Foto oben: Kurische Nehrung - Blick von den Dünen auf den Kurort Nidden
Litauen
Ich hatte nur begrenzte Zeit für einen Ausflug mit dem Auto ins Baltikum. Am Vormittag von Bamberg losgefahren, und bis abends im Hotel in Bialystok angekommen. Liegt von uns aus gesehen hinter Warschau und ca. 100 km vor der Grenze zu Litauen. Schon zuhause traf ich die Entscheidung für die Kurische Nehrung und nicht die Hauptstadt Vilnius, da ich dafür in Lettland die Hauptstadt Riga besuchen wollte.
Kurische Nehrung
Die Kurische Nehrung ist ein schmaler Streifen Land, das vor der Küste Litauens liegt.
Am einfachsten erreicht man diesen besonderen Landstrich von Klaipedia aus, einer Hafenstadt, die früher Memel hieß und bis 1920 die nördlichste deutsche Stadt war. Die Fähre setzt mehrmals am Tag über, und ich hatte Glück, da ich bei Ankunft im Hafen gleich mit dem Auto auf die Fähre konnte. Von Litauen aus jedenfalls kenne ich keine andere Möglichkeit, dort hin zu kommen. Die Überfahrt dauert nur 1/4 Stunde.
Noch auf Höhe von Klaipedia liegt die Halbinsel noch gut in Sichtweite zum Festland, während weiter südlich das Kurische Haff die Halbinsel vom Festland bis auf
30 Kilometer trennt.
Während zu Beginn meiner Fahrt noch hohes Gras den sandigen Boden bedeckt, durchfahre ich die nächsten 25 km einen dichten Nadelwald. Mein Ziel ist Nidden, da dort riesige Wanderdünen vorzufinden sein sollen.
Doch zunächst fahre ich durch den kleinen touristischen Ort hindurch, bis zur Grenze Russlands, die ich unbedingt sehen wollte. Aus sicherem Abstand schnell ein Bild aus dem Auto gemacht...
Die Kurische Nehrung wird hier in ihrer Mitte getrennt. Bis Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, sind es etwa noch 80 Kilometer.
Im Ortskern von Nidden sind ein paar kleine Restaurants und Cafés. Ansonsten gibt es hier die typischen Häuser aus Holz gebaut. Viele vermieten noch ein kleines Zimmer im Dachgeschoß an Gäste.
Nachdem ich ein solches Zimmer gefunden hatte, fuhr ich zurück ins Zentrum. Viel hat das Örtchen ja nicht zu bieten, und da ich im Oktober dort war, gab es auch nur noch wenige Gäste. Ich schaute mir die Souvenirläden an und fragte die Verkäuferin, wie man zu den Dünen kommt. Sie meinte, einfach die Straße entlang, dann würde ich es schon finden. Ich kaufte ihr noch eine schöne Wolldecke ab, ein paar gestrickte Handschuhe und Magnete für den Kühlschrank. Nach dem Bezahlen sagte sie: "ach ja, wenn ich an dem Kreisverkehr angekommen bin, nach links. Nach dem Ortsschild geht die Straße eine Anhöhe hoch und nach
ca. 1 km soll ich nach links abbiegen. Dort ist ein Parkplatz vor einem Monument. Den Fußweg hoch, dann stehe ich auf den Dünen." Aha, dachte ich, geht doch! Wenn auch die Gastfreundschaft erkauft ist, fand ich mein Ziel auf Anhieb. Das Monument ist, wie ich auf dem Schild lesen konnte, eine Sonnenuhr.
Die Landschaft, die mich hinter diesem Hügel erwartete, war grandios! Einmalig! So etwas hatte ich nicht erwartet! Die Düne fällt hier senkrecht mehrere hundert Meter ab. Weder von Nidden, noch von der Straße aus, sieht man diese riesigen Dünen.
Von hier oben blickt man hinüber nach Nidden und natürlich auch ins Kurische Haff:
Der ständige Wind bläst die feinen Sandkörner auf, und verändert so langsam die Landschaft. Der Ort Nidden musste deshalb schon mehrmals aufgegeben, und an anderer Stelle neu erbaut werden.
Allmählich erobern Gräser die sandige Landschaft. Nur der Wind kann helfen, dass die Dünen auf Wanderschaft bleiben.
Mit der Zeit wird es anstrengend, auf dem weichen Sand zu laufen.
Wieder zurück in Nidden, machte ich dann noch diese Aufnahmen von der Bootsanlegestelle, die ich von den Dünen aus erblickt hatte:
Und ein Sonnenuntergang als Schlusspunkt macht sich immer gut, nicht nur für einen Reisebericht über die Karibik.
Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg nach Riga, der Hauptstadt von Lettland.
Fragen oder Kommentare? Oder war mein Bericht hilfreich für deine Entscheidung für eine Reise ins Baltikum? Dann gerne hier im Gästebuch einen Eintrag hinterlassen, oder mir eine Mail schreiben.
Muva (Samstag, 10 August 2019 10:07)
Ein schöner Bericht.In der kurzen Zeit hast du trotzdem viel gesehen.Sehenswert die Dünen. Noch viel Spaß bei deinen weiteren Reisen lg
Elisabeth (Donnerstag, 08 August 2019 09:38)
Dear Wolfgang, muss schon sagen,obwohl diesmal Deine Zeit etwas begrenzt war, hat sich Dein Ausflug "Reise" ins Baltikum schon gelohnt, manches kennen gelernt, ja, auch die Dünen, glaube Dir gerne,daß das Laufen in den Dünen schon sehr anstrengend war, wundere mich schon immer, wieviele Kilometer Du meistens problemlos hinter Dir lässt, & you enjoy them allways! Bist schon ein bewundernswerter Mann, with so much Ambition, strongminded, pull allways through, no matter what, "enviable" beneidenswert! Wünsch Dir weiterhin solch schöne vom Alltag ablenkende Ausflüge, good Luck.& God bless you, stay safe! U'r friend Elisabeth