Foto oben: Leuchtturm Porer am Kap Premantura
Tja, was will man dazu sagen? So sieht eine zurück gelassene Frau eines Crew Mitgliedes aus. Aber schön, dass sie den Maddin noch bis zum Brunnen begleitet hat. Böse Zungen könnten behaupten, dass die Sabine ihrem Maddin keinen Segeltörn gönnt... :XD
Um 7 Uhr wurden Ellis und ich vom Fisch abgeholt. Maddin, Carsten und der Türk stiegen noch hinzu.
Viele Diskussionen folgten, aber es sprachen sich nach ein paar Dosen Bier alle für die Blaue Route aus.
Wir passierten bei eisigen Temperaturen:
… und Kroatien! Medulin ist diesmal unser Ziel. Von der Marina Puntica aus starteten wir.
Ab 17:00 Uhr steht unsere Segelyacht, eine Dufour 382, für uns bereit. Nur wenige Minuten später trafen wir dort ein, bei strahlend blauen Himmel, aber nur 18 Grad.
Die Formalitäten sind schnell erledigt, das Gepäck an Bord gebracht. Und dann ging es auch schon los. Ziel sollte wieder die Mole vom letzten Mal sein. Also nur kurz ums Kap segeln...
Aber kaum angelegt, verscheuchte uns ein Fischer, der gerade vom Meer herein kam. Schon auf dem Weg zur Mole hörten wir ein ruckartiges Geräusch vom Bug, scheinbar der Anker. Ohne Fremdeinwirkung zog der Motor die Kette so dicht, dass die Sicherung heraus geflogen ist. Und jetzt konnten wir nicht mal mehr ankern hier in dieser Bucht.
Der Grill schon heiß...
Es blieb uns nichts anderes übrig, als wieder zurück nach Medulin zu fahren. Bei Nacht! Um 22:00 Uhr kamen wir endlich wieder an, nach einer kleinen Karambolage mit den Yachten in der Marina. Das Schiff ließ sich nicht so steuern, wie es der Skipper gerne gehabt hätte. Dabei geriet die Klappe am Heck etwas in Mitleidenschaft: der Riegel passte nicht mehr, da sich die Klappe beim Landungsmanöver etwas nach unten verzogen hatte.
Jacky improvisierte: Presswürste mit Cevapcici. Genial! Der Rest bleibt geheim!
In der Nacht baute sich Sturm auf mit Regen. In der Früh hat es aber nicht mehr geregnet, stürmisch war es aber immer noch. Vor allem am offenen Meer, nach der langen Ausfahrt von Medulin, gefiel dies dem ein oder anderen gar nicht, wie man auf dem Video sehen kann. Jeder Protest war jedoch vergeblich...
Leider kam der Wind genau aus der Richtung, in die wir fahren wollten: nach Mali Lošinj. Das ist der Hauptort auf der Insel Lošinj.
Das beste am Frühstück war der Kaffee vom Türk!
Um 9:00 Uhr machten wir los...
Den ganzen Tag über hielt das Schaukeln an. Da wir gut in der Zeit waren, konnten wir auch die Segel aufziehen, mussten allerdings kreuzen. Am Nachmittag erreichten wir Mali Lošinj. Die Crew ging ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Duschen. Aus diesem Grunde wurden nur Orte angefahren, die auch eine Marina mit Klos und Duschen haben. Das war schon sehr wichtig!
Ein Tag ohne Wind!
Wir fuhren von Mali Lošinj an der Insel Premuda vorbei. Vorbei deshalb, weil hier keine Möglichkeit besteht, mit einer Yacht festzumachen. Die kleine Kaimauer kann aufgrund der geringen Wassertiefe nur kleine Boote aufnehmen.
Gleich neben Premuda liegen die Inseln Silba und Olib. Die Seekarte zeigt auch hier die gleichen Bedingungen.
Weiter südlich nahm der Wind wieder etwas an Stärke zu, und wir konnten die Segel aufziehen.
Auf Dugi Otok, ganz im Norden, liegt die kleine Ortschaft Veli Rat.
Völlig überteuert nahmen wir in der einzig geöffneten Konoba unser Abendessen ein.
Die Fischplatte für die Warmduscher und Beckenrandschwimmer...
Um 10 Uhr fuhren wir aus der wirklich traumhaften Bucht von Veli Rat aus, in Richtung Rab.
Bei Nordwind konnten wir ein ganzes Stück wieder segeln, und zwar erst mal in östlicher Richtung. Durch die Enge der Inseln Molat und Sestrunj hindurch. Entlang der Insel Pag kreuzten wir nur wenige Male, um weiter nach Norden zu gelangen.
Am nördlichen Ende der lang gezogenen Insel Pag war wie mit einem Schalter der Wind plötzlich weg. So mussten wir die letzten 2 Stunden unter Motor fahren.
Fast schon majestätisch liegt die Ortschaft Rab auf gleichnamiger Insel vor uns. Kein anderes Städtchen hat solche Festungsanlagen, die jedoch nur vom Meer aus zu sehen sind.
Auf der Suche nach einem passenden Restaurant schlenderten wir durch die engen Gassen von Rab. In der Konoba Kaldanac wurden wir auch wieder kulinarisch verwöhnt vom Feinsten!
Auch heute kein Wind! Die Wettervorhersagen hatten Recht behalten. Eigentlich hatten wir vor, die Abkürzung durch den Osor Kanal zu nehmen. Das ist die Meerenge zwischen Mali Lošinj und der Insel Cres. Nachdem wir aber uns informierten, dass die Brücke darüber nur 2 x täglich geschwenkt wird, um Schiffen die Durchfahrt zu gewähren, und die geringe Wassertiefe, beschlossen wir, die Insel Cres nördlich zu umfahren.
Vor dieser Passage zwischen Cres und dem kleinen Eiland Plavnik liegt rechterhand Krk.
So hatte jeder die Möglichkeit, die Zeit auf seine Weise zu vertreiben. Einzeln, oder...
...zu Viert mit Schafkopf!
Kaum waren wir an der nödlichen Spitze von Cres herum, blies der Wind recht heftig. 5 Knoten waren drin. Allerdings kam wieder der Wind genau aus der Richtung, in die wir wollten. Also blieb uns nichts anderes übrig, als wieder zu kreuzen.
So ging es einige Zeit, im Zickzack Kurs gen Süden.
Die letzten 2 Stunden fuhren wieder mit Motor. Zum Einen, weil der Wind wieder nachgelassen hat, und zum Anderen, weil wir noch vor Einbruch der Dunkelheit in Cres ankommen wollten.
Auch Cres ist ein malerischer Ort, mit sehr schöner Uferpromenade. Am Eingang in die Bucht liegt gleich ein großer Campingplatz. Die Marina befindet sich ganz am Ende der Bucht, so dass man ca. 20 Minuten Fußweg auf sich nehmen muss, um in die Stadt zu kommen.
Wir haben sogar das Lokal zum Abendessen wieder gefunden, das wir vom letzten Mal noch kannten.
Heute, am letzten Segeltag, hatten wir kein so großes Stück vor uns. Gemütlich fuhren wir von Cres - auch wieder ohne den Hauch eines Windes - genau in westliche Richtung, auf das Festland zu. Auf der Karte entdeckten wir so etwas wie einen Fjord. Zeit hatten wir ja, so fuhren wir bis nach Trget, und noch ein Stück weiter. Hier wurde grade ein Frachtschiff aus Sierra Leone mit Holzbrettern beladen.
Der Ort Trget liegt malerisch in der Bucht. Die wenigen Yachten liegen alle vor Anker. Also auch hier keine Möglichkeit, um an Land zu gehen. Ein kühles Bierchen wäre jedem recht gewesen.
So mussten wir dann doch auf unser Dosenbier aus dem Kühlschrank zurück greifen.
An segeln war hier in der engen Bucht mit den Kurven nicht zu denken. Und trotzdem flog dem Maddin die Mütze vom Kopf und ins Wasser.
Klar, dass wir ein Mann-über-Bord-Manöver einleiteten! Beim Wendemanöver konnten die Jungs grade noch die Brotzeitplatte festhalten, sonst wär die Mahlzeit auch noch auf den Boden gerutscht.
Die Mütze war ein Nichtschwimmer, und ist leider nicht mehr gesehen worden.
Ein kurzer Versuch, doch noch ein paar Meilen segeln zu können. Aber die Segel holten wir bald wieder ein, und fuhren durch die breite Bucht von Medulin zur Marina. Ein letztes Mal konnten alle noch einmal ihr Können unter Beweis stellen, und die Segelyacht sicher im Hafen festmachen.
Was dann noch so abends abging, darüber kann man nur spekulieren...
so happy!
Wir verabschieden uns von unserer Yacht, von Medulin, vom Mittelmeer, von Kroatien.
Nie hat uns der Regen nass gemacht, doch so manche Welle eine Dusche verpasst.
Hier nochmal in der Zusammenfassung unsere Stationen in der Karte.
Sowie die Daten der Yacht.
Ein unvergessliches Erlebnis, festgehalten in Wort und Bild.
Herzlichen Dank an Martin, der mit seinem Garmin die Strecke aufzeichnen konnte.
Kroatien eignet sich für einen Segeltörn sehr gut. Mit 9 Stunden Autofahrt aus dem Norden Bayerns leicht zu erreichen. Über tausend kroatische Inseln könnte man umrunden und besuchen. Bisher hatten wir auf unseren Törn eigentlich immer Glück mit dem Wetter. Aber manchmal eben kein Wind.
Das Wasser ist im August und September am wärmsten. Viele Sandstrände gibt es hier jedoch nicht. Die größeren Orte können alle sehr gepflegte Marinas mit absolut top Sanitäranlagen vorweisen. Das Anlegen allerdings in einer solchen Marina hat auch ihren Preis: bis zu 80 Euro umgerechnet, also ca. 550 Kuna, muss man dafür schon berappen. Die Marineros sind auch alle nett und beim Anlegen hilfsbereit. Bis auf eine Ausnahme: Mali Lošinj! Der Kassierer für die Liegeplatzgebühr war sehr ruppig und aufdringlich. Dabei gibt es hier nicht mal Toiletten und Duschen in der Marina. Deswegen ist der Preis aber auch nicht niedriger, als in den TOP Marinas hier. Diesen Ort werde ich sicherlich in Zukunft meiden! Aber sogar dieser Kotzbrocken konnte unsere gute Laune nicht verdrießen.
Fragen oder Kommentare? Oder war mein Bericht hilfreich für deine Entscheidung für einen Segeltörn in Kroatien? Dann gerne hier im Gästebuch einen Eintrag hinterlassen, oder mir eine Mail schreiben.
Mich kann man auch als Skipper buchen, weltweit, Motor- und Segelyacht mit vorheriger Absprache!
Dazu rufe diese Seite auf: https://sailingwithwolf.com/
Elisabeth (Dienstag, 07 Mai 2019 08:19)
Ei ei Skipper, mit Recht , nicht nur verdiente Anrede, passt auch zu Dir ,warst mit Leib & Seele dabei auf dieser Segeltörn Kroatien. So eine Tour, Reise auf dem Meer, mit solch einer guten Crew, bei Wind & Sturm, haut auch den stärksten Mann gefühlsmäßig um. Davon kann ich selbst ein Liedlein singen, schon allein die Anschrift & Anblick des Skippers auf der Segelyacht Deines folgenden Berichtes, überwältigte mich gefühlsmäßig, Gedanken an die beliebten- weltbekannten Seemannslieder' La Paloma, Aloha-he usw. Kann mir auch sehr gut vorstellen, daß für Dich jedesmal so ein Treffen mit Deinen Kumpels auf dem Meer, irgendwie das schönste Erlebnis ist & bleibt, von allem alltäglichen Leben total abzuschalten. So wünsch ich Dir dear Wolfgang "Skipper" von ganzem Herzen, daß Du noch recht oft diese Chance bekommst, mit Deinen Kumpels ein weiteres Treffen auf eine schöne Segelyacht & happy
Erlebnisse verbringen kannst. Best of Luck & God bless you��u'r friend Elisabeth