transitvisum in Minsk zu besorgen. Also schrieb ich ihm wieder auf ein Blatt Papier, dass ich kein Transitvisum erhalten habe, weil ich dort kein Rückflugticket vorzeigen konnte, die digitale Bestätigung am Handy wurde nicht akzeptiert. Kurz um, mächtig Ärger bekommen mit dem Konsul, der mich erstmal warten ließ, bis jemand meinen Zettel mitnahm. Nach einer Stunde erschien ein Beamter, und dann begann dieselbe Rennerei durch das Flughafengebäude nochmal. Zuerst wieder zum Geldautomaten, dann durch die Hallen, am Ende die Treppe wieder runter um ein Transitvisum zu erhalten und die Strafgebühr zu bezahlen. Der Beamte dort erkannte mich natürlich wieder und machte mir ähnliche Vorhaltungen wie der Konsul. Er telefonierte erst. Ging dann raus, wohl um eine Tasse Kaffee zu trinken. Ich streckte ihm die Rubel hin, dann bekam ich endlich wieder das Transitvisum. Jetzt aber schnell zur Passkontrolle... Wieder ein scheinbar endloser Marsch!

Zum Glück hatte ich wieder 4 Stunden Aufenthalt, so dass ich mein Flugzeug nach Frankfurt auch wieder grade so erwischen konnte. Ich weiß nicht, was passiert wäre, hätte ich einen kürzeren Aufenthalt gehabt... Nix gespart mit dem Kauf des Flugtickets über Moskau! Die Zahlungen für Transitvisum und Strafgebühren haben die Differenz zum Preis eines Direktfluges bei weitem übertroffen.

Weißrussland, Belarus, Bobruisk - Бабруйск, Беларусь

Это был мой второй дом!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentare: 1
  • #1

    Elisabeth (Donnerstag, 19 Juli 2018 22:02)

    Hi Wolfgang, also von diesem Besuch nach Weißrussland bin ich eigentlich nicht so begeistert. Gut, daß du wenigstens ne nette Gastfamilie hattest, & ein bißchen die dortigen Gewohnheiten kennen lernen konntest. Gewiss manches bisserl ungewohnt. Aber mit gesellschaftlichen Verhalten und Unterhaltung, damit hattest ja noch nie ein Problem. So hast scho auch mal ne Banja ausprobiert, das war natürlich für dich ein ganz neues Erlebnis u.fandest auch Gefallen daran. Naja; wenns nur a Büschel Birkenzweigen waren, den ganzen Körper abzuklopfen, das geht ja noch, dazu noch von ner netten Frau, das kann man dann schon gerne aushalten, & dieser Brauch soll ja auch gesund sein." Gewohnheitsache"! Mit deinem eigenen Auto konntest natürlich auch so manche Gedenkstätte aufsuchen, eigentlich auch sauberes Erscheinen, schon interessant, wie die Menschen dort leben & mit wenig Geld.Ein Wunder, die hartgesottenen Typen, doch ein Zeichen, daß die Frauen dort Haus & Hof beherrschen, deshalb in solch lieblichen Gemächern wohnen. Naja, & den Ton angeben, daß können sie heut Alle gut!!! Ja ich hab mich damals schon gewundert, wie du das so gemeistert & die Geduld aufgebracht hast an den Grenzen, die vielen Wartezeiten, den Papiergram, alles so in kauf genommen hast,doch für dich musste es sein, auch diese Reisen waren für dich besondere Erlebnisse, U never did regrett. Good for You�my Respect, u'r special Friend Elisabeth